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Weltreise die Zweite

Unsere 2. Weltreise mit offenem Ende :) Read more
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    🇺🇸 Ribera, Vereinigte Staaten von Amerika

    Fort Union und Serafina

    September 28 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach den 2 Nächten am See möchten wir weiterfahren. Während wir alles wieder an seinen richtigen Platz im Van verstauen, fällt uns auf, dass der Teppich neben der Kühlbox schon wieder nass ist. Nicht schon wieder🙄
    Wir schauen uns das Ablaufventil nochmal genauer an und sehen, dass es komplett verformt ist. Jaja, made in USA…

    Wir werden uns wohl im nächsten Walmart eine neue passende Dichtung besorgen und sollte sich das Problem dadurch auch nicht lösen, werden wir die 110 Dollar Kühlbox reklamieren. Mal sehen, was da noch kommt.

    Auf unserem Weg immer weiter südwärts kommen wir an Fort Union vorbei und legen einen Zwischenstopp ein, um uns die Beine zu vertreten. Es war Mitte des 19. Jahrhunderts das Größte seiner Art zwischen Kalifornien und Kansas und setzt sich eigentlich aus 3 Forts zusammen. Fort Union war Schauplatz im amerikanisch/mexikanischen Krieg, sowie im Bürgerkrieg und im Krieg gegen die Indianer.
    Wir besichtigen die Ruinen und können uns das gesamte Ausmaß der militärischen Anlage nur vorstellen. Wieder entdecken wir eine kleine Schlange am Wegesrand 🐍

    Nach knapp einer Stunde sind wir auch schon wieder unterwegs. Allerdings sind wir heute einfach zu müde, um hunderte Kilometer weit zu fahren und suchen uns noch vor Santa Fe ein Freecamp am Rande eines Nationalforests. Wiedermal stehen wir alleine mitten im karg bewachsenen Buschland, umgeben von hohen Bergen. Nur freilaufende Kühe statten uns ab und zu einen Besuch ab und blicken uns neugierig an.

    Als wir uns abends langsam in den Van zurückziehen, hören wir in weiter Ferne das Grummeln eines vorbeiziehenden Gewitters. Der Himmel hinter den Bergen ist kohlrabenschwarz und sieht richtig bedrohlich aus. Aber außer ein paar Tropfen und ein paar Windböen bleiben wir verschont.
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  • Über den Bergpass nach New Mexico

    September 27 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Gleich am nächsten Morgen werden wir von einem schönen Sonnenaufgang begrüßt. So schmeckt der erste Kaffee doch am Besten: Sonnenaufgang, Ruhe und dabei gemütlich den Kaffee im Bett sitzend trinken. Der Van ist echt gemütlich!

    Bevor wir weiter fahren, vertreten wir uns noch die Beine. Hier oben gibt es zwei Geocaches, die wir noch mitnehmen.

    Wir fahren weiter und machen Halt in Pueblo um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen.
    Anschließend weiter südwärts Richtung New Mexiko. Unser Van muss sich immer höher durch den auslaufenden Bergpass der Rocky Mountains kämpfen. Zum Glück ist es nicht mehr so hoch wie die Berge neben Denver, aber der Van hat ordentlich zu arbeiten. Aron fährt vorsichtig, denn „langsam und ausdauernd gewinnt man ein Rennen“.
    Aber unser altes Mädchen hält sich wacker, auch wenn das Getriebe schon ein wenig riecht.

    Wir fahren westwärts von der Interstate ab und finden in der Nähe von Maxwell ein abgelegenes kostenloses Camp an einem See. Es gefällt uns gleich so gut, dass wir beschließen 2 Nächte zu bleiben.

    Wir sind die Einzigen hier und weit und breit sind nur freilaufende Kühe und Vögel um uns herum.

    Wir gehen laufen und finden bei einem Spaziergang eine fast 2 Meter lange Schlangenhaut. Sie ist intakt und noch ganz geschmeidig. Die dazugehörige Schlange kann also noch nicht weit sein. Es ist zumindest keine Klapperschlange.

    Kurz darauf liegt vor uns auf dem Weg aber tatsächlich eine Baby-Klapperschlange. Sie kann noch nicht „rasseln“, dafür aber fauchen und bedroht uns bereits, obwohl wir Abstand halten.

    Wir können Zugvögel beobachten, wie sie immer weiter Richtung Süden in die Wärme fliegen und hier am See Rast machen. Dabei wird uns bewusst, dass der Sommer langsam zu Ende geht, was sich auch am Wetter bemerkbar macht. Es wird immer unbeständiger und es regnet deutlich öfter.
    Wir haben das Wetter genau im Blick, da der Weg von unserem Camp bis zur Straße bei viel Regen ziemlich matschig werden kann. Zum Glück hält es sich direkt über uns in Grenzen.

    Dennoch ändert sich die Vorhersage beinahe im Halbstundentakt und so richtig Verlass ist darauf eben nicht.

    Beim Rückweg eines Spaziergangs am See entlang, sehen wir in nicht allzu weiter Ferne einen Sturm aufziehen, der sich in voller Kraft entlädt. Das war nicht vorhergesagt, aber wir bleiben glücklicherweise trocken.

    Abends haben wir durch den vielen Regen der vergangenen Tage und die Nähe zum See eine regelrechte Mückenplage um uns herum. Alles summt und surrt und versucht uns um ein paar Tropfen Blut zu erleichtern. Da hilft nur früh zu kochen, lange Kleidung und der Sprung in den Van und die Türen geschlossen halten. Ansonsten haben wir ja noch das gute BushMans aus Australien dabei, 80% DEET!
    Daran können wir uns wirklich nie gewöhnen.

    In unserer letzten Nacht am See fängt es dann doch noch an zu regnen und wir hören genau hin. Sollte es zu viel werden, müssen wir hier weg, um nicht auf dem matschigen Weg stecken zu bleiben. Das Risiko sich festzufahren ist einfach zu groß.
    Zum Glück hält sich der Regen aber in Grenzen und wir können in Ruhe einschlafen.
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  • Colorado Springs und Garden of the Gods

    September 25 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Wir wachen morgens ein wenig gerädert auf. Selbst der morgendliche Kaffee scheint heute seine Wirkung irgendwie zu verfehlen. Es hält uns aber nicht davon ab, eine kleine Runde über den Campingplatz zu laufen. Die teuer bezahlten Duschen müssen wir ja schließlich ausnutzen. Vielleicht macht uns das ja wieder richtig munter.

    Unsere Rechnung geht auf und wir sind wieder voller Tatendrang. Naja, vielleicht ist es aber auch der Gedanke, dass wir uns heute nochmal etwas leckeres bei In n Out Burger gönnen können. Wir müssen das ein wenig ausnutzen, denn diese Fastfoodkette gibt es hauptsächlich nur an der Westküste der USA mit ein paar Restaurants in Colorado und Texas.

    Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten bei Trader Joes ein und finden sogar eine 750ml Flasche Gerolsteiner Sprudel, welche für umgerechnet 2,14€ recht teuer ist. Da bekommen wir schon fast Heimweh…

    In einem lokalen Laufladen stöbern wir noch ein wenig durch die Regale. Lara findet endlich die langersehnte bunte Laufhose, nach der sie schon seit längerem Ausschau gehalten hat.

    Auf unserem Weg durch Colorado weiter Richtung Süden, halten wir noch am „Garden of the Gods National Monument“ an, denn es ist erst früher Nachmittag.

    Wir wandern an wunderlichen roten Gesteinsformationen vorbei und wir müssen direkt wieder an Australien denken. Durch den strahlend blauen Himmel kommen die roten Felsen richtig gut zur Geltung.

