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- Sep 30, 2023, 10:00pm
- 🌙 16 °C
- Altitude: 201 m
- HungaryNógrád megyeMagyarnándor47°58’19” N 19°21’19” E
Die Präsidentin
September 30, 2023 in Hungary ⋅ 🌙 16 °C
13 Kilometer über Feldwege, Straßen und Wiesen. Eine gute Ausgangssituation um Strecke machen zu können und zügig vorwärts zu kommen. 2 Stunden später war ich am Ziel meiner Wünsche. In Magyarnándor sollte eseinen Geldautomaten geben, mit dessen Hilfe ich endlich diese kein dies, kein das, kein jenes Kette unterbrechen könnte. Also marschierte ich auf der Dorfstraße schnurstracks in Richtung Glück. Vorbei am örtlichen Tabak und Spirituosengeschäft, vor dem, wie üblich, eine trinkfreudige Menschenmenge saß und vor bei, an 3 Jungen Männer, die much freundlich grüßen und sympathisch nach bunten Vögeln aussahen. Und da war sie endlich, die Bankfiliale, die ................................................... gerade entkernt wurde.
Aaaaahhhhhhh!
Was nun? Ich ging zurück zum Tabakladen, in dem ich, Gott sei Dank, mit Karte bezahlen konnte und kaufte mir ein Bier und ein Radler, sowie ein frisches Päckchen Tabak. Dann fragte ich die Inhaberin des Ladens, ob im Ort eventuell jemand ein Zimmer vermietet, oder ein Stück Wiese für mein Zelt frei hätte. Leider schien beides nicht der Fall zu sein. Ich nahm draußen bei den 3 Jungs Platz, die mir bereits im Dorf begegnet waren und wiederholte meine Frage, worauf unter den anderen Gästen eine lebhafte Diskussion entstand. Ein älterer Herr griff zum Telefon und wenig später wurde mir mitgeteilt, dass es eine Möglichkeit zum zelten gäbe. Es folgten einige Schnäpse, Biere und Umarmungen. Mit den 3 sympathischen Jungs unterhielt ich mich mit Händen und Füßen und erzählte Ihnen von meinen organisatorischen Problemen. Kurz darauf drückte mir jemand 2000 Forint in die Hand und ich war zusätzlich auch noch Besitzer eines neuen Taschenmessers. Als ich eine weitere Runde Erfrischungsgetränke kaufen wollte, und meine Karte plötzlich ihren Dienst versagte, wurde auch das ohne zu zögern von jemanden beglichen. Irgendwann begleiteten mich meine neuen Freunde zum Fußballplatz und erklärten mir, dass ich hier mein Zelt aufbauen könne. Ach was war ich glücklich. Wir verabschiedeten uns und ich schlug mein Lager auf. Ich hatte noch immer keinen Strom und mein Lebensmittelvorrat bestand aus einer alten Scheibe Brot. Egal, morgen könnte ich mit dem Bus zum nächsten Geldautomaten fahren und mich vorher hier im Ort noch im Dorfladen mit Proviant eindecken. Ich wollte gerade ins Zelt gehen, als in 20m Entfernung ein Auto anhielt. Ich wusste gleich was jetzt passieren würde. Irgend jemand wusste nicht, dass es abgesprochen war, das ich auf dem Fußballplatz übernachten darf und würde sich gleich tierisch aufregen. Ich machte mich darauf gefasst, meine Sachen packen zu können. Aus dem Auto stieg eine elegante Frau mit Mitte 50 und kam direkt auf mich zu. 2 Meter vor mir blieb sie stehen und grüßte mich in beinahe perfekten Deutsch mit Guten Abend, ich bringe ihr Abendessen. Aus einer großen Tasche, die mir in meiner Aufregung entgangen war, holte sie eine Flasche Cola und einen Pizzakarton mit einer verführerisch duftenden Pizza. Ich war absolut sprachlos. Erkundigte sich, ob ich mit dem Schlafplatz zu Frieden sei und ließ mich dann fassungslos zurück. Im weggehen drehte sie sich noch einmal zu mir um, zeigte mit einer weit ausholenden Geste über den Platz und sagte ich bin die Frau Präsidentin des Fußballvereins. Als sie davonfuhr schossen mir Tränen in die Augen. Ich war einfach überwältigt von dieser Gastfreundschaft. Irgendwann schlief ich satt und zu Frieden ein, ohne auch nur die leiseste Ahnung davon zu haben, was am Nächsten Morgen auf mich warten sollte.Read more
Traveler Ich habe auch Tränen in den Augen.