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- Day 59
- Saturday, March 30, 2024 at 6:57 PM
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 233 m
SwedenHögåsen57°20’21” N 13°27’44” E
30. März

Nach der kurzen Nacht in der Hütte am See wache ich am Morgen bei total nebligem Wetter auf, wir haben uns für halb acht bis acht zum Frühstück vereinbart. Da wir bis dahin immer noch keinen Strom haben, freue ich mich, mit meinem Gaskocher auch etwas zu dieser netten Atmosphäre beitragen zu können. Nachdem wir ausgiebig und lecker gefrühstückt haben, gehe ich mit Kurt zusammen auf Fehlersuche und kurz darauf haben wir wieder Strom. Das ist gut so, denn sonst hätten sie jetzt beginnen müssen, all ihre tiefgefrorenen Sachen in einen 10km entfernten Gefrierschrank umzuziehen. Siv hat mir in der Zwischenzeit in der Nähe einen der oberirdischen Keller gezeigt, wie ich sie hier auf dem Land bei zumindest den alten Gehöften fast immer sehe. Sie werden genutzt so wie bei uns die unterirdischen Keller für die Aufbewahrung von Kartoffeln, aber auch für Fleisch, Marmelade und Getränke. Ich nehme noch ein Bad im See, packe dann zusammen und nachdem wir uns noch einmal lang und breit unterhalten haben, bin ich um halb zwölf bereit, loszuziehen. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an Siv und Kurt.
Der Nebel hat sich lange schon gelichtet und es ist strahlend blauer Himmel mit herrlichen weißen Wolken. Ich folge wieder den ganzen Tag dem Smålandsleden. Der beginnt für mich heute mit ein paar hundert Metern altem Bahndamm. Es zieht sich dann wieder durch kleinere Siedlungen, das sind ja hier immer 1, 2, 5 Häuser oder Gehöfte, die schon untereinander gerne 100 oder 200m voneinander entfernt stehen. Dazwischen natürlich viel Wald, der Weg schlängelt sich nur so durch diese Seenlandschaft. Dann und wann treffe ich wieder auf verlassene Scheunen oder auch Häuser. Sofern ich sehe, dass sie zugänglich sind, kann ich nicht anders als reinzugehen und sie mir anzusehen. So auch heute eine Scheune mit vielen uralten landwirtschaftlichen Geräten. Ich denke da tatsächlich ganz oft an die Michel-Filme, als auch noch mit so primitiven Mitteln gearbeitet wurde. Es ist sicher dem Osterfest geschuldet, dass ich in dieser Gegend selbst in den Wäldern heute relativ viele Leute antreffe und natürlich mit jedem in irgendeiner Form einen Schwatz halte.
Am Nachmittag zwischen drei und vier beginnt es wie auch in den letzten zwei Tagen langsam zu regnen, allerdings hat es sich heute kaum gelohnt, den Poncho überzuziehen, da es sich relativ flott wieder verzogen hat. Ich streife weiter durch die Wälder und genieße die Ruhe, das Singen der Vögel, den frischen Geruch nach dem Regen, von frisch geschnittenem Holz und von entzündeten Feuern irgendwo in den Häusern im Wald. Für den Nachmittag habe ich mir einen See ausgeguckt, an dem ich übernachten will. Am letzten Ort, durch den ich komme, treffe ich noch auf ein paar Rehe, die mich erst relativ spät wahrnehmen. Ich besorge mir Wasser und werde schlussendlich aber nicht am See fündig, da es nur eine kleine freie Stelle gibt, die krumm und schief und nass ist, und so ziehe ich noch gute 5 km weiter und werde heute auf einer tollen, absolut weichen Mooswiese übernachten.Read more
TravelerMega cool! Es macht wirklich Spaß, deine Berichte zu lesen. Ich wünsche dir noch viele spannende Erlebnisse und Begegnungen! Liebe Grüße Daniela
Jetzt verstehe ich, dass "nach Wasser fragen" ist eher der Aufhänger, um in Kontakt zu kommen. Das ist natürlich pfiffig. 👍
WildeHildeNa stell dir vor, ich würde klopfen und sagen: Ich würd‘s bei Ihnen gern mal mit dem Enkeltrick probieren. Komm ich doch nicht durch damit…
😂 Ja das wäre nicht schlau. Zumal ich nicht weiß, ob das dort auch so heißt. Unsere böhmischen oder spanischen Dörfen heißen auf Dänisch auch "det er en by i Rusland for mig" also "Das ist eine Stadt in Russland für mich". Vielleicht ist dann der Enkeltrick in Schweden ein Neffentrick oder so 😉