    Nach anderthalb Stunden fahren wir auch schon weiter, denn wir haben noch keinen Schlafplatz für die nächste Nacht. Nach knapp 65km werden wir fündig und biegen etwas abseits der Interstate auf eine sich den Hügel hoch windende Schotterpiste ab.
    Aron bremst kurz vor unserem Ziel, denn es krabbelt seelenruhig eine Tarantel vor uns über den Weg. Heute steigt Lara mal aus und versucht sich als mutiger Tierfotograf. Die riesige Spinne hält ganz ruhig und lässt sich entspannt ablichten. 📸

    Keine 5 Minuten später haben wir auch einen Platz gefunden, auf dem wir unser Nachtlager aufschlagen. Von hier aus haben wir einen weiten schönen Blick ins Tal und auf das Städtchen Penrose. Und das Beste ist: es ist kostenlos und komplett still. 🤫
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  • Rund um Denver 🍔

    September 24 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir werden am nächsten Morgen tatsächlich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Wir wagen einen vorsichtigen Blick nach draußen und wir sehen strahlend blauen Himmel. Die Regenwand ist wirklich weitergezogen.
    Wir packen die Gelegenheit beim Schopf und schnüren die Laufschuhe für eine große Runde um den Fairground herum.

    Als wir wieder zum Van zurückkommen, steht der Platzwächter hinter unserem Fahrzeug und sieht es sich genauer an. Wir begrüßen ihn freundlich und er weist uns ebenfalls höflich darauf hin, dass wir hier eigentlich nicht hätten stehen dürfen, da wir keinen Wasser- und Stromanschluss am Van haben. „Carcamping“ ist nicht erlaubt. Da wir ja aber schon bezahlt haben und es eh bald Zeit zum Auschecken ist, können wir die Dusche noch nutzen.

    Selbstverständlich akzeptieren wir die Vorschriften und diskutieren nicht, sind jedoch ein wenig verdutzt, da viele andere hier offensichtlich im kleinen PKW geschlafen haben.

    Wir machen einen kurzen Stopp bei einer Outdoorgeschäft und einer Outlet Mall in Denver und bummeln ein wenig durch die Shops. Hier sind wir aber recht schnell fertig, denn das Angebot ist sehr enttäuschend. Wir waren doch vor 4 Jahren schon einmal genau hier und unsere Erinnerung an diese Mall war deutlich besser. Naja, auch so etwas ändert sich eben mal…
    Zumindest finden wir im New Balance Shop dann doch noch ein paar neue Laufschuhe. Das Outlet war so wenigstens keine komplette Zeitverschwendung.

    Unsere Laune wird gleich besser, als wir einen Abstecher zu unserem absoluten Lieblingsfastfoodladen machen: In-n-Out Burger.
    Kaum zu glauben, dass es schon mehr als 3 Jahre her ist, als wir dort zuletzt gegessen haben.
    Hier bestellen wir direkt all unsere lang ersehnten Favoriten und genießen jeden Bissen😋 (In n Out Burger war übrigens auch der Grund für unsere lange Laufrunde heute Morgen)

    Bei einem kurzer Abstecher zu Walmart, um frisches Eis für unsere Kühlbox zu besorgen, stellen wir fest, dass die Dichtung unserer 110 Dollar teuren Truhe undicht ist und der Teppich darunter großflächig nass ist. Na toll! Wir trocknen alles so gut es geht ab, legen Tücher aus und lassen die warme Sonne den Rest erledigen. Es wird aber ein wenig dauern, bis der Teppich wieder trocken ist. Jaja, Quality made in USA…

    Mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir machen uns auf den Weg, um einen Platz zum Übernachten zu finden. Es ist immer noch schwierig Freecamps zu finden, also bleibt uns nichts anderes übrig als kurz vor Monument einen Campingplatz direkt an der Interstate zu nehmen. Wir schlucken gehörig bei dem saftigen Preis von 55 Dollar plus 6 Dollar Buchungsgebühr (wir rätseln warum eine Buchungsgebühr erhoben wird, wenn man direkt vor Ort bezahlt🤨).

    Es bleibt uns aber leider nichts anderes übrig. Zumindest haben wir einen Platz ganz am hinteren Ende des Campingplatzes bekommen und stehen so weit von der lauten Interstate weg, wie es eben geht. Dennoch wird die Nacht aufgrund des Lärmes nicht sehr erholsam.

    Bei einer Abendrunde begegnen uns noch ein paar Rehe, lustige blaue Vögel und eine Schlange 🐍
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  • Die Misere mit der Post 🏤 😫

    September 23 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Wir wachen am nächsten Morgen für unsere Verhältnisse recht spät auf. Regen prasselt gegen die Fensterscheiben und draußen ist es grau und düster, denn die regengeschwängerten Wolken hängen tief.
    Damit wir nicht nass werden, kochen wir unseren Kaffee im Van einfach auf dem Boden. Alle Fenster sind offen, sodass genug Luft zirkulieren kann, ansonsten wäre diese Aktion ein wenig gefährlich.
    Die Wettervorhersage für heute sieht ziemlich bescheiden aus: Dauerregen bis in den späten Abend. Nicht gerade das beste Campingwetter.

    Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Cheyenne
    Bevor wir das Ersatzteil für die Seitentür bei der Post abholen, stocken wir noch unsere Vorräte auf und waschen unseren Wäscheberg in einem modernen Waschsalon.

    Als wir unser Paket abholen möchten, bekommen wir vom Postbeamten nur kurz und knapp gesagt, dass unser Paket nicht da sei. Es wurde zu einer anderen Postfiliale weitergeleitet, da nicht jede Filiale Paketsendungen mit „General Delivery“ annimmt.
    „General Delivery“ bedeutet in etwa Postlagernd, was für uns sehr praktisch ist, da wir uns auf dem Roadtrip ja kaum etwas an eine Privatadresse schicken lassen können.

    Zähneknirschend machen wir also auf dem Absatz kehrt und fahren einmal quer durch die Stadt zur besagten Postfiliale. Aron geht alleine hinein und steht erstmal über eine halbe Stunde in der Warteschlange. Als er endlich an der Reihe ist, um das Paket abzuholen, kann er kaum glauben, was ihm am Schalter gesagt wird: Unser Paket wurde gar nicht von der Post angenommen, da der Absender es nicht über die Post selbst versandt hat. Es wurde über „Amazon Delivery“ verschickt, was hier in den USA auch recht gängig ist. „General Delivery“ ist also nur möglich, wenn kein anderer Lieferservice involviert ist. Auf die Frage, wo das Paket denn nun ist, bekommt Aron von einem schulterzuckenden Postbeamten gesagt, dass es zurückgeschickt wurde. Er kann kaum glauben, was er da zu hören bekommt und muss sich zusammenreißen.

    Er kommt also mit leeren Händen zurück. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Onlineshop zu kontaktieren und um eine Gutschrift zu bitten. Die Frage, ob sie noch ganz dicht sind, brennt uns zwar auf der Zunge, stellen wir wohl aber besser nicht.
    Leider war alles für die Katz und die Tür bleibt dann eben so wie sie ist, in der Hoffnung, dass sie nicht völlig kaputt geht. Im Moment können wir sie ja noch zumindest mit dem Seilzug von Innen öffnen.

    Es ist mittlerweile schon Nachmittag und es regnet immer noch in Strömen. Wir machen uns auf den Weg Richtung Süden und lassen Wyoming hinter uns. Wir erreichen den Bundesstaat Colorado.

    Hier machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz, was sich als ziemlich schwierig gestaltet. In Colorado gibt es Freecamps hauptsächlich nur in den Bergen. Da wir aber unseren alten Van und unsere ebenso alte Automatikschaltung nicht über mehrere hundert Höhenmeter die Berge hinaufprügeln wollen, bleibt uns eben nur ein normaler Campingplatz übrig. Nach fast ergebnisloser Suche mit komplett überteuerten Preisen von bis zu 76 Dollar für den einfachsten Platz, werden wir oberhalb von Denver dann doch fündig.
    Wir sichern uns für 35 Dollar einen Platz auf einem Fairground (Jahrmarktplatz) mitten in Longmont mit sauberen Toiletten und Duschen. Zur Zeit ist hier keine Veranstaltung 🎡

    Es regnet leider immer noch während wir in der Dämmerung unser Abendessen halb im Van und halb draußen unter einem Regenschirm kochen. Anders ist es heute leider nicht möglich.

