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  • Day 2

    Es geht hier nur ums Essen.

    August 23, 2019 in China ⋅ ☀️ 31 °C

    Der Wecker klingelte,"Curtains"-Button wurde gedrückt und schon öffneten sich die Gardinen und ich sah wie Peking im Sonnenlicht erwachte. Ich bin tatsächlich in Peking. Das klingt schon ein bisschen abstrus, aber so langsam gewöhn ich mich an diesen Gedanken. Meine Nacht war relativ kurz, aber wirklich sehr angenehm. Ich habe beschlossen das Frühstück in Peking grundsätzlich auszulassen. Natürlich würde es mich interessieren wie das 32€ Hotel Buffet aussieht, aber die Kalorien spare ich mir lieber. Bloß kein Gewichts-Risiko eingehen. Seit dem Mittagessen hat mich China auch mit seinem Essen überzeugt. Keine Ahnung, was das alles war - aber es war unglaublich lecker, sehr fleischlastig, relativ scharf und vor allem viel. Das mit den Stäbchen sieht zwar äußerst unbeholfen aus, aber das wird von Mal zu Mal besser. Als die Garnelen serviert wurden, habe ich dankend abgelehnt. Als mich eine chinesische Kollegin fragte, ob ich denn keine Garnelen mögen würde, sagte ich dummerweise, ich wolle keine Garnelen essen um zu vermeiden, dass unter meinen Fingernägeln den ganzen Tag Garnelenreste kleben. Das hätte ich mir definitiv sparen können. Daraufhin nahm sie nämlich eine Garnele und pellte sie für mich. Mir ist generell wenig peinlich, aber das war mir sehr unangenehm. Nächstes Mal halte ich einfach den Mund. Nichtsdestotrotz war das Essen atemberaubend. Abends ging es dann ganz traditionell in ein Peking-Enten-Restaurant. (Ich wusste schon, warum ich das mit dem Frühstück besser lassen sollte) In diesem Restaurant saßen nur Chinesen und die Peking Ente wurde richtig zelebriert. Vor den Augen aller Hungrigen wird die Pekingente in verschiedenen Schritten serviert. Zuerst kommt das gute, dann das weniger gute Fleisch. Konkret bedeutet das: Erster Enten-Gang bestand aus der reinen Speckschwarte. Diese wird in Zucker getunkt und gegessen. Lecker, aber fettig. Als zweiter Enten-Gang wird dann das Beste Stück der Ente serviert. Dieses tunkt man in Sojasoße, packt es in einen kleinen Fladen, fügt Zwiebeln hinzu, rollt alles zu einem Wrap und isst es dann - wohlgemerkt alles mit Stäbchen. Wirklich sehr, sehr lecker. Das gleiche Prozedere wird mit dem dritten Enten-Gang vollzogen, nur mit anderem Enten-Fleisch. Ehrlich gesagt, habe ich keinen Unterschied geschmeckt. Schande über mein Haupt! Zuletzt gab es schließlich den Kopf des guten Tieres - den hat niemand angerührt. Abgesehen von der Ente gab es noch unzählige andere Leckereien. Ein Paradies! Interessant war es zu sehen, dass nirgends gebratene Nudeln geschweige denn Eierreis angeboten wurden. Das richtige Chinesisch ist auch wirklich so viel leckerer! Anschließend ging es noch in einen Tee-Laden, denn ein Kollege wollte sich noch mit gutem chinesischen Tee eindecken. Aus diesem kurzen "mal gucken" wurde eine Teezeremonie von 1,5 Stunden. Die Verkäufer waren unglaublich gastfreundlich und nett - zum Glück hatten wir eine chinesische Kollegin dabei, die fleißig alles für uns übersetzte. Oolong Tee, grünen Tee, schwarzen Tee und Jasmin Tee durften wir genüsslich aus kleinen chinesischen Schälchen probieren. Das war eine sehr schöne Erfahrung und ein guter Abschluss. Dadurch, dass ich am nächsten Tag wieder früh rausmusste, beschloss ich zurück ins Hotel zu gehen.Read more