Indonesia
Pulau Kelapa

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Travelers at this place
    • Day 49

      Sailing 2 & Komodo

      September 10, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

      In den 9 Tagen auf der Sailing NV reisten wir von Maumere bis nach Komodo und legten dabei über 350km zurück. An der Küste waren oft nur relativ schwache thermische Winde vorhanden, wobei meist etwa ab 10 Uhr Morgens der Seewind einsetzte und ab Mitternacht dann der Landwind. Durch die schwachen Winde waren wir relativ oft auf den Motor angewiesen, welcher unsere Reise mit etwas Vorwärtsfahrt bereicherte. Dieser drückte das Boot mit gemächlichen 4 Knoten (knapp 7km/h) gegen die Wassermassen voran. Da wir auch mit dem Wind kaum viel schneller unterwegs waren, verbrachten wir insgesamt etwa 50 Stunden auf See. Dazu kamen ca. 20 Stunden für das Vorbereiten des Bootes vor jedem Einsatz, sowie Ankern und Anker lichten, was jeweils relativ viel Zeit in Anspruch nahm. Den Rest der Zeit verbrachten wir geankert in wunderschönen Buchten entlang der Küste von Flores und in Komodo.

      Gleich die erste Fahrt auf See hatte es in sich und wir segelten eine ganze Nacht am Stück von Maumere bis nach Riung (ca. 160km). Die Nachtwache im Cockpit des Segelboots war zwar relativ langweilig, dafür war die Stimmung umso schöner. Während das Boot langsam über das Wasser gleitet und gemächlich in den Wellen schaukelt, kann man über einem den Sternenhimmel der Südhemispähre bestaunen. In Riung erwartete uns ein kleiner Nationalpark, welchen wir am ersten Tag auf eigene Faust mit Kayak und SUP versuchten zu erkunden und am zweiten Tag mit einem lokalen Bootsführer, welcher uns auf verschiedene interessante kleine Inseln brachte. Zu den Sehenswürdigkeiten zählte eine Mangroven Wald welcher übersäht war mit tausenden von Flughunden, diverse wunderschöne Schnorchelplätze mit vielen Korallen und Fischen sowie atemberaubende und menschenleere Sandstrände. Obwohl die Inseln vor Riung auch von Land aus gut erreichbar sind, waren kaum andere Touristen in dem Gebiet unterwegs. Am Abend assen wir zusammen im Dörfchen, wobei wir die Hälfte der Zeit nur Kerzenlicht zur Verfügung hatten, weil der Strom ausfiel. Beim Essen herrschte eine leicht angespannte Stimmung, da jedes Gespräch zwischen Timo und Buz drohte in einer handgreiflichen Auseinandersetzung zu enden. Dies passierte glücklicherweise nicht. Kurz vor dem Essen kaufte Buz ein paar Ballone für Nemo, wobei etwa ein Dutzend aufgeblasen wurden und die Hälfte davon innert kurzer Zeit mit einem lauten Knall und unter Jubelrufen von Buz wieder zum zerplatzen gebracht wurden. Wahrscheinlich wollte Timo die Zuneigung von Nemo wieder für sich gewinnen, als er nach dem Nachtessen einen blauen Esel aus Plastik kaufte der etwa doppelt so gross war wie Nemo selbst. Und als wären die Nerven nicht schon genug strapaziert, hatte dieser beschissene Esel noch ein kleines Audiogerät im Kopf welches unablässig eine 5-fach schnellere und völlig verstimmte Version des Songs "Sha la la la la" der Vengaboys abspielte. Scheint als wären Luftballons und ein Gummiesel die intelligentesten Beiträge von Buz und Timo an die Erziehung von Nemo.

      Den 4ten Tag segelten wir ebenfalls durch bis zu einem Ankerplatz an der Insel Sebai. Dort ankerten wir in einer wunderschönen Bucht wo man von Land her keinen Zugang hatte. Am 6ten Tag segelten wir dann weiter bis in den Komodo Nationalpark wo wir zwei Mal an verschiedenen Plätzen ankerten. Im Gegensatz zu den Ankerplätzen entlang der Insel Flores war es im Komodo Nationalpark bereits viel belebter. Es gab 60 Meter lange Luxusyachten (Yachtname "Paraffin"), zig kleinere Boote mit Tauchern und Touristen sowie Resorts auf den Inseln. Trotzdem war es immer noch relativ ruhig und unberührt an den Ankerplätzen die wir besuchten.

