• Kalbarri Nationalpark

    April 8, 2024 in Australia ⋅ 🌬 35 °C

    Von Geraldton folgen wir dem Highway 1 bis Northhampton und biegen dort wieder westwärts in Richtung Küste ab.

    Bei Gregory halten wir an der Hutt Lagoon an und werfen einen kurzen Blick auf das Pink schimmernde Wasser der Lagune. Karotin produzierende Algen sorgen für die wunderliche Farbgebung und ziehen so natürlich die Blicke der Touristen auf sich.

    Wir fahren an der Küste weiter nordwärts, genießen an verschiedenen Aussichtspunkten noch die atemberaubende Aussicht von den Steilklippen und gelangen schließlich nach Kalbarri.

    Die kleine Küstenstadt hat ein paar Tankstellen, einen Supermarkt und jede Menge Strände. Vor allem aber ist sie Ausgangspunkt für den naheliegenden, gleichnamigen Nationalpark.
    Auch wir beziehen kurz hinter der Stadtgrenze eine kleine Stellfläche auf dem Big Ranch Campingplatz. Das erste Mal seit über 4 Wochen Roadtrip bezahlen wir etwas für die Übernachtung.

    Im März 2020 war dies unsere letzte Station in Australien, bevor die Regierung die ersten Covid-Beschränkungen beschlossen hat und plötzlich alle Campingplätze schließen mussten. Von hier aus blieb uns nur noch der Abbruch der Reise…

    Nun, 4 Jahre später sind wir also wieder auf dem selben Campingplatz und stehen, wie sollte es anders auch sein, wieder auf genau dem selben Stellplatz, Nr. 13.

    Am Abend freuen wir uns über die offene Küche in der wir unsere letzte Ration Känguruhsteaks von der Melangata-Station auf den Barbecue werfen 🦘.

    Am nächsten Morgen geht es früh los, der Wecker klingelt um 4:30h, damit wir noch im Morgengrauen zum Nationalpark starten können.

    Wir werden heute den 9km langen Loop-Trail wandern, der zunächst über den Bergkamm entlang des Murchison Rivers führt, bis man schließlich etwa 100m tiefer hinunter zum Fluss gelangt und sich mitunter an engen Felsen entlanghangeln muss.

    Für die Wanderung sollte man etwa 5 Stunden einplanen und je Person 4-5 Liter Wasser einplanen. Der Trail wird wegen der Hitze nach 7 Uhr morgens geschlossen, man soll also vorher dort am Startpunkt sein. Es sind für heute 36 Grad vorhergesagt, aber unten in der Schlucht am Flussbett heizen sich die roten Felsen zusätzlich um weitere 10 Grad auf. Diverse Hinweisschilder machen einen darauf aufmerksam, dass auf diesem Trail bereits mehrere Wanderer an Dehydrierung gestorben sind und mahnen zur Vorsicht. ⚠️

    Der Ausblick am Kamm über der Schlucht ist im Sonnenaufgang einfach nur atemberaubend und die roten Felsen schimmern kräftig. Der Fluss ist zu dieser Jahreszeit und aufgrund des fehlenden Regens fast ausgetrocknet.

    Am Flussbett kommen auch die Fliegen wieder zu Besuch, in einer Zahl, die auch wir so noch nicht kannten. Den Rest der Wanderung haben wir unsere Fliegennetze auf dem Kopf.

    Wir werden für die Wanderung heute knapp 3 Stunden brauchen, inklusive 2 Pausen. Es begegnen uns keine Menschen. Wir sind wohl die Einzigen.

    Am Trailhead ist im Felsen eine Öffnung erodiert, das „Natures Window“, blickt man hindurch, zieht sich dahinter malerisch der Fluss durch die Schlucht.

    Da es nun erst knapp 10 Uhr ist, machen wir an anderer Stelle im Nationalpark noch den Four Ways Trail. Mit insgesamt 6km Länge führt dieser einen wiederum etwa 170m hinunter an die Ufer des Murchison-Rivers in der Z-Bend Biegung. Auch hier begegnen und keine anderen Wanderer, aber am Fluss entdecken wir einen schwarzen Schwan. 🦢

    Als wir nach knapp 2 Stunden zur Mittagshitze wieder am Parkplatz ankommen haben auch wir genug vom Wandern. Bevor noch das dritte paar Socken vollgeschwitzt wird, belassen wir es heute bei den nahegelegenen Aussichtspunkten, sowie einem Besuch des Skywalks, der bei unserem letzen Besuch des Parks 2020 grad noch im Bau war.

    Am Nachmittag sind wir froh, wieder auf dem Campingplatz zu sein und unsere Füße hochlegen zu können.
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