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  • Day 126

    Der beste Kaffee in Cusco

    September 7, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir haben den Morgen genutzt, um ein wenig länger zu schlafen (7:30 Uhr) und um ein paar Sachen für unsere Weiterreise zu planen.
    Gegen Mittag sind wir dann los, um durch Cusco zu bummeln.

    Eigentlich wollten wir heute eine Tour hoch zum Rainbow Mountain machen. Da wir aber beide so geschafft von den letzten Tagen waren, entschieden wir uns einen ruhigen Tag zu machen. Auf dem Weg in die Stadt fanden wir eine Wandmalerei vom Rainbow Mountain. Toby poste vor der Wand. Das Foto war fast so schön wie das Original, aber es reichte uns. 😅

    Wir aßen zu Mittag im veganen Restaurant “Green Falafel”. Hier gehen wir inzwischen so gerne essen, da vor allem die Falafel Wraps total lecker, gesund und für vegane Verhältnisse echt günstig sind.
    Nach unserer Stärkung sind wir hoch auf den Berg direkt neben dem Restaurant gelaufen.

    Wir haben uns total in Cusco verliebt. 😍
    Cusco ist eine so wunderschöne Stadt mit ihren vielen schmalen Gassen, alten Häusern, bunten Blumen und noch bunteren Menschen.

    Oben angekommen bestaunten wir die Aussicht auf ganz Cusco und die Christo-Statue.

    Wir blieben einige Minuten am Aussichtspunkt und beobachteten von hier oben das städtische Treiben. Cusco ist so eine riesige Stadt. Das wird uns erstmal hier oben bewusst. Wir hörten eine Musik Parade, wahrscheinlich dieselbe die 2 Stunden zuvor an unserem Hotel entlang marschiert ist.

    Nach einer Weile machten wir uns auf den Weg nach unten. Wir kamen in einer Gasse an einem kleinen Café vorbei. Wir überlegten uns, ob wir hier oder weiter unten einen Kaffee trinken sollten. Wir entschieden uns für das niedliche Café und waren so dankbar für die Entscheidung. Die Besitzerin begrüßte uns mit strahlenden Augen. Wir nahmen direkt an der offenen Tür Platz. Wir bestellten einen Kaffee Americano und einen Cappuccino. Die Besonderheit in diesem kleinen Café ist, dass der Kaffee aus verschiedenen Orten Perus kommt und es jeden Monat einen Kaffee des Monats gibt, der aus einen der Orte kommt. In diesem Monat gibt es dann auch nur diese einzige Kaffeesorte. Im Monat September kommt der Kaffee aus Puno, der bekannten Stadt direkt am Titicacasee.

    Die Besitzerin, die sich später mit Mariana vorstellte, fragt, ob wir ein bisschen Zeit hätten und einen traditionell hergestellten Kaffee aus dem sogenannten Mupeco probieren wollen. Da sagten wir natürlich nicht nein. Ein Mupeco ist ein kleines (Ton-)gefäß mit Löchern an der Unterseite. Das setzt man auf ein weiteres Gefäß oder eine Tasse. Je nach Wunschstärke des Kaffees kommen ein paar Löffel Kaffee in das Mupeco Gefäß.
    Mit einem durchlöcherten Tonlöffel wird Wasser in den Mupeco dazugegeben. Der Löffel wird gleichmäßig über den Mupeco geschwenkt. Das Wasser tröpfelt in das Gefäß und weiter in das untere Gefäß. Diesen Vorgang führt man drei Mal durch. Das Prozedere dauert zwar länger als mit einer normalen Kaffeemaschine, aber der Kaffee schmeckt allemal besser. Wir hatten ja den direkten Vergleich.

    Wir haben die letzten Wochen nur Instant Kaffee getrunken, da war der Kaffee aus Puno und von dem Mupeco eine wahre Geschmacksexplosion. Auch wenn das Verfahren traditionell peruanisch ist, kennen es wohl die meisten Peruaner gar nicht. Mariana möchte diese alte Technik wieder mehr an die Menschen bringen.

    Wir unterhielten uns lange mit Mariana und sprachen u.a. über Träume und Visionen. Sie erzählte uns, dass sie mit dem Café einen Ort des Austauschs und Zusammensitzen schaffen möchte. Das gesamte Haus hat sie mit ihrem Freund gekauft und neben dem Café wohnen sie und haben sogar zwei Gästezimmer, wo Gäste aus aller Welt übernachten können. Sie plant auch Events zu machen, um mehr Menschen zusammenzubringen. Man kann sogar im Café ganz gut mit dem Internet arbeiten. Hätten wir das vorher gewusst…

    Mariana hat uns gezeigt, dass Kaffee so viel mehr ist als nur ein heisses Getränk, dass dir morgens die Kraft gibt aufzustehen. Kaffee verbindet - so wie uns drei an diesem Nachmittag - als wir uns über Gott und die Welt unterhielten und zusammen lachten.

    Sie macht eine Barista-Ausbildung und hat ihre Leidenschaft gefunden. Strahlend sagte sie zu uns:”Wenn du deine Leidenschaft gefunden hast, musst du nicht mehr arbeiten.” Somit war sie eine wirkliche Inspiration für uns. Es war eines dieser Gespräche auf Reisen, dass wir so schnell nicht vergessen werden und über das wir gerne zurückdenken, wenn wir über unsere Zukunft sprechen und gemeinsam träumen.

    Sie erzählte uns aber auch nicht so schöne Sachen - dass es in Cusco einen krassen Wassermangel gibt. Ab 16 Uhr wird nachmittags das Wasser in der gesamten Stadt abgestellt. Die kleinen Privathaushalte haben dann also kein Wasser mehr. Die meisten Restaurants und Hotels haben einen Wasserspeicher installiert, um genug Wasser für die Gäste zu haben. Mariana hat auch einen kleinen Speicher, da sie für ihre Kaffeemaschine Wasser und den nötigen Wasserdruck benötigt. Das in Cusco so ein Wassermangel herrscht, hatten wir gar nicht vor Augen, da für Touristen alles möglich gemacht wird. Das machte uns ein Stück weit sensibler für das ganze Thema. Wir werden uns jetzt mehr über die Reiseorte und deren Situation vor Ort informieren.

    Wir verabschiedeten uns nach zwei Stunden von Mariana. Ich drückte sie ganz feste und dankte ihr für ihre herzliche Gastfreundschaft. Irgendwann werden wir wieder kommen und dann wird sie bestimmt etwas ganz Großes mit ihrem Café und ihrem Konzept Menschen mit Kaffee zu verbinden erschaffen haben.

    Wir schlenderten noch durch die Stadt, kauften Postkarten und einen kleinen Anhänger für den Rucksack. Danach gingen wir etwas essen und machten uns dann auf den Weg zum Hostel. Eigentlich wollten wir noch etwas Trinken gehen, aber dafür waren wir dann doch zu müde.
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