- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 491
- Tuesday, March 11, 2025 at 8:05 AM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 25 m
VietnamHữu Tiệp21°2’5” N 105°49’54” E
Hà Nội

Hà Nội ist die Hauptstadt Vietnams und mit 8 Millionen Einwohnern alles andere als klein.
Die Gassen sind fast zu jeder Tageszeit mit Fahrzeugen verstopft, es ist immer überall wahnsinnig hektisch und es geht für den durchschnittlichen Europäer im Straßenverkehr ungewohnt ungeregelt zu. Jeder fährt im Grunde wie er möchte und es wird unentwegt ständig gehupt.
Wir als Fußgänger sind meist ebenfalls gezwungen auf der Straße zu gehen, da die Bürgersteige entweder von den Restaurants und Läden belegt, oder aber von wild durcheinander geparkten Motorrollern voll sind. Man muss ganz schön aufpassen, nicht angefahren zu werden. In Ho Chi Minh war alles etwas gesetzter, man hat mehr Rücksicht aufeinander genommen. Hier wirkt auf uns jeder gestresst und in ständiger Eile.
Irgendwie ist auch alles immer ziemlich schmutzig. Die Vietnamesen kehren wie fast alle Asiaten zwar täglich vor der Haustür und den Geschäften, aber trotzdem müssen wir ganz schön aufpassen, wo wir hintreten. Auf den Bürgersteigen und Straßen scheint ein immerwährender Schmutzfilm zu liegen. Durch den starken Verkehr kommt noch Smog hinzu. Wir erinnern uns direkt an Neu-Delhi, was ebenfalls in einer ständigen Dunstwolke aus Abgasen und Feuerqualm hing. Auch hier wird täglich Müll verbrannt und oft sind Spaziergänge von einem unangenehmen Geruch nach verbrannten Plastik und sonstigem Allerlei begleitet.
Das Wetter in Vietnams Norden ist mit nur 20 Grad recht kühl. Die Sonne lässt sich kaum blicken und so ist es den ganzen Tag bedeckt. Dennoch ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch, was dazu führt, das unsere Kleidung, einmal feucht, fast nicht trocknen will.
Hier ist es tatsächlich schwül-kalt! Wir wussten bisher nicht, das es das überhaupt gibt.
Unsere Unterkunft liegt recht zentral. Wir haben sie über AirBnB gefunden und bekommen für etwa 15€ die Nacht ein kleines Doppelzimmer mit eigenen Bad. Es ist eigentlich schön und modern eingerichtet, aber leider lässt die Sauberkeit stark zu wünschen übrig. Am Boden finden wir Haare der Vormieter, auf den meisten Oberflächen schmierige Reste und in den Ecken alte Schmutzränder auf den Fliesen.
Wir beschweren uns, es wird von der Raumpflegerin noch einmal nachgewischt und sieht doch genauso schlimm aus wie vorher.
Wir geben auf und machen es schließlich selbst. Der Rest wird halt in einer negativen Bewertung stehen. Zumindest das Bett und die Toilette waren sauber 😅
Die Stadt erkunden wir zu Fuß und mit dem gut ausgebauten Netz an Bussen. Für knapp 0,50€ kommt man einmal quer durch die Stadt. Die Busse sind alt, einfach und werden von den Stadtbewohnern gut genutzt. Das Ein- und Aussteigen kann etwas abenteuerlich sein, denn der Busfahrer hält bei einer Haltestelle maximal 10 Sekunden lang. Da geht es dann schon mal sportlich zu.
>>> Hoa Lo Gefängnis <<<
Wir besuchen als erstes das Hoa Lo Gefängnis, einst von den Franzosen während der Kolonialzeit gegründet, wurden hier vor allem während des Vietnamkriegs amerikanische Kriegsgefangene untergebracht.
