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- Day 103
- Monday, May 13, 2024 at 7:31 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 308 m
SwedenHolmsjön59°55’37” N 15°5’28” E
13. Mai

Heute geht’s nun also wieder zurück nach Kopparberg. Deshalb stehe ich schon um 5:45 Uhr auf, um gleich mal draußen die Solardusche a la Wasserschlauch zu nutzen. Um die Zeit grinst Klärchen aber selbst erst noch verschlafen hinter den Bäumen durch. Dementsprechend erfrischend ist die Angelegenheit. Dann heißt es frühstücken, Handtasche packen und um halb acht rum fahren wir zusammen nach Vetlanda zum Bahnhof. Moritz verbindet den Weg gleich mit einem Abstecher zum Schrotti, um diverses Zeugs zu entsorgen.
Ab 8:20 Uhr bis circa 13:00 Uhr fahre ich wieder mit verschiedenen Zügen östlich des Vättern bis nach Kopparberg. Für einen Montagvormittag ist recht viel Betrieb, auch viele junge Leute, die scheinbar auf irgendwelchen Reisen sind.
Der Morgen hat wieder mit blauem Himmel begonnen und ich bin sehr gespannt, ob der Frühling, also die Blüten und Blätter auch im Norden schon soweit sind wie hier in Småland. Im Laufe des Vormittags werden es immer mehr dicke weiße Quellwolken, fantastisch anzusehen, die zum Nachmittag so dick sind, dass sie an ihren unteren Rändern schattig schwarz sind und drohen abzuregnen.
Zurück in der Villa dusche ich und packe meine Sachen ein, mit Jonas zusammen gehen wir noch mal zu ihm in die Küche, weil ich uns dort auf der Wand im Gästebuch noch eintragen soll, das mache ich natürlich sehr gern.
Um halb vier ziehe ich los und das Déjà-vu beginnt: Es ist der selbe Weg, er fühlt sich aber viel schneller an, lediglich das Wetter ist besser als beim letzten Mal. Komischerweise beginnt es aber tatsächlich an ähnlicher Stelle wie zuletzt für eine Viertelstunde leicht zu regnen, so dass ich den Poncho überwerfen muss. Oben angekommen steige ich bei diesem herrlichen Wetter sofort auf den alten Aussichtsturm, bleibe ungefähr eine halbe Stunde dort und betrachte mir die tollen Wolkenformationen. Außerdem überlege ich, ob ich noch weiterziehe oder heute hier oben auf dem Berg übernachte. Da es erst um sechs rum ist, beschließe ich noch weiterzugehen, aber nicht bis zum nächsten Shelter. Das wäre zu weit, aber bis zum nächsten See und dort werde ich mit dem Innenzelt übernachten. Ich breche die letzte Etappe des Bergslagsleden an, korrekt gesagt ist es die erste von siebzehn Etappen, da ich ihn von Süd nach Nord quasi rückwärts aufgedröselt habe.
Als ich noch nicht so lange von Gillers klack weitergegangen bin, steht ein kleines Holzkreuz am Wegesrand mit einer Kerze daneben. Was hier im Wald nahe der Langlaufloipe wohl passiert sein mag? Auf diesen Wanderwegen passiert natürlich recht selten etwas, aber solche Sachen machen mich schon sehr nachdenklich. Wir hatten das im letzten Herbst im Sarek mal ähnlich, ein Holzkreuz mitten im Nirgendwo mit einem Namen darauf. Und später konnte ich dazu die Geschichte eines tragischen Unglücksfalls recherchieren. Immer mal wieder eine kleine, aber deutliche Erinnerung, welch kleine Lichter wir sind.
Aber zurück zum Hier und Jetzt: Bezüglich des Frühlings ist ein deutlicher Unterschied zu sehen. Die Blätter sprießen zwar, aber Blüten sind bis dahin immer noch recht spärlich vorhanden. Aber um schon mal die Ankündigung zu machen, ruft eine ganze Zeit lang unentwegt ein Kuckuck. Der Weg zieht sich noch ein Stück auf dem Höhenpfad entlang und geht dann am Ende relativ steil ab zum See. Es ist hier gar nicht so schlimm mit den Mücken wie in den letzten Tagen im Süden, dementsprechend kann ich noch eine ganze Zeit lang draußen sitzen und den Abend genießen, bevor ich noch was zum Essen koche und mich dann recht leicht bekleidet im Zelt für die Nacht ablege.Read more