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- Dag 205
- fredag 23. august 2024 20:23
- 🌫 11 °C
- Høyde: 667 m
SverigeJokkmokks Kommun67°8’48” N 17°7’47” E
23. August

Juhuu, es hat am Morgen geregnet. Eigentlich ja eine der unbeliebteren Varianten, aber mit dem neuen Zelt braucht es ja auch eine Einweihung. Seit um vier bis um sieben rum hat es geregnet, als ich aufstehe ist es noch leicht am Nieseln und es windet etwas dazu. In Gedanken bin ich darauf vorbereitet, das Innenzelt rauszunehmen, um nur das nasse Außenzelt zu verpacken. Aber zu meiner großen Freude darf ich sehen, dass die Innenseite des Zeltcovers absolut trocken ist, also nicht beschlagen und ich mit meinem neu gekauften Mikrofasertuch die Hülle in gut 10 Minuten mit einmal drüberwischen so gut trocken habe, dass ich alles komplett so einpacken kann. Ich war heut nicht der frühe Vogel, der ich sein wollte und da auch das einpacken, zumindest im Moment, noch etwas länger dauert wird es halb zehn, bis ich loskomme. Der Hüttenwart hat mir Niesel und wechselndes Wetter für den Tag mitgegeben, wie gern hätte ich auf diese Vorhersage verzichtet. Es geht weiter am Fuße des Tarrekaise-Massivs entlang, der Padjelantaleden umkreist den Sarek-Nationalpark an seiner südlichen und westlichen Flanke. Es ist wie schon gestern Birkenwald und es geht bei wolkenverhangenen Bergen zu beiden Seiten weiter entlang des Tarraätno. Das nächste Ziel in gut 12 km ist die Såmmarlappa fjällstuga. Der Weg durch den Birkenwald ist durch den Regen teils sehr matschig, speziell die ganzen Holzplanken sind oftmals extrem schmierig, so dass sich daneben an vielen Stellen neue Pfade ausbilden. Immer mal wieder, besonders wenn es recht dicht an den Steilwänden entlang geht, wird aus dem eigentlichen Weg ein großes Blockfeld durch die Steine, die alle Jahre mal wieder von ganz oben herunterstürzen oder rollen. Hin und wieder sind kleinere oder größere Bäche zu durchqueren, aber alle flach genug, um mit den Wanderschuhen so hindurchzukommen. Gegen Mittag treffe ich auf ein junges, deutsches Paar, wir halten zusammen eine Pause ab und unterhalten uns. Die zwei Berliner erzählen mir, dass sie nach einigen Tagen hier draußen froh sind, wenn sie in wenigen Tagen wieder zurück sind, weil sie den Lärm und das Chaos der Großstadt vermissen. Dazu kommen zwei finnische Männer, sie waren bis heute Morgen in Begleitung einer Frau, die aber Magenbeschwerden, vermutlich durch verunreinigtes Wasser, bekommen hat und im Laufe der nächsten Stunde vom Hubschrauber abgeholt wird. Gegen drei erreiche ich die genannte Hütte, der Hüttenwart Per-Olof bietet mir gleich erst mal einen Preiselbeerensaft an und ist im Laufe unseres Gesprächs sehr inspiriert von meiner Reise. Während ich hier eine Stunde lang pausiere, treffen eine Reihe Leute ein, Schweizer, Belgier, Dänen, die alle in der Hütte übernachten wollen und morgen entsprechend weiterziehen. Mein Ziel ist noch gute 8 km entfernt, es soll eine kleine Stelle sein, an der man schön das Zelt platzieren kann. Diese Stellen gibt es entlang des Weges natürlich immer wieder von Zeit zu Zeit, aber diese ist in meiner Karte eingezeichnet und so habe ich irgendwie die Erwartung, dass sie doch besonders schön sein sollte. Den ganzen Tag über hat es sich trocken gehalten, um die Mittagszeit rum und am frühen Nachmittag war auch immer mal blauer Himmel dabei. Als ich gegen vier von der Hütte weiterziehe, fängt es wieder an zu regnen, aber es hält sich nicht so sehr lange und so komme ich bei wieder ganz gutem Wetter gegen sechs dann endlich in den Nationalpark Padjelanta. Die knapp zwei Tage bis hierher waren also nur ein Zubringerweg und passenderweise ist ab hier auch der Birkenwald zu Ende, ich habe freie Sicht in ein wunderschönes U-förmiges Tal. Das Ganze wird deutlich unterstrichen durch die herbstlichen Farben, das Sumpfgras hat eine magische gelb-orange Färbung und so fallen mir die 3 km, die ich jetzt noch habe, nicht so sehr schwer. Um kurz nach sieben erreiche ich die Stelle und siehe da, sie liegt an einem Wasserfall. Hatte ich zwischendurch doch schon ein- oder zweimal gehadert und überlegt, mein Zelt aufzustellen, freue ich mich doch jetzt umso mehr, dass ich bis hierher weitergegangen bin. Während ich das Zelt aufstelle und meine nassen Sachen Stück für Stück verstaue, beginnt es immer wieder zu regnen, aber ich sitze jetzt schon drin und tüftele mir neue Varianten aus, wie ich nasse Sachen aufhängen und über Nacht zumindest ein wenig trocknen kann. Die Belüftung in diesem Zelt ist sehr gut und ich habe mit jeder Stunde mehr Freude an meinem grünen, gar nicht so kleinen Panzer.Les mer