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  • Day 26

    Colombo: Shopping & Coiffeur

    April 25, 2019 in Sri Lanka ⋅ 🌧 28 °C

    Unser erster Tag in Sri Lanka begann wie ein Traumurlaubstag: Wir wachten in unserem hübschen Boutique-Hotel auf, das wir ganz für uns haben, und bekamen dann ein deliziöses srilankesisches Frühstück serviert, das der Onkel der Besitzer eigens für uns zubereitete. Während des Frühstücks unterhielten wir uns mit Besitzerin Durisha - oder wurden eher unterhalten: Noch bevor wir unser Omelett und Curry verdrückt hatten, hatte Durisha uns auf den aktuellen Stand der Attentatsermittlungen gebracht (sie wünscht sich einen Militärputsch, um die unfähige Regierung abzusetzen), ihre Lebensgeschichte erzählt (inklusive einer detaillierten Dokumentation ihrer Versuche zur In-vitro-Fertilisation) und unsere Reiseroute durch Sri Lanka geplant (die vage Route, die wir im Kopf hatten, wurde von ihr mit einem entschiedenen "No, this does not make any sense!" kommentiert). Im Hinblick auf die Sicherheitssituation riet sie uns, nicht unbedingt Sehenswürdigkeiten in Colombo anzuschauen und Menschenmengen zu meiden.

    Diesen Ratschlag nahmen wir ernst und zogen uns erstmal für einige Stunden in unser Zimmer zurück, auch um uns Zeit zu nehmen, unsere Reise durch Sri Lanka zu planen. Schliesslich trieben uns sowohl der verlockende Ruf des neuen Lands als auch unser Bedarf nach tropenangepassten Kleidern aus dem Zimmer hinaus.

    In der Shopping Mall, die wir besuchten, fühlte sich Ines so wohl, dass sie für unsere 2.5 Wochen in Sri Lanka nun bestens mit Bikinis und Schuhen ausgerüstet ist. Ich wiederum kann nun endlich kurze Hosen tragen, ohne wie in Indien komisch angestarrt zu werden oder als Angehöriger einer tiefen Kaste zu gelten (Shorts sind in Indien für Leute, die sich nicht genug Stoff für richtige Hosen leisten können), und kaufte mir wunderbar leichte Shorts.

    Nächster Schritt im Prozess der post-indischen Generalüberholung war ein Besuch beim Coiffeur, der zumindest bei mir dringend nötig war. Allerdings war es Ines, die den Coiffeurbesuch voll ausnutzte: Auf Empfehlung des srilankesischen Coiffeurs hin liess sie sich einen Bobschnitt verpassen. Die Augen der srilankesischen Coiffeurs leuchteten, als sich an unserem ungewohnten Haarmaterial zu schaffen machen konnten...

    Im Unterschied zum Coiffeur zuhause waren die Gespräche im Salon auch wirklich interessant: Unsere Friseure sahen die jüngsten Vorfälle als eine Art Ernüchterungserlebnis nach vielen Jahren des Aufschwungs, des Tourismusbooms und des Friedens in Sri Lanka. Aufruhr im Paradies.

    Frisch frisiert machten wir uns mit einem Uber, dessen Motor mitten auf einer Kreuzung plötzlich streikte, auf den Heimweg ins Hotel. Nachdem uns die srilankesischen Coiffeurs versichert hatten, dass es in Sri Lanka dazugehört, westliches Essen zu essen, fühlten wir uns berechtigt, Pizza zu bestellen. Die eine Pizza war allerdings so scharf, dass sie selbst unseren in Indien gestählten Gaumen in die Knie zwang. Insofern vielleicht doch ein Vorgeschmack auf die lokale Küche?
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