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  • Day 33

    Tag 30 // Ruhen

    September 18, 2016 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Unfreiwillig müssen heute Reiter und Pferde einen Tag Pause einlegen. Bis auf den Umzug in ein anderes Hotel - heutiger Fortschritt in Richtung Tourziel beträgt minus 3km - stehen heute Regenerieren und Heilen auf dem Programm. Zweirad-Mühle Ahlbrand verbringt den Tag heute vorwiegend in der Horizontalen, weshalb ich Zeit habe mir die, wie gestern schon beschrieben, durchaus schmucke Stadt León zu Fuß nochmal genauer anzusehen.

    Bevor ich mich auf Erkundungstour begebe, geraten wir unfreiwillig in eine anscheinend organisierte/ geführte Radtour durch die Stadt, für die sogar die Polizei den Verkehr teilweise umleitet - so hätten wir das auch manchmal gern. Wie aktiv die Bürger der Stadt sind, unterstreicht auch der gut besuchte Tanz-/ Aerobic-Kurs in der Parkanlage am Fluss, den ich aus der Ferne beobachten darf. Hier ist ganz schön was los am Sonntag Mittag. Nach einem schnellen Ausflug zum nahegelegenen Supermarkt und Bankautomaten (nur 20€-Scheine o.Ô) geht es los mit dem Fußmarsch.

    Auf dem Weg zum wohl bekanntesten Bauwerk der Stadt - der Catedral de León - treffe ich gleich mal das Wappentier der Stadt - einen Löwen (spanisch: león) am Plaza Santo Domingo (1). Nebenan befindet sich der Parque Infantil (2). Der Schatten der Bäume bietet kurzzeitig Schutz bei der Suche nach einem nahen Geocache, bevor es entlang der wunderschönen Fußgängerzone weiter zur Catedral geht. Vor der Casa de Bótines darf
    ich dem Architekten des Gebäudes -Antonio Gaudí- über die Schulter schauen (3). Der belebten Haupstraße folgend, den einen oder anderen Peregrino erkennend, erreiche ich dann endlich die Kathedrale (4). Nach einem kurzen Snack geht es durch die verwinkelte Innenstadt mit ihren kleinen Gassen weiter. Während des frühen Nachmittags stehen hier die Leute auf den Straßen an kleinen Cafés und Bars, es herrscht reges Treiben. Vor dem Convento de San Marcos (5) finde ich noch ein Pilgerdenkmal (6), welches vermutlich auch daran erinnert, dass sich an dieser Stelle mal das Haupthaus des Santiagoordens befand. Auf dem Heimweg sammle ich entlang des Río Bernesga noch zwei schnelle Geocaches ein bevor mein kleiner Spaziergang endet.

    Aus sportlicher Sicht müssen wir den heutigen Tag wohl als kleinen Dämpfer hinnehmen. Immerhin stehen 11305 Schritte zu Buche - nach meinem Aktivitätslevel mehr als die doppelte Zielerreichung. Pipifax.

    Rückblickend müssen wir aber auch erkennen, dass wir 29 Tage lang einen 100km-Schnitt ohne Biegen und Brechen halten konnten und selbst für Späße wie den Mt Ventoux Begeisterung und Kraft da war und noch ist. Und das ohne einen 'echten' Tag Pause. Auf dem anspruchsvolleren Teil unserer Tour halten hier auch die Muskeln noch durch - über 500HM am Tag können wir eigentlich nur noch Schmunzeln. Auch das Material hält sich bis auf den ominösen Speichen-Running-Gag erstaunlich gut. Zwei platte Reifen bei über 3000 Fahrtkilometern über jeglichen Bodenbelag - passt. Hier und da schleift mal die Bremse, schlackert und springt die Kette - nichts was sich nicht mit simplem Schraubendrehen und ein bisschen Öl beheben ließe. Das Pferde sind also zuverlässig, die Reiter fit.

    Leider müssen wir uns ein weiteres Mal von nicht-sportlich bedingten Gesundheitszuständen bremsen lassen. Unser gemeinsam formuliertes Ziel - der direkte Wiederaufstieg - äh - das Tourziel Santiago ist jedenfalls weiterhin innerhalb der geplanten Zeit locker zu erreichen. Die Weiterfahrt nach Porto fällt allerdings als Zusatz aus. Ein kleines Schmankerl: 4000km in 40 Tagen können dann auch noch im Heimischen zuende gefahren werden.

    PS: Es gibt weiterhin neue Mitschnitte der Tour auf meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCqqlhGf2UZr8zP… - León ist in Arbeit ;;)

    -md
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