• Kappadokien. Offroad ohne Grenzen

    26 de mayo, Turquía ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute ging’s früh raus – um 6 Uhr stand ich schon draußen, voller Hoffnung, die berühmten Heißluftballons über Kappadokien zu sehen. Doch der Himmel war leer. Keine Ballons, keine bunte Pracht, nur graue Wolken. Vielleicht starten sie wirklich schon um 4 Uhr morgens, wie mir später erzählt wurde. Oder das Wetter war zu unsicher. Egal – morgen versuche ich es wieder.

    Frühstück? Schwierig. In der Türkei scheint man das anders zu handhaben – alles war geschlossen. Und in meiner Höhle gibt’s keine Küche. Also vertage ich das Frühstück einfach auf später.

    Dafür heute ein echtes Highlight: Ich ließ das Gepäck im Hotel und schnappte mir nur mein Motorrad – leicht und frei, perfekt für das, was kommen sollte. Denn was ich heute entdeckt habe, hätte ich nie erwartet.

    Kappadokien – Offroad-Paradies!!! Kappadokien stand für mich immer für Feenkamine, unterirdische Städte, Felsenhöhlen und Heißluftballons. Dass diese Region auch ein unglaubliches Offroad-Eldorado ist, hat mich völlig überrascht – und begeistert. Hier scheint es keine Grenzen zu geben. Im wahrsten Sinne: Offroad ohne Regeln. Unvorstellbar.

    Du fährst mitten durch Felsformationen, die aussehen wie von einem anderen Planeten. Alte Höhlen, Täler, zerklüftete Felsen – und mittendrin ein Labyrinth aus Trails, Schotter, Sand und Erde. Es gibt kaum Verbote, keine Zäune – und die Wege fühlen sich an, als wären sie extra für Endurofahrer gemacht.

    Und nicht nur Motorräder: Hier sind auch Jeeps, Quads, Pferde und sogar Kamele unterwegs. Jeder auf seine Weise, jeder mit Staub an den Stiefeln. Es ist ein bisschen verrückt – man cruist durch Jahrtausende alte Landschaften, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, und fühlt sich dabei wie in einer Wüstenrallye. Historie trifft Adrenalin – eine absurde, aber großartige Mischung!

    Ich habe heute Pisten unter den Reifen gespürt, die mir alles abverlangt haben: enge Kurven, tiefer Sand, steile Anstiege, lose Steine. Aber auch Ausblicke, die den Atem rauben. Und jedes Mal, wenn ich anhielt und den Motor ausschaltete, hörte ich: nichts. Nur Wind, nur Weite. Diese Mischung aus Natur, Freiheit und ein bisschen Wahnsinn ist einfach einzigartig.

    Völlig ausgepowert, durchgeschwitzt, staubig, aber mit einem riesigen Grinsen im Gesicht bin ich am Abend in meine Höhle zurückgekehrt. Jetzt gibt’s erstmal was zu essen – und dann: früh ins Bett. Denn morgen klingelt der Wecker noch früher. Ich will die Ballons sehen. Und diesmal werde ich sie nicht verpassen!
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