• Wunderschöner Morgen.
    Die Einsame KöniginKurt und ich.Eine Pracht, diese dicken Klee-Blüten.Drei Generationen...Die Nordlichtkathedrale.

    14. Juli

    July 14 in Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Tag beginnt von ganz allein, mein Zutun braucht es nicht. Klärchen wärmt mich ab halb acht so sehr, dass ich erst etwas unwillig, aber dank eines strahlend blauen Himmels dann doch recht flott aufstehe. Schöner kann es nicht beginnen. Der Wind hat komplett gedreht, kommt heute leicht aus Richtung Ost Und nachdem ich Sack und Pack zusammen und einzeln den kleinen Hügel hoch zum Leuchtturm geschleppt habe, halte ich dort auch Frühstück und reise gegen halb zehn los. Die Sonne brennt geradezu. Ich mache mich frei, soweit es irgend geht und erfreue mich am Azur, den immer weiter ausladenden Fjorden und den so hell leuchtenden Bergen. Hier ein Päuschen, da noch mal das Solarpanel etwas besser montiert und schon ist es elf und ich durchfahre den ersten Tunnel, viereinhalb Kilometer lang und Gott sei Dank nur auf den ersten paar 100 m leicht ansteigend. Dann kann ich diese kalte und extrem laute Umgebung mit gut 25 KMH durchsausen. Die Pausen zwischendurch machen natürlich, dass man den einen oder anderen Radler immer mal wieder trifft und sich gegenseitig überholt. Üblicherweise mit freundlichen Gesten zum Gruße. Eine Dame im gesetzteren Alter, mir vorhin schon einmal durch einen recht griesgrämigen Blick und keinerlei Gruß aufgefallen, ist jetzt gerade direkt vor mir an einem Hügel, an dem ich sie gleich zum zweiten Mal überholen möchte. Sie springt von ihrem Rad ab und faucht mich an: „Na das kann ich ja mal leiden. Fahr ma‘ weiter!“ Okeeeeeee. Das hatte ich eh vor. Was halt jeder so für Leidenschaften hat... Gegen halb eins habe ich das Dörfchen Talvik gerade passiert und komme kurz danach unweit des Fjords an einen Fluss, der dort rein strömt. Hier muss ich unbedingt anhalten und diese schöne Kombination aus süß und salzig für eine gute halbe Stunde genießen. Es sind nur noch 40 km bis Alta und Zeit habe ich ja eh bis zur Dunkelheit. Durch einen Tunnel erreiche ich den Altafjord, an dem es sich wunderbar entlang zieht bis zum Kåfjord. Ich kann in einiger Entfernung auf der anderen Seite schon Alta sehen. Die große Brücke, die diesen Fjord überspannt, ist imposant, aber für Radler gesperrt. Und so geht der Weg über den Ort Kåfjord, in dem es, wie ich jetzt erst sehe, ein Tirpitz-Museum gibt. Gute anderthalb Stunden sehe ich mir diese Ausstellung über die „Einsame Königin“ an, die umfangreich und höchst interessant ist. Hintergrund für das Museum hier ist die Tatsache, dass das Kriegsschiff den größten Teil seiner relativ kurzen Lebenszeit hier gelegen hat. Nach einer recht späten Mittagspause im Anschluss treffe ich Kurt, einen reisenden Österreicher, der sich für mein Fahrrad interessiert. Wir unterhalten uns eine Weile, ein sehr angenehmer Kontakt. Die Straße zieht sich ziemlich bis um das Ende des Kåfjord herum und ist auch noch mal mit einigen ordentlichen Steigungen gespickt, dafür natürlich auch mit wunderschönen Aussichten. So wird es sechs, bis ich Alta erreiche, wo ich mich gute 2 Stunden aufhalte und unter anderem die Nordlicht-Kathedrale ansehe, aber auch noch zwei Supermärkte abklappere. In einem davon gibt es für einen wirklich guten Preis Dorschfilet. Da ich ihn nicht kühlen kann und es der bisher heißeste Tag auf dieser Tour war, sehe ich zu, dass ich am Flughafen entlang aus der Stadt herauskomme. Als Ziel habe ich mir den Lathari-Beach ausgedruckt, hier ist es wunderschön, es geht einigermaßen Wind und nachdem ich gegen halb zehn gegessen und mit ein paar Locals gequatscht habe, bin ich dann fast um Mitternacht soweit, mich hinzulegen.Read more