    Irgendwann hört es schließlich auf zu regnen und wir gehen im Dunkeln noch eine Runde außerhalb des Fairgrounds spazieren, denn Bewegung hatten wir heute so gut wie keine gehabt. 10.000 Schritte am Tag sind Pflicht! Und zwar immer! 😅

    Was für ein Tag!
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  • Wheatland

    September 21 in the United States ⋅ 🌙 22 °C

    Nach 2 Tagen Feldcampen fahren wir weiter durch Wyoming immer nach Süden. Im Städtchen Douglas kaufen wir ein und füllen Eis in der Kühlbox auf. Die Investition in die „bessere“ Kühltruhe hat sich übrigens absolut gelohnt. Das Eis hält auch bei hohen Temperaturen tagelang! 😀

    In Douglas gibt es in der Stadt auch ein kostenloses Camp, aber es ist uns viel zu laut und zu belebt. Wir fühlen uns überhaupt nicht wohl. Bevor wir weiterfahren, nutzen wir allerdings noch die ebenfalls kostenlose Dusche und füllen unsere Trinkwasservorräte auf.

    Für uns geht es noch weiter bis Wheatland, wo wir am Wasserreservoir für 2 Tage die Zeit überbrücken, bis hoffentlich bald das Ersatzteil für die Seitentür geliefert wird.

    Noch am ersten Abend zieht in der Ferne ein Sturm auf, der kurz darauf auf uns niederprasselt und den Van inklusive uns ordentlich durchschüttelt. Glücklicherweise hatten wir früh genug unser Abendessen zubereitet und abgewaschen, sodass wir den Sturm einfach im Van aussitzen können.

    Am folgenden Tag scheint die Sonne und der Himmel ist strahlend blau.

    Wir nutzen den Tag zum Laufen, Lesen und legen die Füße hoch.

    Am späten Nachmittag bekommen wir eine Benachrichtigung vom Absender, dass unser Ersatzteil schon zur Post geliefert worden ist. Wir freuen uns, dass es so schnell ging und es früher als erwartet angekommen ist. Da die Post sonntags aber nicht geöffnet hat, werden wir und eben am nächsten Morgen auf den Weg nach Cheyenne machen, um es abzuholen.
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  • Devils Tower

    September 19 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Morgens ist es mit nur 5 Grad wirklich eiskalt aber zumindest trocken. Wir hatten eine tolle, ruhige Nacht auf dem Berg.

    Es geht weiter zum Devils Tower (Teufelsberg) im nördlichen Teil Wyomings. Der mit 265m hochragende, riesige Felsen ist magmatischen, also vulkanischen Ursprungs. Seit jeher ist der Berg bei verschiedenen Indianerstämmen ein heiliger Ort, aber auch für die neueren Siedler der USA sollen sich hier schon so manche Aliensichtung und Entführung ereignet haben. 👽 💫

    Wir unternehmen zunächst die längere Wanderung drumherum und treffen erwartungsgemäß kaum auf andere Leute. Die Amerikaner scheuen i.d.R. Orte, die sie nicht direkt mit dem Auto anfahren können.

    Im Anschluss gehen wir dann noch den kurzen Rundweg direkt am Felsen entlang, hier ist es schon voller. Insgesamt kommen wir auf 7km.
    Im Felsen entdecken wir einige Kletterer, die hier heute Rettungseinsätze üben. Als Nicht-Kletterer kaum vorzustellen, wie man an solch einer steilen Felswand hochkommen soll…

    Nach einem Besuch im Trading Post, eigentlich einem reinen Souvenirshop, fahren wir tanken. Unsere Tanknadel spinnt nun seit ein paar Tagen - aber das Auto hat ja nur 2.750$ gekostet…

    Im Örtchen Gillette kaufen wir ein und fahren weiter nach Süden durch den Staat Wyoming.
    Auf dieser Seite des Staats ist viel Farmland und überall tauchen Ölfelder auf.

    Wir finden etwas abseits vom Highway ein Stück „Public Grassland“. Hier darf man kostenlos campen, was wir auch direkt für 2 Nächte ausnutzen. Es ist zwar nur ein offenes Feld und ohne Privatsphäre, dafür sind wir aber allein.
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  • Wyoming

    September 18 in the United States ⋅ ☀️ 15 °C

    Am frühen Morgen erkunden wir etwas die Gegend im Wald. Zum Glück ist es den Rest der Nacht trocken geblieben.

    Wir fahren von unserem Waldcamp bei Custer schließlich weiter nach Westen und erreichen nach ein paar Meilen den Staat Wyoming.

    Es regnet wieder…

    Im Örtchen Sundance, wo wieder die Sonne scheint, halten wir an und rufen von einem Parkplatz aus bei der Hotline der US-Post an. Aron ist fast am verzweifeln, als die Mitarbeiterin nach mindestens 5x erklären immer noch nicht versteht, was wir eigentlich möchten. Wirklich zum Haare raufen! Wir beenden das Gespräch und fahren kurzerhand zur kleinen Postfiliale im Ort und erkundigen uns, ob man sich ein Päckchen zu einer Postfiliale senden lassen kann, um es dort später abzuholen. Es soll angeblich problemlos funktionieren 👍

    So bestellen wir das nun nötige Ersatzteil für die Seitentür, damit wir sie auch wieder anständig benutzen können. Innendrin sind ja mittlerweile sämtliche Plastikteile an den Seilzügen gerissen und wir können die Tür nur noch von der Innenseite und mit manuellem Ziehen an dem Rest Stahlseil öffnen. Etwas umständlich und fraglich wie lange das letzte Stück Seil bei dem 33 Jahre alten Van noch hält.
    Wir bestellen das Ersatzteil nach Cheyenne, ganz im Süden Wyomings. Es soll in etwa einer Woche kommen. Wir werden uns also etwas Zeit auf dem Weg lassen.

    Heute legen wir insgesamt nur etwa 140km zurück. Kurz hinter Sundance fahren wir in den angrenzenden Wald hoch und übernachten dort auf einem schönen abgelegenen Platz auf dem Hügel.
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  • Mount Rushmore & Custer State Park

    September 17 in the United States ⋅ 🌧 16 °C

    Das Auto ist repariert und endlich können wir weiterfahren. Wir nutzen noch ein letztes Mal die Duschen auf dem Campingplatz und fahren südwestlich aus Rapid City hinaus.

    Das Auto fährt sich gut, aber wir werden ein paar Tage brauchen, um dem Van wieder zu vertrauen. Aber das Kühlsystem sollte jetzt hoffentlich einigermaßen kugelsicher sein.

    Bis zum Mount Rushmore ist es jetzt auch nicht mehr weit. Den Felsen, in dem bis 1939 die Gesichter der Vier Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt, und Abraham Lincoln eingraviert wurden, können wir bereits von der Landstraße sehen und halten auch an einem Ausguck für ein paar Fotos an. Direkt zum Felsen heran fahren wir nicht, der Blick aus etwas Entfernung reicht uns.

    Danach geht es immer weiter den Highway 16 durch die Black Hills entlang. Die Straße ist sehr eng und windet sich unentwegt in die Berge. Es geht mitunter steil bergauf und wieder hinab. Hin- und wieder müssen wir durch einen einspurigen Tunnel, durch den der Van noch gerade so hindurchpasst. Schöne Gegend!

    Direkt angeschlossen an die Black Hills ist der Custer State Park, den wir einmal von Ost nach West durchqueren und tatsächlich auch wieder Bisons sehen. Bisons werden hier übrigens gern sprachlich mit „Buffalos“, also Büffeln verwechselt. Das ist zwar falsch, hat sich in den USA aber irgendwie so eingeschlichen. Büffel gibt es hier eigentlich nicht.

    Bis zur Stadt Custer selbst sind es noch knapp 100km. Dort wimmelt es nur so von billigen Souvenir- und Ramschläden mit allerlei Firlefanz. Wir finden wirklich nichts Schönes dabei. Kurz hinter der Stadtgrenze finden wir ein Freecamp im Wald.

