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  • Day 743

    Cueva de la Luna (Die Mondhöhle)

    January 22, 2021 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Bei einem Ausflug in Santa Lucia machten wir am Mirador de la Tederas Halt. Das gute Wetter und die schöne Umgebung mit Blick auf das verschlafene Dorf, was von Felsen eingefriedet ist, waren sehr einladend, also schnell die Wanderschuhe geschnürt und los.

    Als wir nach ein paar Minuten an einem unscheinbaren Hinweisschild vorbeikamen, dauerte es nicht lange bis uns die Neugier packte und wir einfach mal nachsehen mussten:) Die „Cueva de la Luna“ war weder auf Google Maps, noch auf anderen Kartenmaterial zu finden. Ein Geheimtipp also?

    Die Höhle liegt unmittelbar an einem der Berghänge auf knapp 800 Höhenmetern. (Vom Parkplatz am Mirador sind es noch etwa 100 Höhenmeter.)

    Trotz Hinweisschild war es nicht ganz einfach den richtigen Weg zu finden, das Gelände am Hang ist stark abschüssig und es sind mehrere alte Trampelpfade zu finden, die zumeist aber nach wenigen Metern im Nichts enden. Nach ein paar Versuchen hatten wir aber den richtigen Weg gefunden und standen 3 m unterhalb von einem tatsächlich etwas an eine Mondform erinnernden Höhleneingang.

    Die letzten Meter erforderten ein paar Kletterkünste und wie so oft ist es hoch deutlich einfacher als runter, denn beim Abstieg ist es beinahe unmöglich zu erkennen, wo die Füße halt finden sollen :)

    Aber die Anstrengungen haben sich allemal gelohnt. Ist man in der Höhle, öffnet sich ein tiefer, fast kreisrunder Schlund in den Berg hinein, der sich nach etwa 20m um eine Kurve windet. Mit Stirnlampen ausgerüstet, stand einer kleinen Entdeckertour nichts im Wege.
    Die Höhle wurde vor einigen Jahrhunderten vermutlich von durch den Berg strömender Lava geformt, die dann am Berghang in die Schlucht abgeflossen ist – zu perfekt erinnert die Form im inneren an ein Rohr, durch das einmal Flüssigkeit geflossen sein muss.

    Nach weiteren 15 Metern wird die Höhle deutlich flacher und man findet sich vor einer Wand wieder, durch die man nur auf Kriechhöhe weiterkommt. An dieser Stelle sind wir ohne Sicherung leider nicht weitergekommen, dennoch riskierten wir einen Blick hinein mit der Taschenlampe. Der verriet, dass der Weg keineswegs endet, sondern hinter dem schmalen Zugang noch einige Meter weiter tief in den Berg führt und gleich mehrere schmale Schächte links und rechts vom Haupttunnel abführen. Dies sollte aber erfahrenen Bergsteigern vorbehalten sein.

    Eigentlich schade, dass wir unsere Entdeckungstour nicht weiter führen konnten, aber wir wurden wenigstens beim Rückweg zum Höhleneingang von einem atemberaubenden Blick ins Tal und auf die Ortschaft Santa Lucia belohnt.
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