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- Jun 26, 2024
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 781 m
- IndonesiaSouth SulawesiRantepaoSalu Toriu2°58’18” S 119°53’58” E
Das Land der Toraja
June 26 in Indonesia ⋅ ☁️ 24 °C
To Riaja bedeutet «Volk aus den Bergen» . Reisfelder erstrecken sich von den Tälern bis hoch in die abgelegenen Bergen hoch. Überall finden sich die Dörfer bestehend aus den traditionellen schiffsähnlichen Häuser «Tongkonan genannt», welche ganz ohne Nägel gebaut werden. Auch wenn die Bambusdächer der Tongkonan immer mehr Blechdächer weichen, haben sie immer noch eine spirituelle Bedeutung als Verbindung zu den Vorfahren und die vielen Ahnenrituale prägen auch noch heute massgebend das Alltagsleben der Toraja. Als die Niederländer das Christentum in der Region missionierten, behielten die allermeisten Dörfer ihre an animistischen und polytheistisch Glauben. Erst die Bedrohung durch die Muslime aus dem Süden bewegte die Einwohner zwecks halber zum Christentum, um von den Niederlanden beschützt zu werden. Zu dieser Zeit entstand auch ein Gemeinsamkeitsgefühl der Dörfer, die zuvor abgetrennt voneinander lebte, eigene Sprachen sprechen und sich nicht als Volk bzw. Ethnie fühlte. Dies erklärt auch die Komplexität in sozialen Strukturen, Ritualen und Glauben, da jedes Dorf seine eigene besitzt und diese nun zum Teil mischten.
Durch die Niederlande wurde auch der Sklavenhandel verboten, dennoch blieb das komplexe und strikte soziale Klassensystem bestehen, welches keinen Aufstieg erlaubte. So kann an der Anzahl Büffelhörner an den Häusern, dem Beerdigungsritual, und Beerdigungsart der Sozialstand noch heute erkannt werden. Durch den Tourismus und Möglichkeiten in anderen Regionen von Indonesien Geld zu verdienen wurde dieses aber verwässert und ein sozialer Aufstieg ist nun (durch Geld) möglich.
Wasserbüffel sind ein Symbol für Macht und Reichtum und deren Opferung ist ein essenzieller Bestandteil der Beerdigungsrituale (auf die ich in einem nächsten Post eingehen werde). So findet man überall majestätische Wasserbüffel, die gefüttert, gepflegt und gewaschen werden, anscheinend werden ihnen sogar die Zähne geputzt. Die Wasserbüffel sind für indonesische Verhältnisse sehr teuer (6000 Euro, Albinos sogar 34'000 Euro). Es ist als westlicher Mensch schon erstaunlich, wenn auf der Weide neben dem Haus Wasserbüffel im Wert von einem Ferrari stehen, der Inhaber aber einen rostigen Scooter fährt.Read more