Italy
Niuri

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Travelers at this place
    • Day 47

      Fast zwei Monate

      October 24, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 26 °C

      The Englisch Version is below ⬇️

      Ein Monat und 15 Tage

      Ich bin jetzt doch schon eine ganze Weile hier. Ständig habe ich das Gefühl eben erst angekommen zu sein. Gleichzeitig ist es so, als wäre ich schon immer hier. Es erschrickt mich jetzt schon, dass von meinem Auslandsschuljahr weniger als achteinhalb Monate übrig sind. Die Zeit vergeht unfassbar schnell. 

      Letzte Woche Freitag war der Tag, wo ich für mich festlegen konnte: Ich hab mich eingelebt. Damit meine ich, dass ich einen so gut wie festen Alltag habe und nicht mehr viele Sachen neu für mich sind. 

      Da ich euch auf Instagram und WhatsApp immer mit Fotos versorgen, die zeigen was ich so mache möchte ich in diesem Eintrag ein bisschen was erzählen, was man nicht auf Bildern sieht. Ich thematisiere natürlich auch die Wünsche, die ihr bei mir abgelassen habt und beantworte eure Fragen :)) 

      Die Sprache 

      Nach drei Wochen hier war ich total fertig, weil ich dachte ich werde mich nie verbessern. Fünf Tage später konnte ich plötzlich Sätze formulieren, die Sinn ergaben und habe die anderen Leute verstanden, (wenn sie den Satz dreimal wiederholt haben versteht sich). Nach einem Monat war ich im Stand mich zu unterhalten und jetzt versteh ich mit ganz viel Konzentration sogar den Unterricht. 

      Das größte Problem ist, dass die ständige Stimulation, durch die mir fast unbekannte Sprache mich schnell müde und erschöpft werden lässt. Somit fällt es mir am Vormittag leichter jemanden zu verstehen, als am Nachmittag. 

      Obwohl ich hier schon seit mehr als einem Monat bin, bin ich jeden Morgen aufs Neue verwirrt, welche Sprache gesprochen wird. 

      Freundschaften 

      Ich bin sehr zufrieden mit meiner Fraundschaftssituation. Meine Banknachberin ist zwar die einzige Person, die ich wirklich als Freundin bezeichnen würde aber zusätzlich habe ich viele soziale Kontakte hier und bin nie allein. 

      Im Süden Italiens ist die Form von zwischenmenschlichen Beziehungen anders als in Deutschland. Jeder hat super viele Freunde die man la compagnia nennt. Das sind an die 25 Leute mit denen man jeden Samstag Abend ausgeht. Nur mit den wenigsten davon ist man aber tatsächlich befreundet. Freundschaften sind hier im allgemeinen eher oberflächlich, was mir sehr schwerfällt, weil ich Freunde brauch um über Gott, die Welt und das Leben zu diskutieren. 

      Stereotype 

      Es gibt bekanntermaßen viele Stereotype über Italiener die ich bei meinem Aufenthalt im Norden Italiens nicht bestätigen konnte, dafür jetzt umso mehr. 

      Schicke Kleidung: In der Stadt Marsala wird super viel wert auf das Aussehen gelegt! Die Lehrer sehen aus, als würden sie frisch vom Laufsteg kommen. Abends im Stadtzentrum werden Ausgehklamotten getragen. Man hat das Gefühl die Leute kämen grad alle aus der Semperoper.

      Es gibt viele schicke Läden hier :)) 

      Vespa: Die meisten Jugendliche hier fahren mit Motorrad und die Hälfte der Motorräder sind eine Vespa. 

      Verkehr: Chaotisch ist der Verkehr hier wirklich. Besonders zum Schulbeginn und -ende vor den Schulen ist es ein sehr unterhaltsames Fahrzeug Gewirr mit musikalischer Untermalung der Hupen. Man sieht hier kaum Fahrräder, weil das einfach viel zu gefährlich wär. Ab 14 darf man mit einem Miniauto fahren. Das finde ich super praktisch und es ist hier wahrscheinlich sicherer mit dem Miniauto zu fahren, als zu laufen. 

