• Die Misere mit der Post 🏤 😫

    September 23 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Wir wachen am nächsten Morgen für unsere Verhältnisse recht spät auf. Regen prasselt gegen die Fensterscheiben und draußen ist es grau und düster, denn die regengeschwängerten Wolken hängen tief.
    Damit wir nicht nass werden, kochen wir unseren Kaffee im Van einfach auf dem Boden. Alle Fenster sind offen, sodass genug Luft zirkulieren kann, ansonsten wäre diese Aktion ein wenig gefährlich.
    Die Wettervorhersage für heute sieht ziemlich bescheiden aus: Dauerregen bis in den späten Abend. Nicht gerade das beste Campingwetter.

    Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Cheyenne
    Bevor wir das Ersatzteil für die Seitentür bei der Post abholen, stocken wir noch unsere Vorräte auf und waschen unseren Wäscheberg in einem modernen Waschsalon.

    Als wir unser Paket abholen möchten, bekommen wir vom Postbeamten nur kurz und knapp gesagt, dass unser Paket nicht da sei. Es wurde zu einer anderen Postfiliale weitergeleitet, da nicht jede Filiale Paketsendungen mit „General Delivery“ annimmt.
    „General Delivery“ bedeutet in etwa Postlagernd, was für uns sehr praktisch ist, da wir uns auf dem Roadtrip ja kaum etwas an eine Privatadresse schicken lassen können.

    Zähneknirschend machen wir also auf dem Absatz kehrt und fahren einmal quer durch die Stadt zur besagten Postfiliale. Aron geht alleine hinein und steht erstmal über eine halbe Stunde in der Warteschlange. Als er endlich an der Reihe ist, um das Paket abzuholen, kann er kaum glauben, was ihm am Schalter gesagt wird: Unser Paket wurde gar nicht von der Post angenommen, da der Absender es nicht über die Post selbst versandt hat. Es wurde über „Amazon Delivery“ verschickt, was hier in den USA auch recht gängig ist. „General Delivery“ ist also nur möglich, wenn kein anderer Lieferservice involviert ist. Auf die Frage, wo das Paket denn nun ist, bekommt Aron von einem schulterzuckenden Postbeamten gesagt, dass es zurückgeschickt wurde. Er kann kaum glauben, was er da zu hören bekommt und muss sich zusammenreißen.

    Er kommt also mit leeren Händen zurück. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Onlineshop zu kontaktieren und um eine Gutschrift zu bitten. Die Frage, ob sie noch ganz dicht sind, brennt uns zwar auf der Zunge, stellen wir wohl aber besser nicht.
    Leider war alles für die Katz und die Tür bleibt dann eben so wie sie ist, in der Hoffnung, dass sie nicht völlig kaputt geht. Im Moment können wir sie ja noch zumindest mit dem Seilzug von Innen öffnen.

    Es ist mittlerweile schon Nachmittag und es regnet immer noch in Strömen. Wir machen uns auf den Weg Richtung Süden und lassen Wyoming hinter uns. Wir erreichen den Bundesstaat Colorado.

    Hier machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz, was sich als ziemlich schwierig gestaltet. In Colorado gibt es Freecamps hauptsächlich nur in den Bergen. Da wir aber unseren alten Van und unsere ebenso alte Automatikschaltung nicht über mehrere hundert Höhenmeter die Berge hinaufprügeln wollen, bleibt uns eben nur ein normaler Campingplatz übrig. Nach fast ergebnisloser Suche mit komplett überteuerten Preisen von bis zu 76 Dollar für den einfachsten Platz, werden wir oberhalb von Denver dann doch fündig.
    Wir sichern uns für 35 Dollar einen Platz auf einem Fairground (Jahrmarktplatz) mitten in Longmont mit sauberen Toiletten und Duschen. Zur Zeit ist hier keine Veranstaltung 🎡

    Es regnet leider immer noch während wir in der Dämmerung unser Abendessen halb im Van und halb draußen unter einem Regenschirm kochen. Anders ist es heute leider nicht möglich.

    Irgendwann hört es schließlich auf zu regnen und wir gehen im Dunkeln noch eine Runde außerhalb des Fairgrounds spazieren, denn Bewegung hatten wir heute so gut wie keine gehabt. 10.000 Schritte am Tag sind Pflicht! Und zwar immer! 😅

    Was für ein Tag!
    Read more