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  • Day 67

    Auf dem Rad durch Kyoto

    June 16, 2017 in Japan ⋅ ⛅ 25 °C

    • Pyörällä Kyotoa tutkimaan •

    Von Osaka nach Kyoto ist es mit dem Zug keine Stunde. Natürlich wollten wir uns daher eine der wenigen japanischen Städte anschauen, welche im zweiten Weltkrieg nicht zerbombt wurden. Fast hätten wir jenen altstädtischen Teil nicht gefunden und waren geradezu enttäuscht, bis wir schon weiter wollten und im Vorbeigehen doch noch das Viertel mit den vielen alten japanischen Holzhütten gefunden haben. Der Himmel hier war zwar von zahlreichen Stromleitungen bedeckt, aber die alten Häuser wirkten sehr inspirierend.

    Dennoch muss ich sagen, dass Kyoto mit Verlassen der Innenstadt immer attraktiver wurde. Vielleicht hat dies auch damit zu tun, dass wir mit Mietfahrrädern unterwegs waren, was als Fahrerlebnis in der zentraleren Stadt ziemlich ungeordnet verlief. Das Verhalten den Radfahrer deckt sich mit dem sonst sehr geordneten und zurückhaltenden Verhalten der Japaner nicht im Geringsten. Durch Menschenmassen versucht man einfach durchzufahren und an Kreuzungen hat es mich sehr überrascht, keinen Zusammenstoß von Fahrradfahrern gesehen zu haben. Irgendwie funktioniert es halt.

    Aber nicht nur das Fahrradfahren macht mehr Spaß, auch die Sehenswürdigkeiten sind interessanter, wenn man die Kernstadt verlässt. Neben zahlreichen Parks soll es in der Stadt tausende Schreine der historischen japanischen Religion Shintō sowie buddhistische Tempel geben. Teilweise landet man in solch einem, ohne es überhaupt mitzubekommen. Wir wollten mit dem Fahrrad den bekannten Goldenen Tempel im Nordwesten bekunden, leider war dieser bei unserer Ankunft jedoch kurz vor der Schließung. Dafür war die Radtour dorthin aber sehr schön, da wir den breiten aber keine 50 Zentimeter tiefen Fluss Osakas entlang gefahren sind. Vorher waren wir übrigens noch in einem Bambuswald, was auch ein sehr beruhigendes Erlebnis war, wenngleich dort viele Touristen waren. Cool fand ich hier die Flexibilität der Bambus-Bäume, welche sich stark im Wind biegen und dabei klackern.

    Viele weitere Sachen hätte es in Kyoto noch zu sehen gegeben, aber leider lief unsere Mietzeit aus. Außerdem wollten wir zeitig wieder in Osaka sein, um noch einmal das köstliche Okonomiyaki essen zu können. Rechtzeitig im gleichen Lokal wie am Vorabend angekommen, haben wir festgestellt, dass am anderen der zwei Tische Deutsche saßen. Instinktiv haben Anja und ich nur noch Englisch miteinander gesprochen, da man mit der Zeit aufhört sich zu freuen, im Ausland auf Deutsche zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Schließlich sind sie wirklich überall, und geben es teils auch gerne zu erkennen. Gerne gebe ich mich daher auch mal als Finne aus, um den Anschein zu erwecken, ein besonderer Reisender zu sein.
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