    Es fängt an zu regnen, das gält uns aber nicht davon ab unsere Burger halt unter dem Regenschirm zu braten.

    Die Nacht wird schön ruhig, was wir uns nach einer Woche auf dem lauten Stadtcampingplatz auch verdient
    haben. 💤
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  • Ab in die Werkstatt

    September 16 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Wir füllen Kühlflüssigkeit nach, etwa 1 Gallone (3.8l), und fahren los. Wir hoffen es bis nach Rapid City zu schaffen, dort ist die nächste Werkstatt. Es sind aber noch knapp 90km!

    Wir blicken intensiv auf die Temperaturanzeige und halten alle paar Kilometer an, um den Motor zu checken. Wir überhitzen nicht, aber müssen zwischendurch Wasser nachfüllen und fragen auf dem Weg auch bei einem Farmer nach, der uns netterweise 2 Galonen Wasser wieder vollmacht. Wir verlieren konstant Kühlflüssigkeit, aber so schaffen wir es tatsächlich bis Rapid City.

    In der Werkstatt hat man zum Glück Zeit und nimmt sich unserem Problem an. Wir bekommen einen Termin für den nächsten Morgen. Für die Nacht buchen wir uns auf dem Campingplatz ein, der nur 800m entfernt ist. Die kurze Strecke schaffen wir dann auch noch.

    Ein Drucktest am nächsten Morgen zeigt nun, dass die Verbindung der Wasserpumpe undicht ist. Na toll! Das wird auf jeden Fall ein größerer Eingriff und wir können es auch nicht selbst reparieren. Man ist zuversichtlich, dass die Reparatur noch am selben Tag erledigt werden kann. Als die Teile demontiert sind, zeigt sich aber das gesamte Schlamassel. 😫

    Der Vorbesitzer oder seine Werkstatt hat richtig gepfuscht! Die Schrauben, die Timing Cover und Wasserpumpe verbinden, wurden irgendwann mal abgebrochen und die Verbundstelle versucht mit Kleber oder Silikon zu flicken. So hält da natürlich gar nichts mehr dauerhaft und das Problem war vorprogrammiert! Da wir von Privat gekauft haben, können wir da auch nichts machen… da müssen wir jetzt einfach durch.

    Die Reparatur wird jetzt am Freitag leider auch nicht fertig, denn erst einmal muss eine Lösung gefunden werden, die abgebrochenen Schrauben herauszubekommen. Zum Glück können wir das Auto heute noch zurückbekommen und zum Campground zurückfahren. Ansonsten hätten wir am Wochenende ein Hotelzimmer nehmen müssen, denn die Werkstatt hat bis Montag zu!

    Das Wochenende können wir also zumindest im Van verbringen, wir bewegen ihn aber natürlich nicht. Auch können wir selber kochen und haben unsere Kühltruhe dabei. Ein Supermarkt ist in fußläufiger Reichweite und auch so unternehmen wir zu Fuß ein paar Dinge in der Stadt, um uns die Zeit zu vertreiben. Wirklich viel zu sehen gibt es allerdings nicht. Der Dinosaurierpark ist von 1936 und seit dem
    nicht modernisiert. Im Thrift-Store, einem Gebrauchtwarenladen ähnlich wie die Op-Shops in Australien, findet Aron eine Mini-Gitarre für
    nur 1$ 🤩

    Am Montag früh bringen wir den Van dann wieder in die Werkstatt zurück, in der Hoffnung, am Abend mit einem reparierten Fahrzeug Rapid City verlassen zu können. Aber auch daraus wird leider nichts. Die Reparatur ist so aufwendig, das der Van noch über Nacht dort bleiben muss. Die abgerissenen Schrauben müssen herausgeschweißt und gebohrt werden, ohne andere Teile in Mitleidenschaft zu ziehen.

    Der Leiter der Werkstatt, Anthony, ist so nett uns von ihm privat ein Zelt und eine Luftmatratze zu leihen. Damit geht es wieder zum Campingplatz und wir harren noch eine weitere Nacht aus.

    Auch am nächsten Tag müssen wir noch bis spät in den Nachmittag warten, bis das Auto dann endlich fertig ist. Die Rechnung beträgt knapp 1.750$ und wir sind echt bedient! Jaja, das Auto hat ja nur 1.000$ gekostet 🤨 Lassen wir das mal lieber.

    Das Automatikgetriebe haben sie sich übrigens auch angeschaut, wenn auch nur kurz. Es machte bei ihnen zumindest keine Probleme und die Flüssigkeit ist in Ordnung und nicht verunreinigt. Mal sehen… hoffentlich hält es einfach durch 🤞

    Nun haben wir unseren Van zumindest endlich wieder. Da es spät ist, fahren wir aber noch für eine letzte Nacht auf den Campingplatz zurück.
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  • Sage Wildernis

    September 10 in the United States ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Nachmittag fahren wir raus in die abgelegene Sage Wildernis Area, wieder Teil des Nationalparks. Hier gibt es einen kostenlosen Campground. Wir werden direkt von einer Horde süßer Prairiehunde begrüßt und sehen auch wenig später eine große Gruppe Bisons am Horizont. 🦬 Von einer Anhöhe können wir sie gut beobachten.

    Am Abend dann eine böse Überraschung… Kühlflüssigkeit läuft unter dem Auto aus, allerdings hat das Auto ja auch nur 1.000$ gekostet… 🙄

    Wir versuchen noch am Abend mit Taschenlampen das vermeintliche Leck zu finden, können aber bei dem eng verbauten Motor kaum etwas erkennen, selbst nicht als wir einige Teile der Luftansaugung demontiert haben. Das Augenscheinliche ist soweit in Ordnung. Irgendwann hört es schließlich auf zu tropfen. Neues Coolant und Wasser haben wir dabei, aber wird das reichen um am nächsten Tag weiter zu fahren?

    Morgens kommen vereinzelte Bisons tatsächlich bis an das Camp heran und auch ein Koyote zieht vorbei. Bisher haben wir Kojoten immer nur gehört, aber noch nie gesehen.

    Wir schauen uns im Hellen noch einmal alles am Motor an, aber es hilft nichts…
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  • Wall Drug Store & Minutemen Raketensilo

    September 10 in the United States ⋅ ☁️ 27 °C

    In der Nacht hören wir Koyoten heulen, die sich mit den Hunden der anderen Camper offenbar einen Bell & Heul-Wettkampf liefern. Trotzdem schlafen wir gut, denn wir stehen ja etwas abseits von allen.

    Am Morgen ist die Cargotür nun auch nicht mehr von außen zu öffnen. Die Plastikenden der Kabelzüge im Inneren der Tür haben sich nach 33 Jahren quasi aufgelöst. Aber wir sagen uns… das Auto hat ja auch nur 1.000$ gekostet 😅

    Wir fahren weiter nach Wall. Bereits seit knapp hundert Kilometer wurde an der Interstate 90
    der Wall Drug Store auf großen Werbetafeln angepriesen. Wir sind bestimmt an 30 Plakaten vorbeigefahren.
    Es ist natürlich sehr touristisch, aber interessant anzusehen. Es ist eine Mischung zwischen alter Westernstadt und Souvenirshop mit allem drum und dran. Kaffee gibt es tatsächlich für nur 5 Cent - und bestimmt verdienen die immer noch daran 😅

    Wir füllen im Ort noch unsere Vorräte auf und fahren weiter zur ehemaligen Minuteman Raketenbasis aus dem kalten Krieg. Seit den 60ern bis 1993 wurden hier mehrere mit Atomsprengköpfen besetzte Raketen zu Abschuss bereitgehalten. Es bedurfte nur einen Knopfdruck.

    Im Besucherzentrum sind einige Ausstellungsstücke aus der Zeit zu sehen und bei Delta-9 kann man heute durch eine Glaskuppel auf eine der unterirdischen Raketensilos hinabblicken 🚀
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  • Badlands Nationalpark

    September 9 in the United States ⋅ ☀️ 31 °C

    Morgens scheinen die Mückenbiester noch zu schlafen. Gut so! Nach dem Kaffee geht es für uns aber auch schon weiter.

