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  • Day 14

    Nordlappland

    August 3, 2023 in Finland ⋅ ☁️ 20 °C

    Es wird mal wieder Zeit für einen kleinen Bericht. Wir waren in der Zwischenzeit am nördlichsten Punkt der EU und in der räumlich größten Stadt Europas. Die Region Nordlappland, rund um den Grenzfluss zu Norwegen, dem „Karasjohka“, ist unglaublich schön. Von Kirkenes in Norwegen ging es Richtung Norden an die norwegisch-finnische Grenze. Dort sind wir dann an den Dörfern Nuorgam und Utsjoki vorbeigefahren - beides winzige Orte mit rund 200 Einwohner*innen, tiefer samischer Historie und mit ausschließlich samischen Einwohnern. Nuorgam ist die nördlichste Siedlung von Finnland und damit auch von der Europäischen Union. Etwa 20 km weiter westlich haben wir dann am Fluss einen tollen Platz gefunden, an dem wir unser Camp aufgeschlagen haben. By the way: Feuer machen im Wald ist recht schwierig mit nassem Holz 😅 Das Holz sammeln, sägen und hacken ist besser als jedes Fitnessstudio! In der Regel kochen wir über dem offenen Feuer, wenn das Holz aber nass ist, dann hilft der Gaskocher aus. Übrigens: ganz nah am Camp haben wir Bärenlosung gefunden. Das macht einen sehr aufmerksam 😅
    Eigentlich wollten wir uns den Weihnachtsmann-Kitsch in Rovaniemi sparen. Irgendwie haben wir es uns dann doch angetan und ja, es war schrecklich touristisch. Dafür hatte Rovaniemi auf der anderen Seite des Flusses ein großartiges Wandergebiet auf dem Berg Ounasvaara anzubieten, mit einem herrlichen Blick auf die Stadt und die Hügel und Wälder im der Umgebung. Wusstet Ihr, dass Rovaniemi mit rund 8.000 Quadratkilometern die räumlich größte Stadt Europas ist? Nach dem Zweiten Weltkrieg ging im Jahre 1944 fast die gesamte Holzhaus Stadt in Flammen auf. Anschließend wurde Romaniemi modern und funktional wieder aufgebaut. An der Konzeption und Ausführung waren mehrere finnische Architekten beteiligt. Fun fact: die Baumeister ließen sich einen ganz besonderen Grundriss einfallen: die Stadt ähnelt – von oben betrachtet – einem gewaltigen Rentierkopf. Nördlich von Tornio haben wir dann zwei Stromschnellen besucht. Hier gibt es ein reiches Lachs und Forellen Vorkommen. So mussten wir dann auch unbedingt die fangfrische, geräucherte Forelle am Holzspieß probieren. Einfach köstlich!
    Die einheimischen fangen die Lachse und Forellen hier mit einem langen Kescher von auf dem Fluss gebauten Holzstegen. Danach haben wir unser Camp an einem Fluss südlich von Kemi aufgeschlagen. Hier werden Lachse mit bis zu 15kg gefangen. Zum Angeln hatte ich leider keine Zeit, denn ich musste Feuer machen im Feuerhaus nebenan. Es gab Lachs und Kartoffelpüree. Am nächsten Tag haben wir den quirligen Markt in Oulu besucht und Pfifferlinge gekauft. Am Abend haben wir dann einen tollen Platz für unser Camp am See gefunden, ich habe Feuerholz gesammelt, gesägt und gehackt und die Pilze in der finnischen Muurikka Feuerpfanne zubereitet. Was für ein unbeschreiblich schöner Sonnenuntergang am See ohne Menschen weit und breit. Nun zieht es uns laaaangsam wieder in den Süden von Finnland, durch das schöne Karelien. Denn am Freitag Nachmittag geht unserer Fähre von Helsinki nach Travemünde.
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