      Einmal erklärte mir ein Sizilianer, dass sie so fahren, weil sie nah an Afrika sind. Das solle der Afrikanische Fahrstil sein… Ist eine lustige Perspektive… Während wir sagen, dass sei der Italienische Fahrstil, sagen die, dass wäre der afrikanische. 

      Laut reden: Stimmt. Wenn sich Italiener laut unterhalten heißt das nicht, dass sie streiten ist einfach nur ein Geschpräch. 

      Nicht so modern: Hier in Sizilien stimmt das definitiv. Die Industrielle Revolution ist hier nicht wirklich angekommen. Das ist aber nicht zwingend ein Nachteil. Jeder kennt jeden und das Essen kommt aus Garten oder ausm Garten von Freunden. Das ist natürlich etwas überspitzt dargestellt aber besonders für Ältere hier ist das die Realität. 

      Oliven: Die Oliven sind super lecker und das Olivenöl ist unschlagbar. Olivenöl macht einfach das Leben besser. 

      Sachen die ich gerne vor meinem Austausch gewusst hätte 

      Die Frage kann ich nicht zufriedenstellend beantworten. Aber ich hätte gerne gewusst, daß ich mir (zumindest für die ersten zwei Monate) absolut keine Sorgen machen muss. 

       Das schöne am Austausch ist, dass ich die Sachen hier neu kennenlerne und mich nicht darauf vorbereiten muss.

      Dieses Mindset ist glaub ich die beste Vorbereitung. Immer bereit zu sein zu lernen aber auch Fehler zu machen. Ich hab bisher noch keine Probleme mit Heimweh oder dergleichen. Vor meinem Austausch hatte ich Ängste, die ich gar nicht haben musste. 

      Soziale Regeln und Unterschiede

      -Man begrüßt sich hier mit einem Kuss auf die rechte Wange oder links und rechts. Umarmungen sind sehr persönliche und der Kuss auf die Wange wird mit so gut wie jedem gemacht.

      -Familie ist super wichtig und hat einen höheren Stellenwert als in Deutschland. 

      -Hier lernt fast jeder für die Schule und Hobbies werden von Schulen ungern gesehen, weil das weniger Zeit zum Lernen bedeutet. In Deutschland werden aus meiner Perspektive auch die außerschulischen Aktivitäten sehr gefördert. 

      -Sag, dass das Essen lecker ist! 

      -Die Kinder kochen (in den meisten Familien) nicht, sondern nur die Eltern und in vielen Haushalten nur die Mutter. 

      Leben in der Gastfamilie

      Ich bin sehr glücklich über meine Gastfamilie! Ich habe zwei Gastschwestern, eine in meinem Alter. Das macht mein Einleben hier viel leichter. Ich habe mein eigenes Zimmer und im Haushalt muss ich nicht mithelfen. Wenn ich gefragt werde, etwas zu tun mach ich es natürlich aber ich habe keine regelmäßigen Aufgaben. 

      Sonnige Grüße aus dem 24 Grad warmen Marsala!

      Falls ihr euch ein Thema wünscht schreibt es mir gerne.