    Bis zum Nationalpark sind es nun nur noch 20km. Bei einem Tankstopp sehen wir in der Prairie eine riesige Gruppe Prairie Dogs. Ähnlich wie Erdmännchen beobachten sie, auf den Hinterbeinen stehend, aufmerksam die Umgebung und warnen sich gegenseitig mit fiependen Geräuschen vor Bedrohungen.
    Einige sind offenbar allerdings Menschen gewohnt und wir kommen mit der Kamera dicht heran. Süß 🥰 🐹

    Der Badlands Nationalpark hat seinen Namen von den ersten französischen Siedlern/Trappern erhalten, die den Namen „Les mauvaises terres“ bzw zu deutsch „schlechtes Land“ nutzen, da es so schwierig zu überwinden war und kaum Boden für die Landwirtschaft bot.
    Auch die Lakota Indianer übernahmen die Benennung gleichbedeutend mit „Mako Sica“

    Das Gestein ist atemberaubend schön erodiert und die einzelnen Gesteinsschichten kommen so gut zur Geltung. Aber es gibt in den vielen Schluchten und Tälern kaum eine ebene Steppe, sondern man muss sich durch und um die Hügel herum seinen Weg suchen, um das Gelände zu begehen.

    Der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Kevin Costner wurde hier übrigens zum größten Teil gedreht 🎥

    Wir unternehmen im Nationalpark einige kürzere Wanderungen. Es ist heute mit 35 Grad sehr heiß.

    Im Visitor Center kann Aron nicht widerstehen und kauft sich eine Bisonhandtasche 🦬

    Kurz darauf entdecken wir tatsächlich auch einen echten am Straßenrand. Es gibt hier noch eine größere Population, einst aus 50 Tieren wieder angesiedelt. Zuvor wurden sie allerdings ausgerottet.

    Abends fahren wir ein Stück hinaus aus dem Park, wo man an einem Steilhang kostenlos campen darf. Es ist sehr voll und ein Wohnmobil reiht sich an das nächste. Wir finden trotzdem einen schönen Platz, nicht am Steilhang, aber dafür haben wir keinen direkten Nachbarn und eine ruhige Nacht.
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  • Neue Zeitzone

    September 8 in the United States ⋅ 🌙 25 °C

    Wir erreichen die Mountain Time und sind Deutschland nun 8 Stunden voraus.

    Gar nicht mehr weit zu den Badlands werden wir von tollen Felsformationen überrascht, ein Vorgeschmack auf den Nationalpark.

    Wir halten in der Wüste an, und beschließen die Nacht zu bleiben. Öffentliches Land, keiner wird uns vertreiben 😀.

    In der späten Nachmittagssonne wollen wir uns die Felsen etwas näher ansehen, aber wir kommen nicht weit. Es sind schier unglaublich viele Mücken unterwegs und wir flüchten uns zurück in den Van. Also heißt es abends um 19.00h bei immer noch 30 Grad lange Klamotten an und das gute australische Bushman‘s mit 80%! DEET rausholen. ☠️

    Wie vorhergesagt ist die seitliche Cargo-Tür schon wieder kaputt, lässt sich von innen nicht mehr öffnen. 😅 Wir bekommen es nun aber mit Klebeband in den Griff.

    Die Kupplung hat heute Nachmittag mal keinen Ärger gemacht. Das Problem scheint nur bei stärkeren Vibrationen aufzutreten.
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  • South Dakota

    September 8 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Am See nehmen wir nach der Laufrunde noch schnell unseren Geocache für Nebraska mit. Dieser ist allerdings Opfer des Rasenmähers geworden und wir können nur noch Fragmente aufsammeln.

    Im nächsten Ort besorgen wir uns nun auch die passende Nuss in 13/16 Zoll für die neuen Radbolzen.

    Heute fahren wir wieder eine längere Strecke bis South Dakota. Insgesamt knapp 460km. Zwischendurch fängt die Automatikschaltung an Probleme zu machen. Es springt immer mal wieder für ein paar Sekunden der Gang raus und es geht in den in den Leerlauf. Nicht witzig!

    Irgendwann beruhigt sich das Auto schließlich wieder und die Fahrt kann normal weitergehen. Wir können nicht so recht nachvollziehen, woher es kommt.

    Wir erreichen ein Freecamp am Byre Lake. Neben uns ist nur ein anderer Camper hier und es ist schön ruhig.

    Nun lässt sich die Seitentür nicht mehr von innen öffnen… Darum kümmern wir uns morgen 🤨

    Wir wollen uns auch nicht aufregen und beschließen ab sofort jeden Satz über das Auto mit „…aber es hat ja nur 1.000$ gekostet…! “ zu beenden. Das macht es etwas leichter 😅

    Am nächsten Morgen ist die Tür auch schnell repariert, aber (Achtung: Spoiler!) sie wird abends wieder defekt sein. Im Inneren lösen sich Plastikteile an den Zugkabeln auf, das wird nicht mehr lange gut gehen… Ducttape hilft derweil!

    Wir tauschen nun auch alle Radbolzen durch und reihen die alten auf dem Tisch auf. Total verrostet und schon aufgequollen. Die sind nur noch für die Mülltonne!

    Wir nutzen den Tag um uns in Werkstatthandbücher einzulesen, was wohl das Problem mit der Kupplung sein kann. Aber so richtig schlau werden wir daraus nicht. Die Teile, die wir selbst prüfen können, scheinen alle in Ordnung zu sein. Wir hoffen mal sie hält durch, den so viel möchten wir in dieses alte Auto eigentlich nicht mehr investieren.

    Am Nachmittag geht es noch zu einer kurzen Laufrunde mit anschließender Dusche im Seewasser 🚿. Es sind mittlerweile 35 Grad!

    Am späten Nachmittag fahren wir dann noch 160km weiter nach Westen, damit am nächsten Tag nicht mehr so weit zum Badlands Nationalpark ist.
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  • Über Missouri durch Iowa nach Nebraska

    September 6 in the United States ⋅ ☁️ 21 °C

    Die erste Nacht im Van verbringen wir am See in Kansas, unweit der Metropole Kansas City (die übrigens bereits in Missouri liegt).

    Morgens ist es neblig und angenehm kühl.
    Wir sortieren nach dem ersten Kaffee noch ein bisschen die Kisten, es wird ein paar Tage brauchen, bis alles seinen Platz gefunden hat!

    Wir bewegen uns noch eine kurze Runde, bis wir schließlich weiterfahren. Bis jetzt schlägt sich die alte Dame übrigens ganz gut 😌🚙

    Auf dem Weg besorgen wir uns in einem
    O‘Reillys noch einen kompletten Satz Radbolzen, die alten sind nämlich ganz schön angerostet und wir möchten sie lieber bei nächster Gelegenheit ersetzen.

    Wir fahren heute von Kansas nach Missouri, hoch bis in den Staat Iowa und biegen bei Omaha nach Nebraska ab - 4 Staaten also.

    Wir fahren insgesamt ca 525km und finden etwas Abseits der großen Highways bei dem Örtchen Columbus ein tolles kostenloses Camp, an einem künstlichen Stausee. Sogar ein kostenloser Stromanschluss ⚡️ wird hier für Camper gestellt.

    Für die gekauften Radbolzen brauchen wir leider noch eine neue Nuss, denn unser altes Radkreuz passt zwar, ist aber viel zu dick, um die nun etwas kürzeren (aber ausreichend langen) neuen Radbolzen in die schmaler werdenden Felgen zu schrauben. Das Projekt verschiebt sich also auf den nächsten Tag.

    Nach einer ruhigen Nacht zieht es uns am nächsten Morgen in die Laufschuhe und wir drehen eine 10km Runde um den See. 🏃‍♂️ 🏃‍♀️
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  • Es geht los…

    September 5 in the United States ⋅ ☀️ 15 °C

    In den letzten Tagen haben wir noch neue Sitzbezüge auf die alten Ledersitze gestülpt und ein paar der alten Jalousien an den großen Seitenfenstern ersetzt. Nun sind wir endlich soweit, das wir starten können!

