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  • Day 303

    Eine Wanderung in Pai

    March 3, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute wollten wir nach dem Frühstück eine Wanderung durch Pai machen. Wir gingen aber erst später los, denn wir lernten Chris den Manager von unserem Hostel kennen. Er wanderte vor einigen Jahren aus Deutschland aus. Seine Geschichte inspirierte uns sehr, denn er hatte schon einige Schicksalsschläge hinter sich, aber hat sein Leben in Thailand neu aufgebaut. Wir quatschten den halben Tag, bis Chris zur Beerdigung seines ehemaligen Mitarbeiters musste.

    Sein Mitarbeiter starb bei einem Unfall mit seinem Roller. Chris erzählte uns einige Stories. Der Trauerzug ging mit dem Sarg an der Straße entlang. Nicht weit von unserer Unterkunft fand die Beerdigung inklusive Einäscherung statt. Es wurden Raketen in die Luft geschossen und in einem Wagen saß ein Mann mit Megafon, der etwas auf thailändisch sagte, wahrscheinlich etwas über den Verstorbenen.

    Chris erzählte uns nach der Beerdigung, wie verrückt und anders sie doch war: In einer Art “Kapelle” fand die Beerdigung statt. Eine Frau goss über den Sarg Benzin. Eine Rakete wurde gezündet, die direkt auf den Sarg und durch die Trauergemeinde schoss. Der Sarg ging darauf in Flammen auf und brannte lichterloh. Weitere Raketen wurden durch das Feuer gezündet und flogen nach oben. Es war eine ganz andere Beerdigung, wie wir sie kennen und wohl auch gar nicht so ungefährlich. Gut, dass Chris Feuerwehrmann war. 😅

    Wir machten uns gegen 12 Uhr auf. Der Wanderweg, der uns in unserer Wanderapp “Alltrails” angezeigt wurde, lag direkt vor unserer Haustür. So konnten wir direkt los. Er ging erst einmal nur an der Straße entlang. Aber links und rechts von der Straße war alles im Grünen. Wir kamen an einer Wohnsiedlung vorbei. Und machten einen “Kuschelstop” bei zwei kleinen Hunden. Die anderen Hunde, die wir trafen, waren leider nicht so freundlich. Sie verteidigten ihr Revier und bellten uns an. Als wir näher kamen, kamen sie auch bellend näher. Zum Glück verscheuchte die Besitzerin die Hunde und wir konnten vorbei. Bei den nächsten Hunden hatten wir leider kein Glück. Da sie groß und angriffslustig waren, gingen wir wieder zurück. Wir wollten es nicht drauf anlegen. Wir fanden einen schmalen Seitenweg und bogen von der Hauptstraße ab. Wir kamen bei einem kleinen Fluss raus. Die Strömung war nicht stark und das Wasser schien nicht hoch zu sein, also durchquerten wir den Fluss. Am anderen Enden angekommen, ging es weiter an Feldern entlang. Wir fanden keinen Weg zur Straße, also gingen wir weiter an den Feldern entlang, Bis wir auch hier wieder von einem Hund gestoppt wurden. Also ging es wieder zurück. Auf einem kleinen Feld trafen wir einen Mann, der hier am arbeiten war. Wir fragten ihn nach dem Weg und kamen nach kurzer Zeit bei ihm auf dem Grundstück raus. Sein Feld war nämlich eingezäunt. Wir hielten ein kurzes Pläuschen. Eine braun-schwarze Hündin kam zu uns. Sie gehörte wohl dem Nachbarn von dem alten Mann. Ich streichelte sie. Wir gingen weiter und sie folgte uns. Wir fanden endlich die Straße und bogen nach rechts ab. Die Hündin folgte uns weiter. Wir kamen an Feldern mit Kühen und modernen kleinen Resorts vorbei. Die Hündin hatte richtig Spaß an dem kleinen Ausflug und kam gar nicht auf die Idee wieder umzukehren. Irgendwann waren wir schon so weit von ihrem Grundstück weg, dass wir sie auf jeden Fall wieder nach Hause zurückbringen mussten. 😅
    Wir machten Rast bei einem kleinen gemütlichen Restaurant, direkt an der Straße. Die Besitzerin war total nett und freute sich über unseren Besuch. Sie brachte der Hündin etwas zu trinken. Wir bestellten etwas zu essen und auch die Hündin sollte etwas Reis bekommen. Sie legte sich zu uns neben den Tisch. Nach einer halben Stunde machten wir uns weiter auf. Wir kamen am Flughafen entlang und bogen wieder in unsere Straße ab. Wir waren gespannt, wie die anderen Hunde aus der Unterkunft auf den Überraschungsgast reagieren werden. Als wir ankamen beschnupperten sich neugierig unsere Begleitung. Anscheinend akzeptierten sie sie. Okay jetzt wurde es etwas tricky. Der Hund musste auf den Roller. Denn die 5km wollten wir jetzt nicht wieder zurückgehen. Am Anfang war es schwierig, denn freiwillig stieg sie nicht aufs Bike und sie wurde von einem Rüden, der anscheinend sehr interessiert an ihr war, verfolgt. Das machte sie auch etwas nervös. Wir gingen erstmal weiter und konnten den Hund gut ein paar Meter hinter uns lassen. Ich hob die Hündin hoch, die überraschenderweise doch nicht so schwer war, wie ich angenommen habe. Also ging es rauf mit ihr auf den Roller und zwischen Toby und mich. Soweit so gut. Der Hund blieb ruhig und so konnten wir langsam losfahren.

    Nach gefühlt einer halben Ewigkeit kamen wir dann endlich bei ihrem Zuhause an. Ich ging mit ihr über das Grundstück und sie rannte zu ihrem Haus. Die Besitzer, ein junges Pärchen (er Thai, sie Europäerin, nehme ich an) freuten sich, als sie ihre kleine Ausreißerin sahen. Sie bedankten sich, dass ich sie wieder zurückgebracht habe. Oh ja, die hätte ich gerne behalten. 😅
    Sie haben sich nach 4 Stunden auch gewundert, wo sie bleibt. Der Name von der Hündin ist übrigens Mali (thailändisch, dt: Blume) - ein wirklich schöner Name. Wir fuhren wieder zurück und trafen sogar noch Chris, den Besitzer. Er saß mit anderen aus dem Hostel zusammen und wir gesellten uns dazu. Chris muss heute noch nach Chiang Mai zu seiner Verlobten. Deswegen musste er los. Toby und ich fuhren in die Stadt und brachten noch eine Gesichtscreme zur Schwester von unseren Gastgeberin in Chiang Mai. Leider war ihr indisches Restaurant heute zu. Ich habe mich schon auf indisch gefreut. Die Creme versteckte ich an einem geschützten Platz und dann ging es zu einem anderen Restaurant. Der war mega lecker und es gab sogar frittierten Tempeh mit Currysauce. 🤤 Ein deutsches Paar gesellte sich zu uns. Nach dem Essen gingen wir noch in eine Bar und trafen uns dort mit den Anderen aus dem Hostel. Wir spielten Karten und Billiard und sprachen über unsere Reise. Nachdem die Bar zu machte, gingen wir zu einer anderen Bar und tranken noch ein Bier. Es war ein sehr lustiger Abend und mal wieder schön mit so vielen Reisenden unterwegs zu sein. Alle waren, genau wie wir, länger unterwegs. Mit einem Pärchen fahren wir vielleicht sogar nächste Woche zusammen über die Grenze nach Laos. 😉
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