• Los geht’s am 7. Juli

    7 de julho, Noruega ⋅ ☁️ 10 °C

    Nun denn. Ich bin bereit, wieder aufzubrechen und ausgehend vom malerischen Gryllefjord auf der Insel Senja dieser schönen, bergigen und rauhen Küste zunächst bis zum Nordkap zu folgen. Nachdem wir gemeinsam gefrühstückt haben und die letzten Sachen vorbereitet sind, warte ich noch, bis die Fähre aus Andenes durch ist, damit der Tross an Autos und Wohnmobilen nicht gleich im nächsten Tunnel an mir vorbei muss. Gegen elf starte ich dann, kaum aus dem Dorf raus überquere ich per Brücke den Gryllefjord und der EV1 (EuroVelo1) mündet in den ersten Tunnel. Etwas über 1 km lang mit einer konstanten Steigung, aber gut machbar. Das schöne nach den Steigungen sind ja dann immer die Schussfahrten bergab. Ich will es langsam angehen lassen und mache nach einer Stunde die erste Pause. Auf der Atlantic-Coast-Route hier sind Mengen an Radlern unterwegs, die meisten zum oder vom Nordkap. Gegen halb eins biegt die Straße Richtung Nordfjorden über einen Pass ab, auf den ich mich bei 8% Steigung eine gute Dreiviertelstunde hocharbeite. Belohnung am höchsten Punkt ist ein klarer Bergsee und gleich anschließend ein Tunnel und eine rasante Abfahrt, die ich lediglich am Aussichtspunkt über den Bergsbotn-Fjord kurz unterbreche. Um kurz nach zwei mache ich an eben diesem Fjord meine Mittagspause über gut 2 Stunden an einem klitzekleinen Strand. Ein Paar Rotschenkel sind allerdings von meiner Anwesenheit wenig angetan und lassen es mich auch über die gesamte Zeit lautstark wissen. Kurz darauf geht der nächste Anstieg wieder in einen Tunnel, dieses Mal eher in der rustikalen Art und teils unbeleuchtet. An seinem Eingang steht eine Finnin mit ihrem Rennrad und stellt gerade fest, dass das Durchfahren mit Sonnenbrille nicht die beste Idee ist. Da sie zudem auch keinerlei Beleuchtung hat, schließt sie sich mir für die Durchfahrt an. Sie ist wohl auf dem Weg zum Strand, wie sie sagt; und was für einer! Schon die paar Kilometer hin zum Ersfjord sind von einer dramatisch schönen Felswand geprägt und der Strand selbst lädt mich direkt ein, zumindest einmal bis zu den Knien ins Wasser zu gehen. Nach dem nächsten Tunnel komme ich zum Mefjord und überlege, in dem kleinen Fischerdorf zu übernachten, bevor es jetzt noch einmal einen Pass hochgeht und ich es heute bis zur nächsten Fähre eh nicht mehr machen will. Nachdem ich schon von weitem Richtung Dorf sehe, dass es winzig klein ist und mindestens zehn Wohnmobile dort rumstehen, beschließe ich, doch auch diesen Pass noch hochzusteigen und nach einer weiteren guten Stunde habe ich auf einer Hochebene einen guten Platz gefunden. Flott noch mein Zelt aufgeschlagen und einen guten halben Kilometer entfernt von einem Wasserfall frisches Wasser besorgt. Der erste Tag war am Ende doch weiter als geplant, ich fühle mich tiptop und freue mich über einen windigen Platz in den Bergen, an dem ich mich ab um acht dem Essen widmen kann.Leia mais