    Am Freitagmittag kommen wir los. Von Galena, der südöstlichsten Ecke Kansas, geht es nordwärts durch den Bundesstaat. Noch nicht weit gekommen, laufen uns kurz vor Pittsburgh direkt 2 Rehe vor das Auto. Eine Vollbremsung in letzter Sekunde verhindert Schlimmeres und wir kommen zum Glück mit dem Schrecken davon.

    Bei Walmart und Aldi kaufen wir nun noch frische Lebensmittel ein. Es regnet heute leider die ganze Zeit, was die Freude am Fahren etwas mildert.

    Bei Fort Scott stellen wir fest, dass wir unseren Nationalparkpass in Galena vergessen haben. 🙄
    Kurz nachgerechnet, entscheiden wir uns die 50 Meilen zurück nach Galena zu fahren, das ist immer noch günstiger als einen neuen Jahrespass zu kaufen.

    Wir tanken bei der Gelegenheit nochmal voll und starten also motiviert ein zweites Mal unseren Roadtrip. 😂

    Eigentlich wollten wir heute noch bis Nebraska fahren, aber inzwischen ist es schon so spät und wir schauen nur, dass wir noch dem Regen entkommen. Nur etwa 100 Meilen weit gekommen, finden wir in Louisburg ein Freecamp an einem See. Tatsächlich hört es hier auch endlich auf zu regnen! 😀

    Pasta muss heute als Abendessen genügen und nun freuen wir uns auf die erste Nacht im Van.
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  • Vanausbau

    September 4 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach bereits wenigen Tagen sind wir fündig geworden und haben für nur 1.000$ einen
    Ford E-150 von 1992 mit Camperumbau gefunden. Er hat bereits 220.000 Meilen auf der Uhr (~350.000km)

    Der V8 Motor ist für europäische Verhältnisse mit 5.8L Hubraum riesig und frisst auch ordentlich Sprit. ⛽️ Aber Benzin ist hier mit etwa 75-80 Cent pro Liter noch immer sehr günstig. Dafür klingt er auch typisch amerikanisch und blubbert ruhig und kraftvoll vor sich hin. 🇺🇸

    Mechanisch ist bereits vieles gemacht, aber zur Sicherheit checken wir alles noch einmal und machen auch direkt einen Ölwechsel und tauschen alle Filter aus.

    Eine der Heckleuchten hat einen dicken Knacks, also ersetzen wir direkt beide.

    Der Innenraum braucht tatsächlich die meiste Aufmerksamkeit von uns, denn das Auto stand die letzten 2 Jahre hauptsächlich herum und das bei einem Farmer. Entsprechend müssen wir einen Termitenstamm im Bettrahmen verscheuchen und einige Holzteile ersetzen, finden eine Schlangenhaut und ein Mäusenest und haben diverse Ameisennester unter der Motorhaube. Auch Wespen 🐝 haben sich an der Karosserie breit gemacht.

    Es hat sich unheimlich viel Staub im Innenraum abgelegt, den wir nach Tagen auch noch in den kleinsten Ecken und Staufächern finden. Wir besorgen uns im Home Depot (einem Baumarkt) kurzerhand einen professionellen Teppichreiniger und nutzen ihn ausgiebig. Unglaublich was aus dem Teppich, den Polstern und auch dem Dachhimmel an Dreck herausgespült wird.

    Auch den Hundehaaren und -geruch werden wir Herr!

    Die Matratze im Van ist etwa 10 Jahre alt, aber recht hochwertig und vom Vorbesitzer nur wenige Nächte genutzt. Wir reinigen sie ebenso mit dem Teppichreiniger und beschließen sie zu behalten. Sie ist auch etwas größer als die, die wir für den GMC Safari gekauft hatten.

    Nach ein paar Tagen kommt tatsächlich etwas vom alten Schein und der Polsterfarbe zurück und der Van sieht um einige Jahre jünger aus.

    Für das Cockpit bauen wir uns eine kleine Holzkonstruktion, um das fehlende Handschuhfach zu ersetzen. Hinter der Verkleidung kümmern wir uns um lose Kabel, um Zigarettenanzünder und Co wieder mit Strom zu versorgen.

    Für den etwa 20 Jahre alten Reservereifen besorgen wir uns noch einen neuen Reifen, die Felge ist aber noch okay.

    Im Grunde haben wir ja schon mit dem vorherigen Van alles an Campingausrüstung besorgt, was man so braucht. Trotzdem investieren wir noch einmal in eine deutlich bessere Kühltruhe, die das Eis viel länger gefroren halten soll 🤞

    Der Roadtrip kann bald starten 🚙 💨
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  • Neuorientierung… What’s next?

    August 23 in the United States ⋅ ☁️ 30 °C

    Wieder in unserer Homebase in Galena/Kansas angekommen beziehen wir unser Quartier im Wohntrailer, im Garten unserer Freunde Jessica & Jason.

    Als wir die USA im Juli in Richtung Peru verlassen hatten, war es ungewiss, was mit unserem Van passieren wird.

    Nach dem Unfall in New York sind wir nach Kansas zurückgekehrt und haben uns wochenlang mit der gegnerischen Versicherung herumgeschlagen. Die Schuldfrage war sofort geklärt und nicht strittig, aber es gab ein wochenlanges hin- und her zwischen Gutachter, Werkstattfreigabe, Rückfragen und selbst in Peru mussten wir noch weiter hin- und herschreiben und Fotos übermitteln.

    Letzten Endes lief es nun auf einen Totalschaden hinaus. In den USA ist es so, dass das Fahrzeug bei Auszahlung einer Entschädigung aufgrund Totalschadens in den Besitz der Versicherung übergeht und nicht mehr legal auf der Straße bewegt werden darf. Man hat schon die Möglichkeit das Fahrzeug zu behalten, bekommt in dem Fall aber einen geringeren Betrag erstattet und es ist ein immenser Aufwand um das Fahrzeug wieder legal zuzulassen.

    So oder so wussten wir nun lange nicht, wieviel wir überhaupt erstattet bekommen. Dies ist nun geklärt!
    Die Versicherung war überraschend großzügig und wir haben sogar etwas mehr als den ursprünglichen Kaufpreis zurückbekommen. Unser Safari wurde in der Zwischenzeit auch bereits abgeholt 👋.

    Nun stehen wir also wieder ohne Auto da. Und das in einem Land, was so überhaupt gar nicht Pendler-, Rad-, Busfahrer- und Bahnfahrerfreundlich ist. Zumindest nicht in den abgelegenen Regionen des Landes, in die es uns zieht!

    Hätten wir das alles vorher gewusst, hätten wir einiges anders geplant. Aber der Trip nach Peru und die Rückreise in die USA waren bereits vor dem Unfall geplant. Auch ein Weiterreiseticket im November aus den USA heraus mussten wir vorab buchen, ansonsten hätten wir nicht in die USA zurückkehren dürfen. So sind halt die Einreisebestimmungen!

    Was machen wir nun also? Wir suchen uns ein neues Auto 🚎

    Erst finden wir so gar nichts im unserer Preisklasse, dann tauchen aber nach und nach interessantere Fahrzeuge auf und wir schauen uns die ersten Vans an. Leider ist aber oft totaler Schrott dabei und wir haben keine Lust noch wochenlang Reparaturen durchzuführen. Wenn die Fahrzeuge zudem so schlecht gepflegt sind, lauern oft auch noch andere böse Überraschungen.
    
Aber wir werden fündig 😀
    Nach knapp 2 wöchiger Suche kaufen wir für gerade einmal 1.000$ einen 33 Jahre alten Ford Campervan, der für sein Alter in recht gutem mechanischen Zustand ist 🔧 Bilder folgen!

