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- Day 518
- Monday, April 7, 2025 at 10:53 AM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 11 m
JapanHiroshima34°23’30” N 132°27’12” E
Peace Memorial Museum

Am Sonntag gehen wir in das Hiroshima Peace Memorial Museum. Sehr anschaulich sind hier die Geschehnisse und Folgen des 6. August 1945 dargestellt. Entsprechende Bilder ersparen wir euch lieber. Auch einige Objekte aus der Stadt sind hier konserviert, auf denen durch die Blitzdetonation der Atombombe, menschliche Schatten in Beton gebrannt wurden. Das kann man sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat.
Was viele auch immer vergessen: Nur 3 Tage später wurde eine zweite Atombombe auf
Nagasaki abgeworfen.
Überall in der Stadt finden sich übrigens kleine Kraniche, in Origami-Falttechnik aus Papier. Besonders an den Gedenkstätten, aber auch in vielen Schaufenstern sind sie teils zu tausenden in allen erdenklichen Farben in langen Ketten zusammengefügt und schmücken so in Erinnerung an die Atombombe die Stadt.
Neben den Schauplätzen aus dem zweiten Weltkrieg findet in Hiroshima aber ein ganz normaler japanischer Alltag statt. Die Stadt ist quirlig, bunt und es gibt an jeder Ecke etwas neues und skurriles zu entdecken. In den 3 Tagen wird es uns nicht langweilig.
Auf einem tollen Kunsthandwerkermarkt gibt es Porzellan, Dekoratives und Buntes für die Küche. Wir finden tolle Essstäbchen, die mit ins Reisegepäck kommen.
Besonders witzig sind die vielen Geschäfte mit den Drehautomaten, an denen man kleine Figuren, Schlüsselanhänger und andere Glücksbringer kaufen kann. Von dem Miniatur Bierbrau-Set bis Super Mario ist wirklich alles dabei. Manche dieser Geschäfte haben mehrere tausend solcher Automaten. Sie heißen hier „Gacha“. Daneben gibt es noch die bösen „Krangreifermaschinen“, bei denen man mit einem kleinen Kran versucht einen bestimmten Gegenstand aufzuheben, was eigentlich nie klappt… 😅
Japan ist sowieso ein Land der Automaten, „jidohanbaiki“ genannt. Die Bekanntesten sind sicherlich die Getränkeautomaten, die wirklich an jeder Ecke stehen. Es gibt aber auch Automaten für Pizza, Ramen-Suppen, Anime-Figuren und auf dem Land sogar für 10kg Reis-Säcke. Da es in Japan so gut wie keinen Vandalismus gibt, werden die Automaten mit ruhigem Gewissen aufgestellt. Viele Automaten sind übrigens so programmiert, dass sie im Falle einer Katastrophe, wie z.B. einem starken Erdbeben, kostenlos Getränke ausgeben.
Auch kulinarisch probieren wir uns in Hiroshima durch. Für das Frühstück und den Snack zwischendurch begnügen wir uns, wie bereits in Korea, mit einer 7-Eleven Filiale. Hier wird man mit allem versorgt.
Für das Abendessen wollen wir aber noch eine regionale Spezialität kennenlernen: „Okonomiyaki“
Das Angebot in Hiroshima ist groß, die Qualitätsunterschiede ebenso. Von Touristenbude bis Spitzenrestaurant ist alles dabei. An vielen Restaurants sieht man zur Abendzeit lange Warteschlangen. Wir suchen uns den vermeintlich Besten heraus und versuchen unser Glück. Wir sind eine halbe Stunde vor Eröffnung am Abend dort und vor uns warten bereits 3 andere Gäste.
Da haben wir wohl Glück gehabt. Nach uns werden noch viele kommen und Pech haben.
Als wir drinnen sind, setzen wir uns an den kleinen Ecktresen. Das winzige Restaurant hat nur 7 Sitzplätze aber hervorragende Bewertungen. Wenn einer aufstehen will, müssen andere es ebenso, um Platz zu machen. So eng ist es. Der Besitzer steht vor seinem Kochfeld in der Mitte, direkt hinter dem Tresen.
Okonomiyaki sind Teigfladen, belegt mit Kohl, Fleisch oder Fisch, Frühlingszwiebeln, verschiedenen Saucen, einem Ei und einer kleinen abschließenden Schicht Teig.
Die Zubereitung ist eine wahre Show und zieht sich über eine volle Stunde hin. Wir können dem Koch die ganze Zeit dabei zusehen. Draußen stehen sich derweil viele Gäste die Beine in den Bauch und schauen ab und zu durch die Tür. Insgesamt schafft das Restaurant am Abend nur 3 Runden, also bloß 21 Gäste. Da haben wir wirklich Glück gehabt 😅.
Die Okonomiyaki werden schließlich auf einer heißen Metallplatte serviert, wobei der schmale Tresen an seine Grenzen kommt - aber man arrangiert sich. Gegessen wird mit einem Mini-Spatel, der die großen Fladen in kleine Stückchen zerteilt und zum Mund führt. Ein absolutes Geschmackserlebnis und sicherlich etwas, was wir Zuhause mal ausprobieren werden. Bezahlt haben wir am Ende mit Getränken gerade mal umgerechnet 20€.Read more