Iran
Kūh-e Choghāt Galūtangī

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 56

      Viel Hitze und ein kühles Bett

      June 2, 2024 in Iran ⋅ ☀️ 34 °C

      Ein Fahrtag in Richtung Nordosten versprach uns viel Hitze. Die Wetterprognosen teilten uns über 45° Tagsüber und um die 39° während der Nacht mit. Mitten durch die Dascht-e Kawir, eine weitflächige Salzwüste führte uns der Weg. Diese Salzwüste liegt im Iranischen Hochland nördlich der Wüste Lut. Sie ist etwa 78'000 km² gross. Die Kawir steht, bedingt durch die Wendekreislage, unter dem Einfluss der Passatzirkulation und ist somit eine Wendekreiswüste. Sie liegt in einem Hochbecken zwischen dem Zãgros-Gebirge im Südwesten und dem Elburs-Gebirge im Norden. Diese Gebirge schirmen die Kawir wie auch die Lut gegen den Niederschlag ab, was die Aridität (Trockenheit) verstärkt. Wegen der sterilen und lebensfeindlichen Bedingungen der Salztonebenen ist die Kawir unbesiedelt. Mineralien werden abgebaut. Zahlreiche Oasen liegen an den südlichen Rändern. Ihnen liegen horizontale Brunnen "Qanate" zugrunde. Diese beziehen das Grundwasser aus den Bergen. In der Oase Kharanaq, die als Karawanserei diente, legten wir einen lohnenswerten Halt ein. Die Stille, welche über diesem Ort schwebte, die paar Menschen, die ihrer täglichen Arbeit möglichst im Schatten nachgingen, der immer allzeitbereite Krug mit Tee über dem Feuer und zwei Ziegen, eine im und eine vor dem Futtertrog, strahlte viel Schönheit und Schlichtheit aus. Ein perfekter Ort, um einen Film aus längst vergangenen Zeiten zu drehen.
      Langsam knurrte mein Magen. Bei einer verlassenen Polizeistation am Strassenrand hielten wir für eine kurze Brotzeit an. Die verlassenen, runtergekommenen Gebäude schienen doch nicht so unbewohnt zu sein. Ein junger Mann mit seinem Sohn, nehmen wir mal an, erschien plötzlich auf der Bildfläche. Mit einer Handbewegung schickte der Vater seinen Sohn zurück. Am Strassenrand hielt ein Lastwagen an. Der Mann lief zum Lastwagen und kam nach einer Weile ohne uns eines Blickes zu würdigen zurück zur Bruchbude. Dies waren für uns genügend Hinweise, um den Platz zu verlassen. Peter sass bereits wieder hinter dem Lenkrad, als der Bube neben dem Fahrerfenster auftauchte und Peter zu einer "Rauchpause" einladen wollte. Kurz vorher las ich eine Sicherheitswarnung im Reiseführer: "Wer sich mehr als 2-3 Kilometer in die Wüste hineinbegibt, riskiert, in die Minenfelder zu geraten, mit denen Opiumschmuggler abgeschreckt werden sollen." Ob uns da wohl eine "sinneserweiternde Erfahrung" durch die Latten ging? Afghanistan ist nicht weit weg.
      Bei flirrendem Licht und 46° C hielten wir bei der Mahnstätte " Eagle Claw Disaster" oder Operation "Adlerkralle" an. Die Operation wurde vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter für den 24. April 1980 angeordnet. Auslöser war die Besetzung der US- Botschaft in Teheran am 4. November 1979. 400 iranische Studenten forderten die Auslieferung des früheren Schah Mohammad Rezha Pahalavi, der sich in New York in Spitalpflege befand.
      Für die Amerikaner endete die Geschichte in einem grossen Disaster.
      Über diese unrühmliche, gar peinliche Geschichte für die Amis ist viel geschrieben worden. Ich gehe da nicht näher darauf ein.
      Zwischendurch stieg das Thermometer auf über 49°. Da war die Aussicht auf ein klimatisiertes Hotelzimmer wie eine Erlösung.
      Die Rennleitung bereitete für heute Abend ab 21. 30h ein Open-Air-Kino vor. Eine gelungene Abwechslung, welche von den Reiseteilnehmern sehr gerne wahrgenommen wurde.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Kūh-e Choghāt Galūtangī, Kuh-e Choghat Galutangi, کوه چغات گلوتنگی

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android