Indonesia
Kampung Bugis

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Travelers at this place
    • Day 273

      Barfuß nach Singapur

      July 9, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

      Aus Jakarta nehmen wir die Langstreckenfähre, die uns bis Batam, einer indonesischen Insel kurz vor Singapur, bringt. Die Fähre hat eine Kapazität von mindestens 2000 Personen und im Gegensatz zur ersten Langstreckenfährfahrt nach Flores, haben wir dieses Mal sogar Betten mit Gummimatten im 70-Personen-Schlafsaal auf dem Unterdeck bekommen.

      Die Fähre braucht knapp anderthalb Tage, um die Strecke von 1000 Kilometern zu überwinden. Trotzdem geht die Zeit schnell vorbei. Wir lassen die Eindrücke aus Indonesien Revue passieren, schlafen, trinken Kaffee auf dem Außendeck und freunden uns mit unseren Bettnachbar:innen an, die regelmäßig zur Bordmoschee, zur Essensausgabe oder mit Instantnudeln zum Samowar pilgern.

      Die Fahrräder haben wir ein Deck weiter oben geparkt und am nächsten Tag kommen wir sicher und mit unserer Ausrüstung an. Mit der ganzen Ausrüstung? Nicht ganz, Rebeccas Flip-Flops haben es nicht geschafft: Sie hatte diese nur kurz verliehen und dann sind sie von Fuß zu Fuß weitergewandert und wohl in den ewigen Weiterverleihzyklus übergegangen, den wir bisher nur von Kugelschreibern kannten. Wer weiß, an welchen Füßen und auf welcher Insel sie die KM Kelud verlassen haben...

      In Batam geben wir unsere letzten Rupiah aus und steigen auf das Schnellboot nach Singapur um. Waren wir schon im November kurz in Singapur, haben wir dieses Mal etwas mehr Zeit für die Hochglanz-Metropole mitgebracht. Wir übernachten, wieder über WarmShowers, bei Heiko und Hannah, die ab 2018 von Hamburg nach Singapur geradelt und nun dort geblieben sind. Sie wohnen in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand. An ihrer Wohnzimmerwand hängt eine riesige Weltkarte, anhand derer wir uns gegenseitig von unseren Fahrradreisen erzählen und von zukünftigen träumen.

      Hier bekommen wir einen Einblick in das Alltagsleben der Stadt: Besonders an Singapur ist, dass die Hochhaussiedlungen sehr belebt sind; alle paar Blocks gibt es Hawker-Center, die aus einer Menge günstiger Essensstände und einer großen Fläche mit Tischen und Stühlen bestehen. Die Atmosphäre in Mitten der 10 bis 15-stöckigen Hochhäuser ist entspannt und fühlt sich fast nachbarschaftlich an.

      Außerdem macht Hedda, eine Freundin von Rebecca, gerade Urlaub in Südostasien. Gemeinsam erkunden wir den botanischen Garten und schlendern durch die Stadt. Auch mit Arin und Wasil, die wir bereits im November getroffen haben (vgl. Footprint 20: Zwischenhalt in Singapur), schaffen wir ein kurzes Wiedersehen. Es tut gut, zwischen den vielen neuen Begegnungen und dem Smalltalk wieder bekannte Gesichter zu sehen.

      Am dritten Tag radeln wir über eine alte Bahntrasse zum Nordende des Stadtstaats. In Singapur ist eigentlich alles genauestens reguliert und beschildert, aber der offizielle Grenzübergang für Fahrräder wirkt äußerst improvisiert: Zunächst muss man über eine bestimmte Nebenstraße Richtung Grenzübergang fahren, dann zwischen den Autos zum Terminal - vor dem man die Fahrräder aber durch eine Barriere auf die Moped-Spur manövrieren muss - diese kommt direkt von der Autobahn und ist für Fahrräder daher nur auf diesem Schleichweg zu erreichen. Dort werden wir zwischen Hunderten von Motorrollern in die falsche Schlange gelotst und müssen die bepackten Räder über eine weitere Barriere heben.

      Kurz darauf bekommen wir einen neuen Stempel in den Pass und der Motorradfahrer neben uns ruft "Welcome to Malaysia", bevor er weiterdüst. Am Ende der Brücke nach Malaysia erreichen wir wieder das eurasische Festland.
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    You might also know this place by the following names:

    Kampung Bugis

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