Satellite
Show on map
  • Day 33

    Pucón - Krankenstation mit Vulkan

    December 3, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 19 °C

    Am Montag kamen wir nach vierstündiger Busfahrt in Pucón und somit im Sommer an. Als wir aus dem Bus ausstiegen, bekleidet mit Wanderschuhen, Wanderhose und Fleecejacke, traf uns bei knallender Mittagshitze der Schlag. Wir beeilten uns, zum Hostel zu kommen, das ein wenig vom Stadtkern entfernt gelegenen war. Dieses war voller - zumeist deutscher - Reisender und leider kein Ort der Sauberkeit. Wohlweislich hatten wir nur eine Nacht gebucht. So stellten wir unser Gepäck ab, zogen uns ein wenig passender an, trugen kräftig Sonnencreme auf und machten uns auf den Weg zu einer Erkundungstour durch die Stadt.
    Pucón ist ein schöner, kleiner Ort direkt an einem großen See gelegen mit vielen Attraktionen in der Nähe: dem rauchenden Vulkan Villaricca; einem Nationalpark, in dem Arraukaria Bäume stehen, welche weltweit nur in dieser Gegend heimisch sind; Flüssen für Rafting und Wildwasserkajaks und vielem mehr. All dies macht Pucón zu einem touristischen Hotspot und in der Einkaufsstraße reiht sich ein Tourenanbieter an den nächsten. Spaziert man jedoch in den Seitenstraßen finden sich leckere Empanadas und Obstläden und man entdeckt Pucón ein wenig abseits des Touristenwirbels.
    Nachdem wir die Stadt erkundet, ich mich mit zwei Sommerkleidern eingedeckt und wir Ideen für die nächsten Tage gesammelt hatten, gingen wir zurück zum Hostel und legten uns nach einem schnellen Abendessen in unsere Betten.
    Am nächsten Morgen gab es Obstsalat mit Naturjoghurt (gar nicht so leicht zu finden in den zuckerverliebten Supermärkten) und wir liefen mit Sack und Pack zu einem Campingplatz am anderen Ende der Stadt, den wir inzwischen ausfindig gemacht hatten.
    Schon auf dem Weg dorthin machte sich eine ungewohnte Anstrengung breit, obwohl es erst Vormittag war. Wir suchten uns einen netten Stellplatz im Halbschatten für unser Zelt und bauten unser Heim für die Nacht auf. Nachdem wir noch schnell etwas eingekauft hatten, legten wir uns ins Zelt und schliefen bis zum Abend. Ich fieberte und Joni lag neben mir mit grippalem Infekt.
    So gestalten sich die nächsten Tage ruhig, wir schliefen viel und der tägliche Ausflug zum Einkaufen raubte unsere gesamte Kraft. Glücklicherweise hatten wir unser Zelt und damit Platz und Ruhe für uns. Zudem war der Zeltplatz eine kleine Oase mitten in den Stadt mit Bachlauf und Lagune.
    Ein weiterer Pluspunkt des Campingplatzes war, dass sich niemand zu kümmern schien, ob man für die Nächte bezahlte oder nicht, sodass wir nach einigen gescheiterten Versuchen, an den Rezeption jemanden anzutreffen, es aufgaben und unsere (fast) kostenlose Unterkunft genossen.
    Da die Waschmöglichkeiten jedoch sehr zu wünschen übrig ließen und wir uns nach einer heißen Dusche und auch nach einem Bett zum Gesundwerden sehnten, entschieden wir uns dafür, das Wochenende im Hostel „¡ecolé!“ zu verbringen, welches uns von Paula empfohlenen wurde. Hier verbrachten wir die letzten Tage auf dem Weg zur Gesundung und ließen uns mit dem leckeren Essen des hosteleigenen vegetarischen Restaurants samt Gemüse aus dem eigenen Garten verwöhnen.
    Wir planten unsere weitere Reise und entschieden uns dafür, Pucón ohne Vulkanbesteigung den Rücken zu kehren, da unser Energielevel für eine achtstündige Wanderung in den nächsten Tagen noch nicht ausreichen hoch sein würde. So buchten wir einen Nachtbus nach Santiago für den nächsten Abend und einen Mietwagen für den übernächsten Morgen.
    Ganz ohne Pucóns Umgebung zu erkunden, fuhren wir nicht, sondern mieteten am letzten Tag bei einem der unzähligen Anbietern zwei Fahrräder und radelten ein wenig durch die Mittagshitze berauf und bergab, bis unsere Körper eine Pause forderte, wir uns auf einer Wiese neben einem schattenspendenden Baum niederließen und den anstrengenden Teil des Tages beendeten.
    Der Bus nach Santiago fuhr um 21:30 Uhr, was uns genug Zeit ließ, noch ein wenig am Strand zu entspannen und einen letzten Blick auf den rauchenden Riesen zu erhaschen.
    Read more