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  • Landflucht

    July 26, 2018 in Estonia ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Sonne ging mal wieder glutrot im Meer unter, und wir schauten noch eine Weile vom olympischen Segelhafen Pirita aus zu. Es gab aber auch ein paar Störenfriede - diesmal auf dem Wasser mit "Wasserskidoos" (mir fällt gerade der richtige Name nicht ein). 4 von ihnen liefern sich ein Rennen etwas ausserhalb vom Hafen, machen aber Lärm wie die doppelte Menge.
    Der Stellplatz füllt sich auch am Abend munter weiter. Nur zwei Wohnmobilisti stehen wieder mal direkt vor dem Tor zum Stellplatz und übernachten dort kostenfrei, benutzen aber munter die sanitären Anlagen...
    Heute früh starten wir dann mit dem Bus in die Stadt. Um 10 Uhr startet eine kostenfreie Stadtführung an der Touristinfo, an der wir teilnehmen wollen. Es sammelt sich ein ein buntes Grüppchen aus aller Herren Länder, um den beiden jungen Frauen zu folgen. Es werden zwei Gruppen gebildet, beide englischsprachig. Unser Guide ist sehr motiviert und hat einen feinen Humor und Selbstironie. Wir erfahren nicht nur viel über Tallinn, sondern auch über die Esten im allgemeinen. Während des Rundgangs kreuzen wir Unmengen an Kreuzfahrttouristen (Costa und MSC, was scheinbar eine spezielle Klientel anspricht...) überwiegend aus Italien und Spanien, die mit ihren Guides und unübersehbaren Nummernschildern (Gruppe 43!!! Usw.) durch die Stadt ziehen. Jeder hat ein Nummernetikett auf dem Hemd, zu welcher Gruppe er gehört, und der Grossteil trägt noch drahtlose Kopfhörer. Man möchte am liebsten sofort flüchten, aber unsere "Guidine" (oder wie heisst ein weiblicher Guide? 😉) macht es wirklich gut und hat auch eine alle anderen übertönende Stimme, so dass wir alles auch ohne Mikrofon und Kopfhörer mitbekommen. Nach 2 Stunden kehren wir nach der Runde erschöpft in einem kleinen Café ein, das wir kurz vor dem Ende passiert hatten. Nun schauen wir den Kreuzfahrtgruppen von drinnen zu, wie sie in einer langen Kolonne an uns vorbei durch die enge Gasse ziehen.
    Wir beschliessen bei Kaffee und Kringeln, die Stadt wieder zu verlassen - Richtung Ostsee...
    Gestärkt schlendern wir zur Bushaltestelle zurück, finden aber den Abfahrtpunkt für die Rückfahrt nicht. Erst eine ankommende Busfahrerin klärt uns auf, dass der Busbahnhof unter einem Shoppingcenter liegt! Clever gelöst für die langen und kalten Winter.
    Der Bus ist voll mit jungen Leuten, die zum Baden fahren, eine Station hinter dem Olympiacenter.
    Nach einer kurzen Ver- und Entsorgung suchen wir noch - na, Richtung geraten? - einen Supermarkt auf. Heute einen von der ganz grossen Sorte und decken uns mit frischen Salaten und Schwarzbrot ein. Auf Estnisch ist übrigens Brot=Schwarzbrot und weisses Brot hat einen anderen Namen. Frische, fertige Salate sind im übrigen auch eine Spezialität hier im Baltikum. Unmengen verschiedener Sorten, alles frisch zubereitet und entweder an der Frischetheke oder abgepackt mit kurzer Haltbarkeit im Kühlregal. Sehr lecker 😋 !
    Wir legen Kurs Ost an und fahren über eine der wenigen vierspurigen, autobahnähnlichen Strassen. Bald danach biegen wir in den Wald ab und stehen auf einem Campingplatz der estnischen staatlichen Forstverwaltung im Lahemaa Nationalpark wieder direkt hinterm Strand. Rein in die Ostsee! Beim Apéro wird uns aber bewusst, dass es wohl einer der letzten Bademomente in der nordischen Ostsee sein wird...
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