>>> Mausoleum von Hồ Chí Minh <<<
Um das Mausoleum des 1969 verstorbenen Hồ Chí Minh zu besuchen, müssen wir früh aufstehen. Hồ Chí Minh war vietnamesischer Revolutionär und marxistisch-leninistischer Politiker, Premierminister (1945–1955) und Präsident (1945–1969) der Demokratischen Republik Vietnam. 🇻🇳 Nach der Wiedervereinigung Vietnams wurde Saigon, die frühere Hauptstadt Südvietnams, 1976 ihm zu Ehren in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt.
Hồ Chí Minh ist für viele Vietnamesen ein Vorbild und Vaterfigur. Er wird auch etwas liebevoll Onkel-Ho genannt.
Er verstarb 1969 und sein Leichnam wurde nach einer aufwendigen Balsamierung und Konservierung in einem hierfür gebauten Mausoleum aufgebahrt. Das Mausoleum ist heute öffentlich zugänglich.
Wir müssen uns in den frühen Morgenstunden nach einem eingehenden Sicherheitsscan anstellen und etwa eine Stunde in der Schlange stehen. Um uns herum sind ausschließlich Vietnamesen. Dazu kommen etliche Busse mit unzähligen Schulkindern, für die wir als einzige Ausländer auf dem Gelände ein wahres Highlight sind. Immer wieder wird uns von den Kleinen zugewunken oder es werden mutig die paar Brocken Englisch ausprobiert, welche sie in der Schule gelernt haben.
Die Schlange der Wartenden wird von Wärtern immer wieder strikt zur Ordnung gebracht. Neigt sich die Warteschlange zu sehr nach Links oder Rechts, so wird man recht schroff zurechtgewiesen oder auch mal etwas unsanft auf den richtigen Platz gedrückt. Für Onkel-Ho soll halt alles seine Ordnung haben. Viele Vietnamesen haben sich für diesen Anlass auch in besonders schöne Kleider gehüllt.
Nach etwa einer Stunde sind wir dann an der Reihe. Im Mausoleum selbst darf nicht gefilmt werden und man darf bei der finalen Umrundung des gläsernen Sarkophags auch nicht stehenbleiben. Der Leichnam ist tatsächlich extrem gut konserviert und man hat den Eindruck, das er nur schläft. Nach knapp 30 Sekunden sind wir bereits wieder durch den Raum hindurch, Wärter achten aufmerksam darauf, dass jeder in Bewegung bleibt.
<<< Old Quarter >>>
In der Altstadt, dem „Old Quarter“ Ha Nois, lässt sich so manches altes Gebäude aus der Kolonialzeit finden. Im Grunde ist es aber heutzutage Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt, insbesondere Rucksacktouristen, die hier in allerlei Hostels unterkommen und in Bars, Restaurants und Diskotheken Unterhaltung finden. Außer guten Angebot an leckeren Speisen können wir dem Ganzen aber nichts wirklich schönes abgewinnen. Es ist einfach zu touristisch und hat so gar nichts mit Vietnam zu tun. An jeder Ecke findet sich wieder ein Massagesalon oder eines der vielen kleinen Geschäfte, die garantiert originale Markenkleidung zu unglaublich günstigen Preisen anbieten. Eine „The North Face“ Jacke kostet hier rund 5€, muss einfach echt sein 😅. Aber die Leute kaufen sie wie wild.
Gleich um die Ecke der Altstadt findet sich die Train-Street. Die schmale Gasse, voll von Geschäften und kleinen Cafés, führt in der Mitte Bahnschienen, wo mehrmals täglich die Bahn hindurch muss. Kommt eine Bahn, werden schell hektisch alle Markisen und Aushänger eingeklappt um dem herannahenden Zug Platz zu machen. Es ist wirklich alles knapp auf Kante genäht und der Zug passt so gerade eben durch die schmale Gasse hindurch. Er fährt natürlich langsam, aber es ist schon spektakulär anzusehen. Natürlich wollen das neben uns noch etwa 20.000 andere Touristen sehen und so ist es entsprechend voll 😅.Read more