      Nach 9 Tagen auf dem Segelboot war es für uns dann Zeit an Land zu gehen und ich würde sagen, dass wir das Boot mit einem lachenden und einem weinenden Auge verliessen ist ziemlich zutreffend. Mit unseren beiden grossen Rucksäcken bei starkem Wellengang brachte uns Timo mit dem kleinen Schlauchboot vom Boot in den Hafen von Labuan Bajo. Beinahe wurde Selina noch zusammen mit Sack und Pack von einer grossen Welle ins Meer geschleudert zum Abschluss unseres Segelabenteuers. Wir genossen eine ausserordentlich eindrucksvolle, abenteuerliche und nicht immer ganz entspannte Zeit auf dem Segelboot. Noch ein letzter Blick und ein letzter Wink zurück an Timo, bevor wir uns aufmachten in ein Hotel mit einem schönen grossen Bett und einer funktionierenden Dusche.

      Während den zwei Tagen die wir noch in Labuan Bajo verbrachten, bevor wir via Bali und Taiwan nach Sapporo in Japan fliegen würden, gaben wir uns nochmals eine volle Dosis Touristenattraktionen und Menschenmassen. Bei einem der unzähligen Anbieter in der belebten Hafenstadt Labuan Bajo, buchten wir eine Speedboot Tour, welche uns im Eiltempo zu den wichtigsten Attraktionen des Komodo Nationalparks beförderte. Und die Tour enttäuschte uns keineswegs. Bereits am Morgen warteten wir zusammen mit etwa 100 weiteren Touristen auf die Zuteilung zu unserem Speedboat. Anschliessend brausten wir eilig übers Meer hin zu diversen Sehenswürdigkeiten. Darunter waren Padar Island - eine Insel mit der perfekten Fotokulisse für möchtegern Influencer, Pink Beach - ein Strand der gar nicht so pink ist wie auf den Werbefotos und Manta Point - ein Riff mit Strömung wo sich 100 Mal so viele Touristen wie Mantas tummeln. Das offizielle Highlight der Tour war jedoch die Insel Komodo wo sich die legendären Komodowarane oder Komododrachen befanden. Diese sind berühmt für ihre unglaublichen Dimensionen mit einer Grösse von bis zu 3 Metern und einem Gewicht von bis zu 70 Kilogramm. Sie fressen alles von Ass über Insekten bis hin zu Säugetieren vom Kaliber eines Wildschweins. Auch schrecken sie nicht davor zurück den eigenen Nachwuchs zu verspeisen, was dazu führt, dass sich die Jungtiere bis zwei Jahre auf den Bäumen vor ihren Eltern verstecken. Somit erwarteten uns auf dieser Insel regelrechte Bestien die sich auch nicht scheuen würden einen Menschen anzuknabbern.

      Die Echsen die wir vorfanden waren tatsächlich riesig und eindrucksvoll aber auch ziemlich träge. Die bedrohliche Kulisse wurde durch die Touristenmenge dann gänzlich vernichtet. Mehrere dutzend Touristen posierten in noch so erdenklich doofen Posen hinter einer Echse die müde auf dem sandigen Boden lag. Als gäbe es eine Pausenplatzschlägerei säumten sich die Touristen in einem Kreis um das Tier. Die Szene kam mir vor wie ein Schwarm lästiger Fliegen der sich um ein altes gebrechliches Pferd tummelt welches keine Chance hat sich zu wehren. Für mich war es befremdend so einen solchen Rummel um ein wild lebendes Tier zu sehen. Mir kam es eher vor wie in einem Streichelzoo für Kleinkinder als wie in einem Nationalpark. Schliesslich hatten wir jedoch nicht viel anderes erwartet von der Speedboat Tour. Und obwohl die Tour nicht gerade unserer Vorstellung von einem tollen und einzigartigen Reiseerlebnis entsprach, waren wir trotzdem froh einige wirklich schöne Plätze sowie wilde Komodowarane und Mantarochen zu sehen, in der kurzen Zeit die uns in Lauban Bajo vergönnt blieb.
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    You might also know this place by the following names:

    Pulau Kelapa, Q25324088

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