• Es ist kalt!

    10 февраля 2021 г., Германия ⋅ ☁️ -7 °C

    Es ist kalt
    Minus 8 Grad zeigte das Thermometer als wir früh morgens in Gerolstein aufwachten und nach einem starken Kaffee voller Vorfreude und auch mit etwas Gänsehaut auf unsere bereits am Vorabend gepackten Rucksäcke in der Zimmerecke blickten. Es soll nach kurzer Pause nun endlich wieder losgehen. Und zwar so richtig - in die Ferne und in ein uns bisher unbekanntes Land! Es kribbelt, es nagt an uns - wir wollen unbedingt wieder los!

    Grad erst von den Kanaren wieder angekommen, haben wir unseren Aufenthalt in Deutschland hauptsächlich dafür genutzt etwas umzupacken und unser Gepäck an das neue Ziel anzupassen.

    Vor allem aber auch, um unseren Gepäckumfang zu reduzieren. Zelt, Schlafsäcke, Kocher und Isomatten bleiben diesmal zuhause und werden uns nicht weiter begleiten. Reise wie Du Dich fühlst – Leicht und ohne unnötigen Ballast!
    Wir wollen uns auf das Nötigste beschränken.
    Am Mittag ging es nun von Gerolstein mit der Bahn nach Frankfurt am Main. Ungewohnt leer war der Zug, es verreist ja momentan auch kaum jemand. Man soll ja auch nicht. Dennoch halten wir an unserem Lebensstil fest. Ohne Zuhause, ohne Fixkosten und andere laufende Kosten ist das ja auch leicht gesagt. Wir sind uns unserem Privileg durchaus bewusst. Doch wir haben dafür auch lange gearbeitet und konsequent alles Nötige in die Wege geleitet um uns diese Freiheit zu schaffen. Nun wollen wir sie uns auch nicht nehmen lassen. Oft werden wir dafür komisch angeschaut und auch kritisiert. Verstehen wir!

    Aber die Alternative, nun alles wieder stehen und liegen zu lassen (wir sprechen hier von unseren Träumen), wieder in einen festen Job und sesshaft werden passt einfach im Moment nicht mehr für uns. Wir können einfach nicht anders. Wir brauchen das Reisen wie die Luft zum Atmen. Wir können aber versprechen, besonders in dieser besonderen weltweiten Ausnahmesituation, so verantwortungsvoll wie eben nur möglich zu reisen.

    Frankfurt
    Die letzte Nacht verbringen wir noch bei Marina in Frankfurt. Die Gespräche lassen die Vorfreude nur noch Größer werden. Marina war ja schon einmal dort. Wir haben Sie 2019 in Guatemala am Fuße der Tikal-Ruinen kennengelernt und uns auf Anhieb verstanden. Umso erstaunlicher, dass wir uns nun 2 Jahre überhaupt nicht gesehen haben und wiederum auf Anhieb kaum voneinander lösen können. Der Abend wird lang – es wird Pizza bestellt. Aron gönnt sich gleich 2 Pizzen – gibt es bald wohl nicht mehr, so genau wissen wir es aber nicht.

    Dann ist es endlich soweit. Kurz gefrühstückt und ab mit der S-Bahn zum Flughafen. Haben wir an alles gedacht? Reisepässe, Kreditkarten, etwas Bargeld, Auslandskrankenversicherungen inklusive Covid-19 und auch bei Reisewarnung gültig und alles nochmal in Kopie extra. Wird schon passen mit der Einreise sagen wir uns. Eine Quarantäneversicherung ist auch gefordert – gibt es aber nicht in Deutschland.

    Wird schon passen sagen wir uns wieder. Also los!

    Am Flughafen – es wird wärmer
    Fast hätte es geklappt – Nur um 3 Tage haben wir Thies verpasst. Den Samstagflug wird er fliegen, wir sitzen aber in der Mittwochmaschine. War aber auch schwer zu planen und am Ende sowieso nur Zufall. Die Dienstpläne kennt man ja nun auch nicht so lange im Voraus. Aber wer wollte nicht schon immer von jemanden Bekannten geflogen werden? Nächstes Mal vielleicht. Heute nehmen wir halt mir einem anderen Piloten vorlieb.

    Wir sitzen also im Flugzeug. Ein großes weißes, genauer ein A340-300 und Aron kann wieder einen Maschinentyp auf seiner Bucketlist abhaken. Eigentlich aber auch egal – Hauptsache es geht nun los. Wir sitzen wie immer am Fenster und dem Platz daneben. Die Plätze haben wir uns extra im hinteren, engeren Maschinenteil reserviert, wo am Fensterbereich nur noch 2 anstatt 3 Sitze sind und somit niemand Fremdes neben uns sitzen wird.
    Es liegen nun 12:30h Flug vor uns und es wird nach Westen gehen.
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