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- Day 455
- Thursday, April 9, 2020 at 8:49 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 11 m
AustraliaFlughafen Perth31°56’31” S 115°58’22” E
Rückflug nach Deutschland

Nachdem wir nach einer zweistündigen Fahrt in einem fast leeren Bus von Quairading aus in Perth ankamen, nutzten wir die letzte Gelegenheit um uns selbst noch ein Souvenir zu besorgen.
Wenn wir schon „zwangsweise“ unsere Reise unterbrechen und den Heimweg zurück nach Deutschland antreten mussten, dann wollten wir wenigstens ein klein bisschen Australien im Gepäck haben. So wird die Sehnsucht zu diesem tollen Kontinent vielleicht nicht ganz so groß...
Da es aufgrund strenger Restriktionen nur noch erlaubt ist, eine „kleine“ Menge alkoholischer Getränke zu kaufen (1 Karton Bier, 2 Flaschen Wein und 1 Flasche Schnaps am Tag), machten wir Beide nacheinander noch einen kleinen Abstecher zum nächsten Liquorstore, damit jeder eine Flasche Bundaberg Rum kaufen konnte. Normalerweise hätten wir uns auch im Dutyfree-Bereich des Flughafens mit dem Rum eingedeckt, aber durch den Lockdown sind nicht nur normale Geschäfte, sondern auch der Dutyfree-Bereich von der Schließung betroffen.
Als wir den fast menschenleeren Flughafen betraten, wirkte dieses Gebäude so ruhig, beinahe schon gruselig. Jeder einzelne Schritt war zu hören und es erinnerte nicht wirklich an einen Flughafen.
Dort wo sich normalerweise tausende Menschen täglich tummeln, herrschte auf den ersten Blick gähnende Leere, denn an diesem Tag wurde nur noch eine einzige Maschine abgefertigt, anstatt wie üblich Hunderte.
Wenn man genauer hinsah, entdeckte man die wartenden und teilweise vermummten Passagiere, die sich mit entsprechendem Abstand voneinander in der Abflughalle verteilt hatten. Alle warteten darauf, endlich ihr Gepäck abzugeben, einzuchecken und durch die Sicherheitskontrolle zu gehen.
Die Kontrolle war aber erst zwei Stunden vor Abflug möglich, wahrscheinlich aufgrund des Lockdowns und einem reduzierten Personalstand.
Als dann nach einer unendlichen Wartezeit endlich das Boarding begann, mussten wir feststellen, dass der Flug komplett ausgebucht war.
Was außerhalb des Flugzeugs noch relativ einfach einzuhalten war, war innerhalb unmöglich: Distanz.
Da jeder einzelne Platz belegt war, fühlten wir uns wie die Sardinen in der Dose.
Ein Gefühl von Paranoia keimte in uns auf, denn wir desinfizierten erstmal alles, was potentiell von uns während des Fluges angefasst werden könnte: die Armlehnen, der Bildschirm, das Fenster, der Klapptisch. Aber es nützt ja nichts.
Das Gefühl so nah zusammen zu sitzen, ist normalerweise „nur“ komisch, aber gerade jetzt wirklich unangenehm. Man ist allem schutzlos ausgeliefert. Unsere mageren Versuche uns mit den Halstüchern vor Nase und Mund zu schützen, die Hände zwischendurch immer wieder zu desinfizieren und bei jeder Gelegenheit Gummihandschuhe zu tragen, waren schon durchaus sinnvoll und notwendig.
Aber leider ließ sich oft genug beobachten, wie leichtsinnig sich manch anderer Passagier verhielt und einfach alles wie gewohnt im Flugzeug anfasste und sich danach auch mit den Händen ins Gesicht ging.
Auch wenn wir praktischerweise einen Nachtflug gebucht hatten, fiel uns das
Schlafen diesmal sehr schwer. Wir sind ja schon einiges an Langstreckenflügen in der Holzklasse gewohnt, aber dieser Flieger war irgendwie besonders schlimm. Gefühlt werden die Sitzpolster immer dünner... Etwas enttäuschend, wenn man bedenkt, dass momentan die Tickets der Economy-Klasse zu Preisen von Business-Klasse Tickets verkauft werden!Read more