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  • Giorno 864

    Probe-Tauchen

    23 maggio 2021, Ecuador ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir liebäugeln schon länger mit dem Gedanken, das Tauchen mal auszuprobieren. Zum Glück müssen wir hier nicht sofort einen Kurs buchen, sondern können zusammen mit einem professionellen Lehrer einen sogenannten „Discovery-Dive“ machen, um vorsichtig und unter Aufsicht herauszufinden, ob das Tauchen etwas für uns ist. Wir beide sind ja bisher noch nie getaucht.

    Nach ein paar Vergleichen mit einigen Tauchschulen hier auf San Cristobal, haben wir einen sehr vertrauenswürdigen jungen Tauchlehrer, Josué, gefunden, der vor allem gutes Englisch spricht. Das ist uns sehr wichtig und ein großer Pluspunkt.

    Direkt am nächsten Morgen geht es in aller Frühe los. Wir bekommen zunächst einen kleinen Crashkurs, werden mit dem Equipment vertraut gemacht und lernen die Do‘s und Don’ts des Tauchens. Kurz danach geht’s los zum Hafen.

    Nach einer 20minütigen Bootsfahrt landen wir in der Darwin Bay an. Hier sind wir ja am Vortag bereits gewandert und haben sehnsüchtig auf das kristallklare blaue Wasser heruntergeblickt. Nun schweben wir mit unserem Boot direkt darüber. Schnell sind die Wetsuits angezogen und die Atemluftflaschen geschultert. Jeder bekommt außerdem noch schwere Gewichte um die Hüften.

    Wir lassen uns alle nacheinander rückwärts ins Wasser fallen. Dank dem BCD (Buoyancy-Control-Device) geht man an der Wasseroberfläche nicht unter, sondern treibt mit einer luftgefüllten Weste an der Oberfläche. Wird die Luft aus dem BCD abgelassen, sinkt man langsam ins Wasser ab.

    Wir sinken langsam immer tiefer in das kristallklare türkise Wasser hinab. Jeden Meter müssen wir den Druck in Ohren und unter der Taucherbrille ausgleichen und dabei immer ruhig und gleichmäßig atmen. Das fällt uns anfangs gar nicht so einfach. Das Gefühl unter Wasser atmen zu können ist irgendwie surreal, aber hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ist es einfach nur toll!

    Wir beginnen erst einmal auf knapp 5m Tiefe. Es dauert nicht lange, da bekommen wir schon Besuch von neugierigen Seelöwen, die uns erst vorsichtig inspizieren und dann anfangen neben uns spielen. Mit der Zeit kommen sie immer näher und weichen uns schließlich gar nicht mehr von der Seite. Spielerisch beißen sie immer wieder in unsere aufsteigenden Luftblasen.

    Einige Meeresschildkröten schwimmen hier langsam ihrer Wege und fressen am Meeresgrund. Wir Taucher scheinen sie nicht sonderlich zu stören. Wir halten kurz inne, um sie in Ruhe zu beobachten.

    Wir tauchen nun auf 13m Tiefe hinab und vorbei an Felsen, die teilweise mit bunten Korallen und Pflanzen bewachsen sind. Überall sind bunte Fische in unterschiedlichen Farben und Größen.

    Die Zeit vergeht hier unten so schnell, denn nach 40 Minuten beginnen wir langsam mit dem Aufstieg. Bei 5 m unter der Wasseroberfläche machen wir einen Safety-Stopp für 3 Minuten, was dringend erforderlich ist, wenn tiefer als 10 m getaucht wurde. Das ist wichtig, damit der Körper sich langsam an die Druckveränderung gewöhnen und dass ein Großteil des vorhandenen Stickstoffs im Körper wieder entweichen kann. Hält man dies nicht ein, droht die berüchtigte Dekompressions-Krankheit (DCS).

    Als wir alle wieder oben im Boot sitzen, können wir es kaum fassen, was wir da gerade erlebt haben. Wir sind zum ersten Mal getaucht und haben dabei überhaupt keine Probleme gehabt.

    Nach einer Pause von knapp 30 Minuten steht schon der zweite Tauchgang an. Diesmal geht’s bei einem über 100 Jahre alten Schiffswrack unweit der Hafenbucht für 12m in die Tiefe. Dabei handelt es sich um ein ca. 100 m langes deutsches Cargoschiff aus dem ersten Weltkrieg, die Caragua.

    Lara muss allerdings gleich zu Beginn abbrechen, weil es ihr vom vorherigen Tauchgang einfach zu kalt ist. Das ist aber nicht weiter schlimm, Aron taucht alleine mit Josué zum Schiffswrack hinunter.

    Bereits kurz unter der Wasseroberfläche taucht das Schiffswrack majestätisch unter einem auf. Die Trümmer liegen nach der langen Zeit weit zerstreut, sind aber noch gut zu erkennen. Auch Teile der Kesselanlage und die riesige Schiffsschraube sind noch gut erhalten.

    Lara unterhält sich derweil mit dem Kapitän des Bootes. Es stellt sich heraus, dass er hier vor der Bucht weiter draußen in 35 m Tiefe die sogenannten „Hitler Caves“ entdeckt hat. Es handelt sich eine Wand mit mehreren Lavatunneln, in die getaucht werden kann.
    Zunächst traut Lara ihren Ohren nicht so recht, aber diese Höhlen sind tatsächlich nach unserem Kapitän benannt. Er ist ein Galapageño, der einfach den Nachnamen Hitler trägt und nichts mit DEM Mann zu tun hat, an den man nun vielleicht zunächst denken mag. Zufälle gibt es...
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