Indonesia
Babakancangkuang

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 9

      The Indonesien Way of traveling

      August 17, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 12 °C

      Heute sollte es von Bogor weiter ins 130km entfernte Bandung gehen. Ali meinte, wir könnten den Zug nehmen, das sei entspannter. Als wir die Pläne checkten stellten wir fest, dass alle Verbindungen über Jakarta führten. Da wollten wir nun wirklich nicht mehr hin. Dann wär unsere Busfahrt nach Bogor am Vortag ja richtig sinnlos gewesen. Im Reiseführer hatten wir allerdings eine Route über einen Pass gefunden, die uns auch in Richtung Bandung führt. Ein Zug fährt dort jedoch nicht lang. Also hieß es wieder Busfahren. Warum waren wir also am Vortag 45min Richtung Bahnhof gelaufen, wenn wir doch auch locker ein Hotel am Busbahnhof in der Innenstadt gefunden hätten? 😒
      An der Rezeption und auch im Reiseführer erfuhren wir dann, dass an Wochenenden und Feiertagen keine großen Busse über den Pass fahren, sondern nur die Minibusse, die man hier überall sieht. Wochenende war es zwar nicht, aber dafür Feiertag. Der 17.8. ist der indonesische Independence Day, 72 Jahre Republik Indonesia. Also stellten wir uns mental schonmal auf einen klapprigen, überfüllten Minibus ein. Zunächst nutzten wir den Vorteil des guten Hotels aber voll aus. Haarewaschen, ausgiebig duschen und rasieren (außer Phillipp - Rasierer kaputt) wären mal wieder gut. Der spärliche Wasserdruck in Bukittinggi ließ diesen Luxus leider nicht zu. Außerdem wollten wir noch ein bisschen was von der Stadt sehen, bzw. von der Hauptattraktion. Bogor ist nämlich für seinen botanischen Garten weltbekannt. Der 200 Jahre alte Garten beherbergt über 20 000 verschiedene Pflanzenarten, darunter viele, die in der freien Natur bereits ausgerottet sind. Nach einem anständigen Frühstück (Buffet gibt's am Feiertag nicht, Mist! 👎) checkten wir aus, durften unser Gepäck aber an der Rezeption lassen. Wir liefen durch den wunderschönen Garten und bewunderten die vielen kleinen und großen Bäume, Büsche und Blumen. Der Garten ist beeindruckend und wirklich groß. Um 13Uhr machten wir uns auf den Rückweg, wir hatten schließlich noch ein ganzes Stückchen Weg zu bewältigen und 130km sind in Indonesien seeehr weit.
      Mit unserem Gepäck auf dem Rücken nahmen wir ein Bemo zum Busbahnhof. In diesen kleinen Bussen, in denen man sich als Europäer immer wie ein Riese fühlt, waren wir in nicht mal 5min da. Wir hatten irgendwie das Gefühl, dass der Fahrer uns abzocken will, hatten aber im Vorfeld keinen Preis vereinbart, also zahlen wir die 20 000. Auch wenn die umgerechnet 1,27€ für deutsche Verhältnisse nicht viel sind, so nervt es uns langsam, dass hier ständig versucht wird, uns generell mehr zahlen zu lassen, weil wir Ausländer sind. Wir sind immer dankbar, wenn Preise im Vorfeld angeschrieben sind. Dann ist es kalkulierbar. Aber besonders bei Bus - und Taxifahrten haben wir manchmal das Gefühl, das dreifache zu zahlen, wenn nicht sogar mehr.
      Am Busbahnhof fanden wir auch schnell eine Klapperkiste, die zum Puncak Pass fuhr. In Deutschland würde das Ding wohl nur noch zum Schrottplatz gefahren werden (sollten wir da wirklich mitfahren?), aber in Indonesien läuft eben alles ein bisschen anders. 60 000 für uns beide zusammen erschien uns auch durchaus angemessen, allerdings fährt der Bus erst um 15uhr oder wenn er voll ist. Das hätte noch eine Wartezeit von 1 1/2h bedeutet. Da uns die Zeit im Genick sitzt, entschieden wir uns, ein Taxi zu nehmen. Billig ist das nicht, aber der Verkehr ist furchtbar (Feiertag) und wir hatten keine Lust, über Nacht auf dem Pass festzuhängen.
