Satellite
Show on map
  • Day 137

    Algonquin NP - Centennial Ridges Trail

    June 22, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Centennial Ridges Trail ist ein 9.8 (oder 10,4, hier scheiden sich die Geister) km mittelmäßig begangener Rundweg in der Nähe von Nipissing, Ontario, Canada, also im Algonquin Nationalpark. Der Weg wird als schwierig eingestuft. Nach Parkangaben braucht man 6 Stunden für die Tour. Ein paar Leute mit Hund sind es in 3 Stunden gelaufen und ich hab glaub ich so 2 Stunden gebraucht (ich hab natürlich nicht auf die Zeit geachtet.)

    Distanz: 10,4 km (Rundwanderung)
    Höhenmeter: 460 m
    Anreise: eigener Pkw
    Schuhwerk: Barfußschuhe

    Die Wettervorhersage sagt 24°C und ganztägig Sonne. Daher mache ich mich nach dem Apfelkuchenbacken auf in den 15 Minuten entfernten Algonquin National Park. Eigentlich will ich alle kleinen Touren abklappern, lese aber, dass der Centennial Ridges Trail besonders schön sein soll. Nach den 10 km kann ich immer noch einige der kleinen Wege ablaufen.

    Gesagt getan, 11:30 geht es los. Ausgestattet mit nem Liter Wasser und Mückenspray mache ich mich auf den Weg. Ich hole mir einen Tagesvisitorpass. Leider gilt mein Discovery Pass, also mein Jahrespass für kanadische Nationalparks nicht im Algonquin Park, da dieser der Verwaltung der Ontario Parks obliegt und nicht der von Parks Canada. Also 18C$ Eintritt blechen. Der Algonquin Park ist ziemlich groß und ich fahre noch etwas bis zum Start meiner Tour. Keine Moose (Elche), Bären oder andere Vierbeiner begegnen mir auf meiner Fahrt. Schade, denn hier im Park gibt es wohl einige.

    Als ich den Ausgangspunkt der Tour erreiche, sprüht sich gerade eine Gruppe junger Menschen mit Mückenspray ein. Sie wurden, kaum aus dem Auto gestiegen, von Mückenschwärmen umkreist. Ich merke allerdings noch nichts und laufe einfach los, im T-Shirt und Leggings, beides schwarz - super Kleiderwahl im Mosquito-Revier, schwarz zieht bekanntlich Mücken an. Mir begegnen sogleich ein paar Imker. Ach nein! Sie haben nur so einen Netzhut auf. Irgendwie seltsam. Ich werde gefragt, wie es mir so ergeht ohne alles. Ich meine nur "Ich renne, also bisher gut" und spurte los.

    Der Weg ist anfangs recht viel begangen und ich überhole einige Wanderer. Kurz darauf komme ich an den ersten Aussichtspunkt, an dem sich einige Grüppchen niedergelassen haben. Sehr spektakulär finde ich den Ausblick nicht. Man sieht ziemlich viele Bäume da unten und in der Ferne auch einen See. Hm. Ich laufe weiter. Es werden immer weniger Menschen. Ich laufe meist durch Wald, was wegen der Hitze ganz gut ist. Anhalten kann ich nicht, denn dann werde ich sogleich von Mückenschwärmen und Black Flies überfallen. Als ich am ersten Teich ankomme, ist es besonders schlimm. Ich schmier mich dann doch mit meinem natürlichen Mückenspray ein, auch die Hose und das verschafft sofort Besserung. So kann ich dann auch den vielen Libellen zusehen, wie sie fröhlich jagen. Soooooo viele Libellen! Naja, Futter ist ja genug da. Im Teich höre ich auch diese seltsamen Frösche, wie sie vor sich "hinknallen". Und auf einem Stein sitzt eine Schildkröte - einfach so. Wie schön!

    Der weitere Verlauf der Tour ist ähnlich. Oft habe ich Sorge, dass ich im Kreis laufe, irgendwie sieht alles gleich aus: Wanderpfad durch Wald, dann Felsen mit Blick auf viele Bäume. Spätestens jetzt wäre mir bewusst, dass ich in Kanada bin.

    Wusstet ihr, dass in Kanada, wenn eine Straße gebaut wird und dafür Bäume gefällt werden, für jeden gefällten Baum 3 neue geflanzt werden müssen? Ob das noch immer so ist, kann ich nicht bestätigen, aber es war wohl zumindest mal so.

    Als ich also mehrmals auf die vielen Wälder hinabsehe und weiterrenne, komme ich endlich an eine Stelle mit Blick auf einen wunderschönen See. Ein einsames Kajak paddelt fröhlich vor sich hin. JETZT macht die Wanderung Sinn und jetzt habe ich auch das richtige Kanada-Feeling. Hier bleibe ich etwas und stehe als Mittagessen für die Blutsauger zur Verfügung.

    Zurück am Auto entscheide ich mich dafür, den Rückweg anzutreten und alle 1-2 km Trails, die auf dem Weg liegen abzuklappern, also 3 stehen noch auf meiner Liste.
    Read more