• So wie bei uns früher auch. 😬

    20. März

    March 20, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 5 °C

    Die Nacht war nicht außergewöhnlich kalt, dafür hat es geregnet bis zum Morgen. Bis ich mit dem Frühstück durch bin, ist allerdings der Regen auch durch und so kann ich im Nebel, der seit gestern Abend aufgezogen ist, losziehen. Ich habe ja Hoffnung, dass sich das im Laufe des Tages noch etwas auflöst. Der Weg wird jetzt erst mal noch eine gute Stunde am Strand entlang gehen, ab dann geht es über Land Richtung Båstad, so dass ich am späten Nachmittag wieder am Meer bin. Noch während ich am Wasser entlanggehe und mich mit zwei Schwedinnen unterhalte, nehme ich mal wieder Seehunde wahr. Es sind fünf oder sechs Stück und sie fühlen sich bei diesem Wetter sehr wohl, also es ist kaum Seegang und absolut ruhig. Später, als es über Land geht, komme ich an einem Bach entlang, an dem schon aus einiger Entfernung sehr auffällig hellgrün leuchtend eine Art von wildem Rhabarber sprießt, sehr imposant anzusehen durch diese sehr intensive Färbung.
    Womit ich nicht gerechnet habe, ist die Art von Landschaft, die sich mir kurz danach auftut: Ich bin in Klein Schottland. Ganz sanfte Hügel, mit Gras oder Büschen und Sträuchern bewachsen, schmiegen sich aneinander und obwohl ich noch nie in Schottland war, hab ich das Gefühl, so müsste es dort aussehen. Seit wie langer Zeit muss ich mal wieder etliche Meter auf- und absteigen und laufe durch Wälder und Wiesen, die mit Steinmauern abgegrenzt sind. Es wirkt so, als wäre die Eiszeit hier noch in der Pubertät gewesen und wusste nicht so genau, was sie mit der Landschaft machen soll. Später komme ich in ein Gebiet, das einerseits schwedisch wirkt, andererseits aber auch wie meine Heimat, das Eichsfeld. Es sind hier Erhebungen und Täler, die ich in der flachen Landschaft der letzten Wochen so nicht hatte. Der Weg zieht sich jetzt für einige Kilometer auf einem alten Bahndamm entlang Richtung Båstad. Hier kaufe ich noch ein und bewege mich später Richtung Strand. Es ist hier sehr weit bis hinter die Düne bebaut, so dass ich noch recht lange laufen muss, bis ich aus diesem bebauten Gebiet heraus bin und schlussendlich in der Nähe eines Freibades direkt in der Düne mein Zelt aufschlage. Ganz nebenbei bemerkt habe ich vor wenigen Metern die Grenze von Skåne nach Halland übertreten und bin aktuell bei circa 860 Kilometern.
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