    In der Zwischenzeit machen wir natürlich auch den ein oder anderen Ausflug in der Umgebung. Wir besuchen ein paar Antique-Flohmärkte, kühlen uns bei über 35 Grad im Fluss ab, backen endlich wieder frisches Brot, gehen wieder fleißig Laufen, helfen Nachbarn bei der Ladungssicherung von Heuballen, feiern den 18. Geburtstag der Nachbarin und den 2. Geburtstag von dem kleinen Waylon. 🎁
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  • Flug zurück nach Kansas City

    August 15 in the United States ⋅ 🌙 23 °C

    Von Atlanta geht es nun im letzten Flug wieder zurück nach Kansas City. Es ist schon sehr spät, kurz vor Mitternacht. Aus dem Terminal heraus, bekommen wir erst einmal einen Schock - so warm ist es. Bei Außentemperaturen von über 30 Grad sind die milden Anden in Südamerika schnell vergessen 😓

    Jessicas Vater ist so lieb und holt uns am Flughafen ab. Die Fahrt bis Galena dauert etwa 2.5 Stunden. Auf dem Weg halten wir noch für ein spätes Abendessen im Waffle House an.

    Um 4.00h morgens fallen wir schließlich total müde ins Bett.
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  • Flug Lima - Atlanta

    August 14 in the United States ⋅ ☁️ 29 °C

    Von unserer Unterkunft sind es nur 15 Minuten bis zum Flughafen, die wir wieder mit einem Uber-Taxi fahren. In Lima nutzt übrigens absolut jeder Taxi-Apps, da es als sehr unsicher gilt, ein Taxi anzuhalten. Viele geben sich als offizielles Taxi aus, sind es aber nicht.

    Am Flughafen ist es unkompliziert und geht zügig bis zum Gate, wo wir nur noch etwas warten müssen.

    Der heutige Flug geht wieder mit LATAM bis Atlanta. Wir hoffen die Maschine ist diesmal in einem besseren Zustand.

    An Bord der 767 sitzen wir selbstverständlich hinter Leuten, die sofort nach dem Abheben ihre Sitze bis aufs Maximum nach hinten klappen. Toll, kaum noch Platz für uns - aber so ist es halt in der Holzklasse, ohne jegliche Extras.

    Das Bord-Entertainment funktioniert natürlich auch nicht, ständige Tonaussetzer bei allen Filmen vermiesen einem jegliches Kinovergnügen… Das Essen allerdings kann sich sehen lassen 🥘 …immerhin!

    In Atlanta landen wir pünktlich. Bei der Immigration, der Einwanderungsbehörde der USA, dauert es allerdings diesmal sehr lange - aber alles klappt. Danach müssen wir auch wieder durch die Security, wo ebenfalls eine lange Schlange wartet. Zum Glück haben wir heute nur Handgepäck, sonst hätten wir unseren Anschlußflug sicherlich verpasst! Trotz 2.5 Stunden Umsteigezeit wird es knapp… 😥
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  • Flug Cusco - Lima

    August 13 in Peru ⋅ 🌙 17 °C

    Der kurze Flug von Cusco nach Lima findet in einem viel zu altem A320-200
    von LATAM statt. Alles wirkt irgendwie abgenutzt und wackelig.
    Als bei der Landung dann die Cockpittür spontan aufspringt, steht ein Steward halt schnell auf und macht sie wieder zu.

    In Lima nehmen wir uns ein Uber-Taxi und mieten uns für eine Nacht in dieselbe Unterkunft ein, wie bei unserer Anreise vor 4 Wochen.

    Der kleine Junge der Gastfamilie hat heute Geburtstag, so kommt Aron zu einem zweiten Stück Geburtstagskuchen 🎂 😅
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  • Erholen in Cusco

    August 11 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Die kommenden Tage verbringen wir ganz entspannt in Cusco und tanken unsere Kräfte wieder auf. Wir schlafen lange, frühstücken ausgiebig und schlendern durch die Stadt, wenn uns danach ist.

    Eines Abends finden wir ein kleines buntes Viertel in Cusco, in dem sich viele kleine Geschäfte aneinander reihen. Alles ist wuselig und voll gestopft mit allerlei Firlefanz von Ponchos bis zu kleinen Lamafiguren. Viele Touristen tummeln sich dort, um das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Ein paar Kleinigkeiten landen schließlich auch in unserer Einkaufstasche.

    Einen Tag später machen wir uns vormittags auf den Weg zum „Templo de la Luna“ einmal quer durch die Stadt und den steilen Hügel hinauf. Auch hier handelt sich wieder um alte Ruinen aus dem Inkareich.
    Der Tempel liegt auf einem 300m höheren Berg direkt am nördlichen Rande von Cusco und der Eintritt ist kostenlos.

    Von hier haben wir eine schöne Aussicht auf Cusco und die umliegenden Berge. Die Ruinen des Tempels selbst sind mit einem Zaun abgesperrt, um sie vor Vandalismus zu schützen.
    Wir merken die Muskeln in unseren Beinen noch ziemlich gut von unserer Trekkingtour, denn zwischendurch geht es steil bergauf und wieder ab.

    Nach fast 5 Tagen bei unserer peruanischen Gastfamilie, packen wir auch schon wieder unsere Rucksäcke. Bevor wir die knapp zweieinhalb Kilometer zum Flughafen gehen, werden wir noch abgefangen und herzlich verabschiedet. Wir Reiseverrückten wurden wohl fest ins Herz geschlossen.
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  • Tag IV - Rückweg…

    August 8 in Peru ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach ein paar Stunden werden wir um 1 Uhr nachts wiedermal unsanft aus dem Schlaf gerissen. Draußen steht eine Gruppe von Wanderern, die sich lautstark unterhalten. Nach ein paar Minuten sind sie immer noch nicht ruhig, da platzt Aron bald der Kragen, sodass er aus dem Zelt klettert und sehr deutlich darum bittet, leise zu sein, damit andere schlafen können. Die Antwort der Gruppe: „Wir möchten gleich los wandern und sind dann weg.“ Wirklich leiser waren sie danach auch nicht.
    Es ist wirklich kaum zu glauben, dass Menschen so rücksichtslos und dumm sein können. Es zieht sich bei dieser Trekkingtour leider wie ein roter Faden hindurch.

    Es dauert zwar ein bisschen bis wir wieder richtig einschlafen können, dennoch fühlen wir uns einigermaßen fit, als unser Wecker um kurz nach 5 klingelt.

    Das Frühstück ist am Vorabend schon für 5:30 Uhr vorbestellt, kommt aber erst um kurz vor 6 auf den Tisch.

    Mit Pünktlichkeit hat man es hier eben nicht so, wie eben auch in vielen Ländern der Welt. Aron nutzt die Zeit und baut in der Zwischenzeit das Zelt ab.

    Aber das Frühstück ist umso leckerer und der Kaffee ist tatsächlich der beste, den wir seit ein paar Tagen bekommen haben. Dazu werden wir von einer süßen Katze umringt 🐈

    Gut gestärkt wagen wir uns an die letzten 8km unserer Wanderung und den letzten heftigen Aufstieg von 1350 Höhenmetern.
    Die Morgendämmerung setzt gerade erst ein, da machen wir uns auf den Weg, denn wir möchten so weit wie möglich ohne die brennende Sonne vorwärts kommen.
    Glücklicherweise ist der Himmel heute wolkenverhangen und es wird nicht so heiß wie die Tage zuvor.

    Der Weg ist anfangs sehr steil und führt uns im Zickzack nach oben, aber wir kommen gut vorwärts.
    Nach anderthalb Stunden legen wir eine Pause an dem Aussichtspunkt ein, an dem es Aron vor drei Tagen eingeknickt ist.
    Die Hälfte haben wir schon geschafft.
    Die restliche Strecke ist für eine kurze Zeit recht eben, bevor uns der Weg wieder im Zickzack steil bergauf führt. Wir sind mittlerweile sehr müde und haben immer weniger Kraft. Jeder Schritt brennt in den Beinen und selbst die Lunge schmerzt vom tagelangen permanenten schnellen Atmen. Aber es nützt nichts, da müssen wir durch, denn wir sehen ein paar hundert Meter über uns das Ziel: der Startpunkt unserer Wanderung.

    Wir kämpfen uns mit jedem Schritt weiter nach oben, bis wir es endlich nach insgesamt 4 Stunden geschafft haben.

