• Abstecher zur Hanse

    17 июля 2018 г., Латвия ⋅ ⛅ 27 °C

    Nachdem wir mit Meeresrauschen eingeschlafen und auch aufgewacht sind, fahren wir die P111 weiter Richtung Norden. Die Surferjungs von der Rezeption gaben uns die Empfehlung, unbedingt Kuldiga (Goldingen) anzusehen. Bevor wir aber rechts abbiegen und über rumpeligen Asphalt 40km in die ehemalige Hansestadt fahren, schauen wir noch die Steilküste bei Jurkalne an. Überall ist kilometerlanger Strand und fast kein Mensch zu sehen - trotz Hochsommerwetter und schon 25 Grad morgens um 10 Uhr.
    In Kuldiga finden wir oberhalb des Flusses einen kostenfreien Schattenparkplatz. Bevor wir die Stadt besichtigen, stärken wir uns noch - ebenso wie die Polizei, die im Streifenwagen im Schatten ihre Mittagspause verbringt. Die kleine Stadt an der Venta mit dem breitesten Wasserfall Europas mit ca. 200m Breite ist teilweise schon schön herausgeputzt und teils noch mit verfallenem Charme. Aber eine rührige Touristeninfo mit netten jungen Leuten, die auch alle englisch sprechen, gibt es hier und etliche Cafés und Kneipen. Auf dem Rückweg vom Rundgang legt Bine noch einen Badestopp am Wasserfall ein mit etlichen anderen Touris und Einheimischen.
    Wir wollen zurück ans Meer und folgen der Empfehlung der Touristinfo, die uns sagt, welche Strecke schöner und vom Strassenbelag besser ist.
    Nocheinmal 70km nach Norden über Ventspils an die Nordküste durch unendliche Wälder, wo wir uns in Skandinavien wähnen. Auch hier noch ein kurzer Abstecher in eine andere Zeit: der grösste Sowjetische Horchposten zur Zeit des kalten Krieges versteckt sich mitten im Wald. Dazugehörige Massenunterkünfte der Mannschaften (etliche Häuserblöcke!) verfallen vor sich hin. Heute horcht die Schüssel ins All, betreut von der UNI Ventspils.
    Wir entern den nächsten Campingplatz im Wald mit 2 Fussminuten zum Strand, wo der Sand nocheinmal feiner und weisser erscheint als die letzten Tage. Heute sind wir kochfaul und verköstigen uns im Campingrestaurant mit gutem Essen.
    Zurück bei Hymi und bereit zum Schreiben und Planen müssen wir erstmal alle chemischen und physikalischen Waffen, einsetzen, die wir dabei haben, um uns der zahlreichen teilweise monstergrossen stechenden Insekten zu erwehren.
    Ganz vergessen: unzählige Störche haben wir den ganzen Tag verteilt gesehen in ihren Nestern mit dem inzwischen bereits grossem Nachwuchs.
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