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- Day 60
- Sunday, March 31, 2024 at 8:28 PM
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 169 m
SwedenVik57°24’17” N 13°36’17” E
31. März

Der Morgen startet mit milchig-grauem Himmel, also ziemlich hell. Es ist sehr mild, das Zelt schon trocken und so gönne ich mir, auch oder gerade wegen der Zeitumstellung, eine Stunde länger und breche nach einem Oster-Sonntagsfrühstück um dreiviertelelf auf. Es dauert nicht lange, da wird der Weg im Wald steil, steiler, wirklich steil. So dass ich meine Klamotten, noch bevor es richtig losgeht, etwas umbaue. Ich könnte von der Sache her nackt laufen, aber das will ich dem Landvolk hier ersparen.
An einer Weide treffe ich auf eine Herde von Schafen, es ist eine besondere alte schwedische Rasse. Sie erinnern mich ein wenig an Heidschnucken. Kurz darauf komme ich an das zugehörige Gehöft, wo ich auch die Besitzer Michael und Lena treffe. Ich fülle Wasser nach und wir kommen ins Gespräch, merkwürdigerweise bei ihnen auch auf das Thema Wolf. In Deutschland hatte ich noch die vielleicht naive Vorstellung, dass hier in Schweden alles in trockenen Tüchern und gut geregelt ist, aber sie erzählen es mir etwas anders. Auch hier ist der Wolf durchaus ein Problem und sie müssen zusehen, wie sie mit Zäunen und Absperrungen ihre Schafe und Tiere schützen. Auch wenn es hier Abschuss-Quoten und eine Bejagung gibt, ist Isegrim doch auch hier für viele eine heilige Kuh. Am Ende bewundere ich noch Lenas Fahrkunst auf dem uralten schwedischen Puch-Mofa, ich bin begeistert. Im nächsten Dorf, es ist gerade dreiviertel zwei, läutet es gerade zur Kirche. Ich geselle mich zu den 12-15 Leuten und nehme an der Messe teil. Die Predigt geht heute ausgerechnet um Wanderwege und Pilgerpfade, da wusste die Pastorin aber noch nicht, dass ich gerade auf einem der beschriebenen hermarschiert kam. Anschließend ist eine Fika (schwedische Kaffeerunde) direkt in der Kirche und wir unterhalten uns. Dabei wird es ungefähr vier. Normalerweise ist ja heute Ruhetag für mich und da schon einige Zeit draufgegangen ist, mache ich einen Dreifaltigkeits-Tag: halb Ruhetag, halb Wandertag, halb Ostersonntag…na Hauptsache, der Rechenweg stimmt. Ich treffe heute immer wieder auf Leute, mit denen ich am Wegesrand ins Gespräch komme, die drei Tschechen Iwana, Silvie und Ondre laden mich direkt auf ihre Terrasse ein, wo wir Kaffee und ein bisschen Wein trinken und unsere gemeinsame Freude am hohen Norden teilen. Und es gibt einen Windbeutel…ich bin so leicht zu haben. Von hier aus ist jetzt noch eine gute Stunde zu laufen, ich habe mir einen See auf der Karte gesucht. Als ich ankomme und noch einmal nach etwas Wasser frage, bietet mir Per direkt an, wenige Meter vom Haus entfernt unten am Strand zu übernachten und morgen zum Frühstück reinzukommen. Seine Frau Anna und die Youngster Lissin und Stina sind ganz gespannt. Übrigens bin ich gar nicht an einen See gekommen, sondern an den Fluss Nissan, der einfach immer wieder weit wie ein See ausgebreitet ist.Read more
TravelerToll die Gastfreunschaft die du immer wieder erleben darfst