    Auf den letzen Metern werden wir tatsächlich wieder von einem Kondor begleitet 🦅

    Wir sind über 40km in den letzten 4 Tagen gewandert und können es kaum fassen, dass wir eine der anstrengendsten Wanderungen in Peru auf eigene Faust bewältigt haben. Wir sind nur noch glücklich und müde und wollen nur noch zurück nach Cusco.
    Schnell ist eine Fahrt mit einem Collectivo organisiert, denn hier warten immer genügend dieser Minibusse auf zurückkehrende Wanderer.
    Wir sind die Letzten, die einsteigen und los geht die wilde Fahrt zurück in die Zivilisation. Nach knapp 4 Stunden haarsträubenden Überholmanövern und lauter peruanischer Musik in Endlosschleife, kommen wir heil in Cusco an.
    Mit geschulterten Rucksäcken machen wir Halt an einem großen Markt und essen ein leckeres Lomo Saltado mit Suppe zu Mittag. Wie ausgehungerte Löwen stürzen wir uns auf das frisch zubereitete Essen und lassen es uns schmecken.

    Gestärkt machen wir uns auf den Weg zu dem Outdoorgeschäft, in dem wir unsere Ausrüstung für die Wanderung gemietet hatten und geben sie zurück. Innerhalb von 10 Minuten ist alles erledigt und wir sind froh, dass wir heute nicht mehr allzu viel machen müssen, außer zurück zur vorherigen Unterkunft zu gehen, zu duschen, uns etwas Leckeres zu kochen und früh schlafen zu gehen. Wir können schon hören, wie das gemütliche Bett nach uns ruft…
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  • Choquequirao - Die Ruinen ⛰️

    August 7 in Peru ⋅ ☁️ 10 °C

    Um 4:45 Uhr werden wir schon wieder von lauten Stimmen anderer Gäste aus dem Schlaf gerissen.

    Wir stehen also mal wieder im Dunkeln auf. Letztendlich kommt es uns zwar gelegen so früh aufzustehen, denn so können wir den ganzen Tag gut nutzen. Es will uns nur einfach nicht in den Sinn kommen, wie man so rücksichtslos sein kann.

    Der am Abend vorbestellte Kaffee war heute sogar noch schlechter, als in der vorherigen Unterkunft, sodass wir ihn kaum runterbekommen. Als wir ihn bezahlen wollen, trifft uns beinahe der Schlag: er war doppelt so teuer wie der Kaffee tags zuvor. Eine Frechheit.

    Zum Sonnenaufgang um 6 Uhr sind wir auch schon startklar. Das Zelt lassen wir erstmal hier zum Trocknen stehen, denn es ist von außen und innen aufgrund der kalten Nacht und er Höhe klatschnass.

    Wir wandern die letzten 5 Kilometer nach Choquequirao, unser Ziel immer direkt vor den Augen, denn aus der Ferne können wir die Ruinen schemenhaft erkennen. Sie thronen auf einem auslaufenden Bergkamm und sind umgeben von dicht bewachsenem Urwald.

    Vor uns liegen weitere 500 Höhenmeter, die wir zu bewältigen haben.

    Glücklicherweise schlängelt sich der Weg an den dicht bewachsenen Bergen vorbei, sodass der Anstieg nicht konstant ist. Links von uns ist ein tiefer Abgrund.

    Kurz bevor wir Choquequirao erreichen, kreuzen wir sogar einen Teil des alten Inka Trails, welcher quer durchs Land bis nach Machu Picchu führt.

    Wir stapfen die letzten Meter durch den Wald, es beginnt sich zu lichten und plötzlich stehen wir mitten auf den riesigen über 500 Jahre alten Terrassen Choquequiraos. Alles ist ruhig und man hört nur ein paar Geräusche des Waldes.

    Wir sind heute die Ersten hier und haben die gesamte Anlage erstmal für uns alleine! Wahnsinn! Wir bekommen eine Gänsehaut hier sein zu dürfen.

    Wir bahnen uns den Weg zum Plaza Principal, worauf die meisten gut erhaltenen Ruinen stehen. Auch wenn hier seit 1970 Ausgrabungen stattfinden, sind erst 40% der Anlage freigelegt. Das meiste ist tatsächlich noch tief im Dschungel verborgen und wartet darauf entdeckt zu werden. Wir fühlen uns wieder mal wie Indiana Jones auf Entdeckungstour. Es ist wie Machu Pichu, nur besser, wilder mit mehr Abenteuer und ohne die unzähligen Touristen.

    Auf beiden Seiten führen Wege auf den Berg hinauf, wo sich noch mehr Ruinen verstecken.
    Alte Wasserkanäle durchlaufen die gesamte Anlage.

    Es wird immer wärmer und langsam kommen auch ein paar andere Wanderer in Choquequirao an. Da diese Ruinen nur durch diese schwierige, mehrtägige Wanderung zu erreichen sind, hält sich der Andrang mit knapp 20-30 Besuchern täglich in Grenzen. Heute sind es sogar noch weniger. Toll!

    Die Aussicht ins umliegende Tal und die Berge der Anden ist grandios. Wir können sogar in weiter Ferne den Startpunkt unserer Wanderung von vor 2 Tagen erkennen.

    Wir machen noch einen Abstecher zu den berühmten Lamaterrassen, wofür wir über 300m auf der anderen Seite des Berges absteigen und anschließend wieder aufsteigen müssen.

    Die Terrassen sind extrem steil am Abhang entlang erbaut worden und gleich mehrere hundert Meter lang. Die Inkas haben mit hellen Steinen Lamasymbole in die dunklen steinernen Mauern gelegt, welche man am Besten von einem Aussichtspunkt erkennen kann.

    Nach einer anschließenden kleine Pause machen wir uns nach einigen Stunden schließlich wieder auf den Rückweg nach Marampata und stellen fest, dass wir heute Morgen schon über 15km gewandert sind. Choquequirao ist tatsächlich sehr weitläufig.

    Wieder in der Siedlung angekommen, bauen wir das mittlerweile trockene Zelt ab und essen erst einmal eine Kleinigkeit, bevor wir unsere Rucksäcke schultern und wieder die 1500m runter zum Fluss wandern. Der Abstieg geht uns leicht von der Hand, auch wenn unsere Beine doch schon ein wenig müde sind. Es dauert etwa 2 Stunden.

    Am Fluss werden wir wieder von unzähligen Fliegen umzingelt. Wir wissen nur nicht, ob wir Sonnencreme oder Insektenschutz zuerst auftragen sollen, da die Sonne nun gnadenlos herunter brennt.

    Wir entscheiden uns für Sonnencreme als Fundament und tragen den Insektenschutz darüber auf. Es scheint zu funktionieren, auf eine chemische Reaktion warten wir zum Glück vergebens.

    Da wir hier unser Zelt unter den ganzen Stechfliegen nicht aufbauen möchten, entscheiden wir uns noch die 2km und 500 Höhenmeter zurück bis Chiquisca wandern. Das kurze Stück hat aber es ganz schön in sich.
    Die Abstände zwischen den Pausen werden immer kleiner und jeder Schritt schmerzt zunehmend. Mit steigender Höhe wird die Atmung immer schwerer.

    Wir stellen fest, was der eigene Körper für eine Powermaschine sein kann, aber dennoch sind die letzten Meter wirklich ein Kampf für uns. Die Muskeln brennen und die Füße weigern sich auch nur noch einen einzigen Schritt vorwärts zu machen. Wir kommen tatsächlich an unsere Grenzen!

    Aber wir schaffen es! Völlig fertig kommen wir in Chiquisca an und bauen mit letzten Kräften nur noch unser Zelt auf. Selbst die eiskalte Dusche danach ist uns relativ egal, denn wir sind froh heute keinen Meter mehr wandern zu müssen.
    Wir freuen uns auf ein leckeres und günstiges Abendessen und fallen nur noch todmüde ins Zelt.

    Wir sind heute über 23km gewandert. Was für ein Tag! ⛰️ 🤠
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