      Ciao

      A month and 15 days 

      I've been here for a while now. I always feel like I've just arrived here while at the same time, it's like I've always been here. I am already sad that now I only have less than eight and a half months here. Time flies too quick in my openion. Last Friday  was the day when I determined for myself: I settled in. By that I mean that I have an everyday life that is as good as solid and that I'm not discovering new thing everyday anymore. Since I always update you with photos on Instagram and WhatsApp that show what I do allday, in this blog post I would like to give you insight on aspects that you don't see in pictures. Of course, I also adress the wishes that you left me and answer your questions :)) 

      The language 

      After three weeks here I had a sudden moment where I felt completely helpless and disturbed because I thought I'd never improve in speaking and underttandig. Five days later, I was suddenly able to formulate sentences that made sense and understood the other people (if they repeated the sentence three times, of course). After a month I was able to talk and now I understand the lessons at school– with a lot of concentration. The biggest problem is that the constant stimulation, of a language, which is almost unknown to me, makes me feel a unusual exhaustment. Therefore it is a lot easier to understand someone in the morning than in the afternoon. Although I've been here for more than a month now, I'm every morning confused what language is spoken. 

      Friendships 

      I am very satisfied with my current situation regarding friendships. In my class my seatmate is the only person I would really call a friend, but in addition I have a lot of social contacts here and I am never alone. In southern Italy, the form of interpersonal relationships is different than in Germany. Everyone has a lot of friends called La Compagnia. There are around 25 people with whom you go out every Saturday evening. But you are actually friends with very few of them. Friendships are generally superficial here, which is very difficult for me because I need friends to discuss problems, the world and life. 

      Stereotypes 

      As is known, there are many stereotypes about Italians that I wasn't able to confirm during my stay in northern Italy, but being in the south I can't confirm them even more.

      Chic clothes: In the city of Marsala, they care a lot about their lookt! The teachers look like they are freshly coming from the catwalk. In the evening in the city center you feel like that the people are coming straight up from the Semper Opera. 

      There are many chic shops here :)) 

      Vespa: Most young people here ride a motorcycle and half of the motorcycles are a Vespa. 

      Traffic: Traffic here is really chaotic. Especially at the beginning and end of the school day, it is a very entertaining tangle- with musical accompaniment by the car horns. You can hardly see any bicycles here, because that would simply be too dangerous. From the age of 14 you can drive a mini car. I find that super practical and it is probably safer to drive the mini car here than to walk by foot. 

      Once a Sicilian explained to me that the traffic is like that because they are close to Africa. That it's the African driving style. To me this is a vesy funny perspective. While we in Germany say that it's the Italian driving style, they say that it's the African one.

      Speaking with a raised voece: That's right. If Italians talk loudly, it doesn't mean that they are arguing. It's just a common conversation.

      Lessmodern: Here in Sicily that's definitely true. The industrial revolution hasn't really arrived here. But that is not necessarily a disadvantage. Everyone knows everyone and the food comes from the garden or from the garden of friends. I'm exaggerating obviously, but especially for older people here this is the reality.

      Olives: The olives are delicious and the olive oil is unbeatable. Olive oil just makes life better. 

      Things that I would have liked to know before my exchange. 

      I cannot answer the question satisfactorily. But I would have liked to know that I don't need to worry (at 7east a met the first 2 Months). The nice thing about the exchange is that I get to know the things here and don't have to prepare for them. I think this mindset is the best preparation one can have. Always ready to learn but also make mistakes. I haven't had problems with homesickness or else. Before my exchange, I had worrys that I definitely didn't have to have. 

      Social rules and differences 

      - you are greeted here with a kiss on the right cheek or left and right. Hugs are very personal and the kiss on cheek you do with almost everyone. 

      -Family is super important. 

      - Almost everyone studies for school here and schools are reluctant to see hobbies because it means less time to learn. In Germany, from my perspective, the extracurricular activities are more supported. 

      -Say that the food is delicious! 

      -The children do not cook (in most families), only the parents and in some households only the mother.

      Living in the host family 

      I am very happy about my host family! I have two host sisters, one my age. That makes adapting much easier here. I have my own room and I don't have to help in the household. If I am asked to do something, of course I do it but I have no regular tasks. 

      Sunny greetings from the 24 degree warm Marsala! 

      If you want me to writhe abiut a certain topic, please write it to me. 

      Ciao
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    You might also know this place by the following names:

    Niuri, Q18509673

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