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- Jour 381
- jeudi 21 novembre 2024 à 16:22
- ☁️ 37 °C
- Altitude: 506 m
AustralieMacDonnell25°59’55” S 133°11’49” E
Wir erreichen das Northern Territory

Als wir morgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt werden, genießen wir die Aussicht aus unserem Dachzelt. Um uns herum ist nichts außer rotem Sand und Steine, ausgedorrte Sträucher und ohrenbetäubende Stille, vereinzelt summen Fliegen am Zelt vorbei.
Noch ist es nicht zu heiß, sodass wir nach dem Kaffee schnell die Laufschuhe schnüren, bevor das Thermometer weiter nach oben klettert. Es wird anstrengend.
Wir sind völlig verschwitzt, der rote Sand klebt an den Beinen und hinterlässt eine „gesunde“ Farbe.
Die erfrischende Dusche wartet schon auf uns. Dazu haben wir den Sack unserer Solardusche mit ein paar Litern Wasser gefüllt und sie in der Sonne auf dem warmen Sand aufwärmen lassen. Das geht sehr schnell.
Es wird immer windiger, aber das stört die Fliegen überhaupt nicht. Die kleinen Biester schaffen es trotzdem auf uns zu landen und schwirren nur so um uns herum.
Wir suchen uns eine relativ windstille Stelle neben dem Auto aus, um zu duschen. Die Sonne brennt mittlerweile immer gnadenloser auf uns herab, aber aufgrund des Windes wird uns während der Dusche beinahe kalt.
Die Fliegen lassen uns einfach nicht in Ruhe und werden immer penetranter. Es ist zum Verrücktwerden!
Kurzerhand verlegen wir unser Frühstück einfach nach oben ins Dachzelt. Hier oben haben wir Ruhe von den nervigen Fliegen, eine tolle Aussicht auf das Outback und noch eine warme Brise dazu.
Wenig später sind wir wieder auf der Straße und fahren weiter nach Norden. Die Landschaft wechselt sich kaum noch ab, es ist alles trocken, staubig und flach.
Am Roadhouse in Marla tanken wir für 2.29AUD den Liter Diesel das Auto nochmal voll, billiger wird es in den nächsten Tagen nämlich nicht mehr.
Leider können wir hier kein Trinkwasser auffüllen, da die dazugehörige Zapfstelle kaputt ist. Zum Glück haben wir aber davon noch mehr als genug dabei. Es gibt nur Borewater. Das ist Wasser, was direkt ungefiltert aus dem Boden gepumpt wird und sich nicht unbedingt als Trinkwasser eignet. Aber zum Duschen, Wäsche waschen oder Geschirr abwaschen eignet es sich allemal.
So füllen wir noch schnell unsere Solardusche randvoll mit dem Borewater auf, um unsere vorhandenen Vorräte an Trinkwasser etwas zu schonen.
Wir fahren immer weiter. Es liegen immer mal wieder alte schrottige Unfallautos hier und da neben dem Highway. Es wird sich wohl nicht darum gekümmert sie nach einem Unfall zu entfernen. So machen viele sich einen Spaß daraus, die kaputten Autos auszuschlachten, weiter zu demolieren oder gar anzuzünden.
Wir entdecken einige hundert Meter neben dem Highway mitten im Busch einen alten Pajero durchblitzen (glücklicherweise nicht unser altes Auto von 2019/2020) und wir beschließen ihn uns mal aus der Nähe anzuschauen.
Wir haben vor ein paar Wochen eine Plastik-Abdeckung vorne links im Radkasten verloren und wollen mal nachschauen, ob der alte Pajero vielleicht noch etwas passendes bei sich hat, was wir vorübergehend montieren können.
Bei der Fahrt durch die Wüste in den nächsten Tagen möchten wir das Risiko, dass uns Staub und Steine in den Motorraum fliegen, so gering wie möglich halten. Im Outback sind Autopannen das letzte was man haben möchte.
Der Pajero hat aber kaum noch verwertbare Ersatzteile an sich, sodass wir uns nur ein Stück festen Filz mitnehmen. Vielleicht finden wir noch etwas besseres…
Ein paar Kilometer weiter liegt eine abgerissene LKW-Schürze auf der Straße. Die ist aus stabilem Gummi und ist besser geeignet als der Filz. Und falls die Schürze auch nach dem Zurechtschneiden nicht passen sollte, so haben wir eben ein bisschen Müll vom Highway entfernt, wovon hier leider reichlich herumliegt.
Wir nähern uns der Grenze zum Northern Territory. Wider Erwarten ist niemand dort, um Reisende auf Gemüse und Obstvorräte zu kontrollieren. In Australien hat ja jeder Staat seine eigenen Auflagen, was eingeführt werden darf und was nicht. Die Grenzen des Northern Territorys werden offenbar nicht so sehr kontrolliert und so belassen wir es dabei und werfen unser letztes bisschen frisches Gemüse nicht weg, sondern nehmen es einfach mit. Die paar Möhren und zwei Kartoffeln verbrauchen wir sowieso in den nächsten zwei Tagen. Danach müssen wir in den kommenden Tagen eben auf haltbare Lebensmittel zurückgreifen, denn einen Supermarkt gibt es hier im Outback nicht.
Ein paar Sachen lassen sich im Roadhouse teuer einkaufen, worauf wir aber gerne verzichten. Die Uhrzeit im Handy verändert sich wieder automatisch und die Zeitverschiebung nach Deutschland beträgt jetzt nur noch 8,5 Stunden.
Kurz bevor wir am Kulgera Roadhouse vorbeikommen, um für mittlerweile 2.62AUD den Liter Diesel wieder vollzutanken, werden wir von einem freundlichen Polizisten angehalten. Zuerst dachten wir, dass es ein Zollbeamter sei, der uns hinter der Grenze kontrollieren möchte. Dem war aber nicht so.
Der Polizist fragt Aron, der am Steuer sitzt, ob er vor kurzem etwas getrunken hat, was er natürlich verneint. Trotzdem muss Aron pusten (ein Dejavu: vor 5 Jahren hatten wir dieselbe Situation, als wir in Richtung Flinders Ranges Nationalpark unterwegs waren). Nach ein paar Sekunden dann das erlösende Piepen und wir dürfen schon wieder weiter.
Alkohol am Steuer ist in Australien wirklich ein gewaltiges Problem und wird sehr strikt kontrolliert.
Wir sind mittlerweile schon mehrere Stunden in der Hitze unterwegs und halten nun Ausschau nach einem versteckten Platz zum Übernachten. Glücklicherweise werden wir schnell fündig, denn nach einer Strecke von über 370km sind wir ganz schön müdeEn savoir plus
Voyageur
Ein Scherenschnittbild, schön 😍