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- Tag 21
- Dienstag, 20. Mai 2025 um 20:49
- ☁️ 17 °C
- Höhe über NN: 461 m
GeorgienTiflis41°41’27” N 44°47’50” E
Berge. Autokorso auf Angriff. Tiflis

Gut ausgeschlafen und mit einem ordentlichen Frühstück gestärkt, machte ich mich heute auf den Weg nach Tiflis – der Hauptstadt Georgiens. Das Wetter? Ein Traum. Strahlender Sonnenschein, klare Luft – perfekter Start für eine neue Etappe.
Unterwegs versuchte ich erneut mein Glück in mehreren Reifengeschäften – immer noch auf der Suche nach passenden Motorradreifen in meiner Größe. Leider wieder ohne Erfolg. Auch Tipps, wo ich fündig werden könnte, blieben aus. Also hieß es: weiterfahren und hoffen, dass das Profil noch durchhält.
Die Straße war... abwechslungsreich. Mal hervorragend ausgebaut, mal gefühlt aus der Sowjetzeit. Als ich irgendwann einen Schnellweg entdeckte, passte ich kurzerhand die Navigation an – und wurde belohnt: Die neue Strecke führte durch eine spektakuläre Landschaft. Berge, Flüsse, abgelegene Dörfer, einfache Häuser – nichts mehr vom modernen Glanz Batumis. Stattdessen echtes, ländliches Georgien.
Für Offroad-Fans ist diese Region ein wahres Paradies. Kein Wunder, dass hier zahlreiche geführte Touren angeboten werden. Wer Zeit und Lust mitbringt, findet hier Abenteuer satt: Militärpisten, einsame Bergstraßen, unberührte Natur – perfekt für Enduro und Entdeckergeist.
Ein wenig Action bekam ich gratis dazu, als plötzlich ein riesiger hupender Autokorso mit Polizeischutz an mir vorbeizog. Vermutlich eine Hochzeit – die Autos waren geschmückt, überall wurde gesungen, gejubelt und gefeiert. Einige Fenster waren eher Stehplätze, und durch jedes zweite Schiebedach reckten sich feiernde Gäste. Dazwischen lieferten sich die Autos kleine Rennen. Gänzlich begeistert vom Tempo – zum Leidwesen der restlichen Verkehrsteilnehmer. Rücksicht? Fehlanzeige. Einige wurden regelrecht von der Straße gedrängt. Über 50 Autos plus Polizei – bei erlaubten 50 km/h waren sie locker mit 90 unterwegs. Andere Länder, andere Sitten. Ich fuhr lieber weit rechts und ließ sie ziehen.
In Tiflis angekommen, holte ich mir dann meine alten Freunde zurück: Regenwolken. Es nieselte. Die Stadt selbst ist kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte – aber umso charmanter. Ich checkte in einem rustikalen georgischen Hotel ein, ließ mich vom Regen nicht bremsen und machte noch eine kleine Runde.
Die Altstadt? Wunderschön. Enge Gassen, alte Häuser, Musik auf den Straßen, Essensdüfte an jeder Ecke – trotz Nieselregen voller Leben. Viele Touristen, viele Einheimische, alle gut gelaunt. In einem „Chinkali-Pub“ – ja, so hieß das Restaurant – gönnte ich mir ein verdientes Abendessen. Lecker, herzhaft, typisch georgisch. Nur eine Überraschung: Der Service wurde separat berechnet – für mich neu, aber offenbar üblich hier.
Nach dem Essen ging’s zu Fuß weiter – ein paar Kilometer durch das abendliche Tiflis, das selbst im Regen Charme versprüht. Zurück im Hotel warteten noch ein paar Aufgaben – Arbeit und die dringendere Mission: endlich passende Reifen finden.
Wenn das Wetter morgen mitspielt, will ich mir Tiflis noch genauer anschauen – und ein paar Ehrenrunden auf dem Motorrad durch die Stadt drehen. Die Hauptstadt hat definitiv Potenzial für mehr.Weiterlesen
Reisender
О, тависублебис моедани💪