      Die Fahrt verlief gut, wenn auch etwas stockend und 1 1/2h später waren wir auf dem 1450m hohen Puncak Pass. Hier gibt es unzählige Teeplantagen, durch die man schlendern kann. Mit unserem Gepäck war das zwar etwas ungemütlich, trotzdem nahmen wir uns die Zeit. Wir dachten uns, dass auch der Blick ins Tal atemberaubend ist, allerdings war alles so diesig, dass man absolut nichts sah. Schade, das hatten wir uns anders vorgestellt.
      Wir aßen in einem wirklich schäbigen kleinen Restaurant (die sehen leider alle so aus) eine Kleinigkeit und hoffen, uns dadurch nicht den Magen zu verderben.
      Aber uns war bewusst, dass wir die nächsten Stunden in irgendwelchen Bussen verbringen werden und wollten am Ende nicht so rumirren wie am Vortag. Das Essen ist einfach, aber dafür günstig und bekommt uns auch gut.
      Inzwischen ist es 17uhr. Nun hieß es Warten. Bushaltestellen und Fahrpläne gibt es in Indonesien nicht. Man stellt sich einfach an die Straße, wartet bis der Bus von Jakarta vorbeifährt und macht auf sich aufmerksam. Also warteten wir.
      Mehrmals versicherten wir uns, dass wir richtig stehen. Englisch spricht hier niemand, ein zustimnendes Kopfnicken reicht uns. Immer mal wieder kamen kleine Busse vorbei, aber keiner fuhr bis nach Bandung. Inzwischen bieten sich wieder einige Leute an, uns zu fahren, aber das kostet natürlich. Wir warten lieber. Nach einer halben Stunde kam ein klappriger Kleinbus (der gleiche wie in Bogor?), der uns zumindest bis nach Cianjur bringt. Von dort könnten wir mit einem größeren Bus weiterfahren, so hieß es. Das machen wir, denn im Dunkeln wollen wir nicht mehr auf dem Pass festhängen. Der Bus holperte sich ins Tal, hält alle Nasen lang, um Leute ein und aussteigen zu lassen. Irgendwann sagte Phillipp, er will aus dem Ding raus: "Ich glaub, die Tür geht gleich von allein auf." Nachdem das Gefährt durch ein Wohngebiet geklappert ist (sind wir hier richtig???), sahen wir einen großen Bus am Straßenrand stehen, von dem es hieß, er fährt nach Bandung. Im fliegenden Wechsel verließen wir den einem Bus und stiegen in den nächsten ein. Natürlich versuchte auch der Busfahrer des kleinen Busses uns abzuzocken, indem er Phillipp das Wechselgeld nicht gab. Nur widerwillig rückte er das ganze Geld raus.
      Mit dem großen Bus fuhren wir nach Bandung, völlig erleichtert unser Etappenziel tatsächlich erreichen zu können. Die Fahrt erwieß sich als langwierig und anstrengend, denn auch dieser Bus hielt ständig an und so lange noch irgendwo Platz ist, kamen Leute an Bord. Aber zumindest haben wir mal das Gefühl, nur so viel zu bezahlen wie alle anderen.
      Schließlich heißt es "Bandung! Bandung! Bandung!" Hier sollten wir schon raus?  Laut Karte sind es noch 20km zur Innenstadt? Genervt standen wir schließlich an irgendeiner Straße und waren verwirrt... und jetzt? Aber wir wären nicht in Indonesien, wenn nicht sofort eine Horde Taxifahrer auf uns einstürmen würde: "Taxi, Taxi, Mister". Wir entschieden uns, mit einem Bemo in die Innenstadt zu fahren.
      Endlich in Bandung angekommen suchten wir uns erstmal ein Restaurant mit WiFi. Dieses Mal checkten wir im Vorfeld Preise und sahen uns Bilder von den Zimmern an. Obwohl das fast food Restaurant in 2min schließt, bekommen wir noch das WiFi-Passwort und etwas zu trinken. Wir fanden schließlich ein Hotel, dass sich in der Innenstadt befindet und liefen mit Sack und Pack dahin. Das Zimmer ist auch hier ordentlich und sauber. Das Bett ist mega bequem und die Lage ist ruhig (keine Moschee, kein Straßenlärm - bei geschlossenem Fenster zumindest). Einen Wäscheservice gibt es auch. Hier können wir beruhigt 2 Nächte bleiben. 😊
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Babakancangkuang

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android