Satellite
Show on map
  • Day 15

    Tikal, Guatemala

    August 26, 2018 in Guatemala ⋅ ⛅ 31 °C

    Buenos dias...
    und viele Grüße aus Tikal.

    Auf zu unserer zweiten und größten Mayastätte. Wir haben unser Quartier in El Remate verlassen, um am Nachmittag mit dem Collectivo Kleinbus zu den Ruinen von Tikal zu fahren. Es ist ein Weg von knapp 40 Kilometern in den tiefen Urwald. Die UNESCO hat den Regenwald bis über die Grenzen nach Mexiko zum Natur-Welterbe erklärt.

    Vorbei an kleinen Dörfern, kommen wir an den Parktoren an. Die Schranken sind verschlossen und man schickt uns zum Kartenschalter in ein kleines Holzhäuschen. Es wirkt wie ein Hochsicherheitstrakt. Ich zähle, sofern ich alle erspähen kann, 4 uniformierte Männer mit Maschinengewehren. Seltsam, ohne Vorlage des Reisepasses keine Tickets...! OK, kapiert...! Wir sind "Extranjeros", Ausländer...! Die Zahlen gleich mal das 3-fache...! Ja, ja...! Dann geht es mit dem Collectivo weiter nach Tikal.

    Wir können in Tikal unser Zelt für 2 Tage aufstellen. Das ist super, denn so können wir direkt morgen früh, wenn die Tore zur Mayastätte öffnen, vor den Touristenmassen rein.

    Der Wecker klingelt und es ist 5 Uhr in der Früh! Wir machen uns fertig, Frühstück und los geht's...
    Damit die kleinen Essen- und Getränkeverkäufer in Tikal auch noch den Ausländer-Preis festlegen können, bekommen wir am Eingang noch ein andersfarbiges Bändchen an den Arm! ;-) Aufschrift "Extranjeros"

    Wir sind uns sicher, als Synchronsprecher der Dinosaurier in Jurassic Park müssen die Howler Monkeys aus Tikal hergehalten haben. Überall im Wald hört man das extrem laute und kraftvolle Geschrei der Brüllaffen, faszinierend. Die schwarzen Brüllaffen gibt es leider nur noch in dieser Region freibleibend.

    Man muss sich vorstellen, daß die Mayastadt nur zu einem ganz kleinen Teil wieder ausgegraben wurde und so muss man zu den vielen Tempeln und Gebäuden immer über lange Pfade durch den Urwald wandern. Ein Erlebnis. Wir gehen zuerst auf den Grand Plaza. Zwei fast 50m hohe Pyramidentempel und zwei Akropolis-Komplexe fassen den Platz ein. Der Frühnebel hängt noch über dem Wald, man hört die Brüllaffen in der Nähe und...
    ... wir sind ganz alleine :-)

    Einige der Tempel und Pyramiden sind bereits 700 vor Chr. gebaut worden. Es sollen hier mehrere 10.000 Menschen gelebt haben. Kaum vorstellbar. Wir versuchen uns immer wieder in die Zeit zu versetzen, wie hier Priester, Baumeister, Astronomen, Gelehrte und normale Bürger gelebt und ihrer Arbeit nachgegangen sind. Nicht ganz einfach. Nach über 10 Kilometern und 11 Stunden Wanderung geht es zurück zum Zelt.

    Einfach faszinierend... In den Bäumen neben unserem Zelt klettern zwei Spinnenaffen und unweit zeigt uns ein Mann ein Loch im Boden. Ein Tarantelbau. "Die kommen aber erst im Dunkeln raus", sagt er ;-) Erschrocken sind wir dann später, als wir ins Zelt krabbeln wollten, läuft doch plötzlich ein riesen Spinnenfieh mit 'nem Affenzahn auf mich zu. Ja, mein Schock war dann doch größer als die Spinne selbst, aber zu unseren bekannten Arten war sie schon pelzig mächtig, beeindruckend ;-)

    Am nächten Morgen werden wir beim Müslifrühstück von einer Familie Nasenbären, einem Pfauentruthahn, einem minischweinähnlichem Irgendwas, vielen riesigen blauen Schmetterlingen und einer Menge Vögel begrüßt.

    Ein Gedicht!

    Heute geht es dann noch in ein Biosphärenreservat und morgen auf den Weg in Richtung Guatemalas Südosten, nach Semuc Champey!

    Hasta luego
    Ariane und Marco
    Read more