Merkaz Ha‘Ir

Ganz seltsame Stimmung ist in Tel Aviv. Wir laufen vom Strand zu Hotel, es ist Freitag Abend, ca. 20 Uhr. Die Strassen sind wie leergefegt, die Geschäfte haben zu, die Restaurants ebenfalls. Kein Auto ist mehr auf der Strasse, nur noch wenige Bringdienste sind unterwegs. Aus den Häusern ist kaum ein Laut zu hören.
Wir laufen über eine halbe Stunde ins Hotel, ohne dass sich im wesentlichen etwas an dieser Stimmung verändert. Ganz gespenstisch, gruselig.
Die Stadt wirkt fast wie ausgestorben, nur wenigen Menschen begegnen wir. Und dass soll jetzt 24 Stunden so bleiben?
Denn mit dem Untergang der Sonne hat der Sabbat begonnen. Der Schabbat oder Sabbat ist im Judentum der siebte Wochentag, ein Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Darum sind alle Geschäfte geschlossen, alle Restaurants sind zu, nichts wird gemacht. Man trifft sich bei Freunden zu Hause und isst und trinkt was.
Wir finden einen Pakistani, der seinem Supermarkt 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 362 Tage im Jahr offen hat (nur am Holocaust Gedenktag, am Memorial-Day und an Jom Kippur hat er geschlossen).
Und dann sitzen wir alleine auf der Dachterrasse unseres Hotels und geniessen die Ruhe.Weiterlesen