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- Hari 72
- Rabu, 21 Jun 2017 11:00 PTG
- ☁️ 21 °C
- Altitud: 11 m
JepunGenbaku Dōmu-mae-eki34°23’45” N 132°27’13” E
Hiroshima - Stadt des Friedens
21 Jun 2017, Jepun ⋅ ☁️ 21 °C
• Hiroshima - Rauhan kaupunki •
Es gibt Städte, deren Besuch aufgrund zu hoher Erwartungen etwas Enttäuschung auslöst. Es gibt aber ebenso Städte, bei denen die Realität die eigenen Erwartungen vollkommen übertrifft. Hiroshima gehört für mich definitiv zu letzteren Kategorie. Eigentlich habe ich nur ein paar historische Stätten und das ein oder andere Denkmal erwartet. Beides ist auch zur Häufe zu finden, jedoch hat die Stadt überdies eine sehr lebendige Atmosphäre zu bieten. Im Zentrum mit vielen Restaurants, Cafés und einer überdachten Einkaufsstraße macht es Spaß, einfach zu schlendern - und zu essen. Neben einer lokalen Variante der Suppe Ramen hat Hiroshima auch eine eigene Version vom bereits in Osaka gegessenen Okonomiyaki; hierfür gibt es sogar zwei Essenspassagen mit jeweils vielen Ständen nur für Okonomiyaki. Jenes in Osaka entsprach dennoch mehr unserem Geschmack, in Hiroshima war es etwas zu gesund.
Ferner gibt es mehrere schöne Parks, von denen wir den Zen-Garten Shukkaien besucht haben. Von den in Japan besuchten Parks hat mir dieser am besten gefallen - und das will was heißen, denn Japan hat viele schöne Parks. Hier jedoch ist "Zen" richtig zu spüren. Der Park ist um einen kleinen See herumgebaut, an dessen Ufer immer wieder offene Teehäuser stehen. In diesen werden die Schuhe ausgezogen und man kann voller Entspannung die Ruhe genießen. Ich wäre wahrscheinlich bereits erleuchtet, wenn ich noch immer dort säße.
Was Hiroshima natürlich trotz aller anderen Dinge auszeichnet, ist seine Vergangenheit der erste Anschlagsort einer Atombombe gewesen zu sein. Diesem Schicksal hat die Stadt sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Kundgetan wird dies jedoch nicht nur in Form von Erinnerungen an den grausamen Anschlag und dessen Folgen, sondern auch in Hervorhebung vom Streben nach Frieden und einer atomwaffenfreien Welt. Mit dem "Friedenspark" hat Hiroshima einen Park, der sich ganz dem Frieden widmet. Neben vielen Denkmälern mit traurigen Hintergründen aber bunter und hoffnungsvoller Aufmachung ist hier auch die Friedensglocke befindlich, welche von allen Parkgästen als Signal für Frieden geläutet werden kann. Sehenswert ist überdies der A-Bomb Dome, einem der wenigen Gebäude, welche beim Anschlag nicht komplett eingestürzt sind. Ferner steht in unmittelbarer Nähe zur Friedensflamme - welche erst gelöscht wird sobald alle Atomwaffen vernichtet sind - das Friedensmuseum. Dort wird einem auf recht kurzweilige Weise der geschichtliche Hintergrund des Anschlages, dessen Folgen für Hiroshima und die heutige Situation bezüglich Atomwaffen erklärt. Bedrückende Videointerviews einiger der wenigen Zeitzeugen des Anschlages sowie schauderhafte Fotos haben dem ganzen auch eine emotionale Komponente gegeben und einem noch einmal bewusst gemacht, wie wichtig eine Atomwaffenabrüstung ist.
Am Abend habe ich mich mit dem Fahrrad, welches wir für den ganzen Tag gemietet hatten, noch auf gemacht um einen größeren Park am Stadtrand aufzusuchen. Dabei kann man hervorragend an den zahlreichen Flußarmen mitten in Hiroshima entlangfahren. Als ich den Park endlich fand, war er mir dann doch zu dunkel und zu groß, weshalb ich dann zu einem weiteren Park geradelt bin, welcher ebenso dunkel war. Somit habe ich mich schließlich im erleuchteten Friedenspark wiedergefunden, um mit Moritz zu telefonieren. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass sich weder Anja noch ich in irgendeiner japanischen Stadt unsicher gefühlt hätten. Selbst bei Nacht war mein Sicherheitsgefühl auch in Tokio höher als beispielsweise in Heilbronn bei Tag.Baca lagi










