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- Day 187
- Monday, August 5, 2024 at 9:47 PM
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 740 m
SwedenAhajaure66°12’36” N 16°22’38” E
5. August

Ein wirklich feiner Platz, den ich mir hier für den Sonntag ausgesucht hatte. Die halbe Stunde Regen ist bezahlt, gab es also auch in dieser Nacht und so stehe ich um sieben auf, um das Zelt vom groben Wasser zu befreien. Das macht unheimlich viel aus, was das restliche Trocknen betrifft. Nachdem ich gefrühstückt habe, mache ich mich noch daran, die Schuhe zu wachsen. Es wird mehr und mehr sonnig außenrum und sie haben bis heute Morgen gebraucht, um so weit durchzutrocknen. Ich sitze draußen an der kleinen Feuerstelle, der Rucksack ist schon gepackt und alles, was ein paar Flügel am Leib hat, zerrt an mir rum und nervt mindestens. So gehe ich bei herrlichem Wetter um kurz nach neun los, ich bin hier auf etwas über 900 m Höhe in einer wunderbar sanft hügeligen Landschaft, in der es sich sehr einfach läuft. Nicht allzu weit hin begegnen mir die ersten Rentiere, sie sind hier oben auf den Weiden überall unterwegs, da der Wind immer bläst und sie Ruhe vor den Moskitos haben.
Gegen halb elf sehe ich einen guten halben Kilometer vom Weg entfernt eine Hütte am See, ich nehme an, dass hier Sami leben. Da ich so viel von diesen Menschen gehört und gelesen, aber noch nie bewusst jemanden getroffen hab, stiefel ich in die Richtung, da ich dort jemanden gesehen habe. Ich treffe auf eine Familie, Mutter mit ihren Töchtern und ihrer eigenen Mutter. Sie erzählt mir eine gute halbe Stunde vom Leben hier, dass sie im Winter unten in Ammarnäs leben und die Rentiere spätestens im Oktober eingefangen, auf die verschiedenen Besitzer-Familien verteilt und dann hauptsächlich per LKW an die Ostküste Richtung Umeå gebracht werden. Dort überwintern sie und kommen im April den Weg meist zu Fuß zurück. Das sind Luftlinie gut 350 km, beim Laufen durch die Berge wird an 500 kaum viel fehlen.
Der Wind geht hier über die Höhe den ganzen Tag sehr angenehm und schafft totale Freiheit von Moskitos. Ich mache relativ häufig Pause und genieße die Ausblicke über die unendlich weite Landschaft, noch dazu bei diesem Wetter. Gegen eins kommt Robin, ein Schwede vorbei, wir unterhalten uns kurz, sonst habe ich heute kaum Kontakte zu anderen Wanderern.
Eben bei dieser Pause sitze ich auch genau an der Grenze des Vindelfjällen Naturreservats. Mein Blick geht von hier in ein Tal mit etlichen Seen, es liegt circa 200 m tiefer als das Plateau, auf dem ich gerade daherkomme und ich kann von hier aus schon den Punkt ausmachen in gut 12 km, an dem ich heute am Abend sein will. Das habe ich nicht allzu oft, um Mittag rum schon zu sehen, wo ich am Ende des Tages sein werde. Gerade als ich die Pause beende, kommt Ivar des Wegs, ein fröhlicher Schwede mit holländischen Wurzeln, der den Winter über in Kiruna ist und dort arbeitet. Wir unterhalten uns eine ganze Weile und gehen noch ein Stück des Weges, es ist für mich natürlich besonders interessant zu hören, wenn jemand dort oben im Norden den Winter zubringt. Vielleicht kann er mir in wenigen Monaten behilflich sein, wenn auch ich Ausschau halte, um für die dunkle Zeit in Lohn und Brot zu kommen. An den Seen entlang ist bei diesem herrlichen Wetter keine Aufgabe, eher ein Geschenk. Den einen oder anderen Wanderer treffe ich schon noch an und lande nach um sechs und etlichen kleinen Genusspausen an der Sjnultje Rastskydd. Am Ende des Tages sind wir hier mindestens zehn Leute, die in und um die Hütte verstreut sind. Nach dem obligatorischen Bad im See und einer lustigen Runde beim Abendessen ist um zehn Schluss für heute.Read more
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Laternenumzug der Spaghettizwerge?
Traveler
So eine Weite,herrlich
Traveler
❤️