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  • Day 113

    Bogotá

    December 28, 2009 in Colombia ⋅ 17 °C

    Es wird mal wieder Zeit für einen neuen Eintrag, auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich ihn veröffentlichen kann.

    Ich bin jetzt in Kolumbien. Ankunft in Bogota am Sonntag. Der Flug mit "Avianca" war sehr angenehm. Auch wenn ich vor Abflug schon wieder das Flugzeug verlassen muss, wie bei meinem ersten Flug aus Europa. Diesmal ist aber nicht die Maschine kaputt, sondern die wollen nochmal einen Sicherheitscheck machen. Ich hoffe, dass ist nicht, weil ich den beiden Australiern neben mir erzählt habe, dass die mir beim Sicherheitscheck zwar den Flaschenöffner (ohne Messer) weggenommen haben (schniief!! das war ein Andenken aus dem Griechenlandurlaub auf Kos!! Und der war echt gut!) aber mein Taschenmesser nicht. Also raus aus der Maschine und dann kommen erstmal ein paar Polizisten mit Schnüffelhunden. Irgendwie beunruhigend, aber wenn die nichts finden wirds schon in Ordnung sein, oder?? Naja, den Flug trete ich dann mit mehr oder weniger mulmigen Gefühl an. Gut, dass ich so müde bin, dass ich gleich einschlafe. Denn typisch ich: packen bis in die Morgenstunden nach einer langen Verabschiedung und daher nur 1 Stunde Schlaf. Zu meiner Verteidigung: ich musste auch schon um 6 Uhr am Flughafen sein, da mein Flugzeug um 8.25 abheben soll.

    Nach 6 Stunden sind wir dann auch schon da. Zeitunterschied zu Santiago: 2 Stunden, wir sind also schon um 12.30 da. Sehr gut. Das gibt mir genug Zeit, ab Mittags noch die Stadt zu erkunden. Die Altstadt hat man etwa in einer Stunde gesehen. Wie immer reiße ich die wichtigsten Seiten aus meinem Lonely Planet Guide raus, denn hier in Bogota ist es noch wichtiger als in Chile oder Argentinien, nicht zu viel Zeug mit sich rumzutragen, auch wenn ich bei meiner Tour nicht den Eindruck habe, dass mich jeder Zweite überfallen will. Das wäre auch gar nicht so einfach. Ich hab noch nie so viele Polizisten und Militär gesehen, die dort Wache schieben - noch nicht mal auf Cuba laufen so viele bewaffnete Beamte rum!

    Trotzdem oder vielleicht deswegen fühle ich mich gut in Bogota und mir gefällt es hier! Es ist ganz anders als Chile oder Argentinien. In Buenos Aires und Santiago sind die guten Stadtviertel besser in Stand gehalten und es ist sehr viel mehr touristisch und geschäftig. Hier fühle ich mich das erste Mal wirklich wie in Südamerika! Die Armut ist natürlich viel offensichtlicher und ich bin froh, dass mir mein Taxifahrer ein Hotel empfohlen hat. Ich wollte zuerst in ein Hostel, das habe ich dann gegen später auch aufgesucht, nur um mal zu gucken. Das war total verlassen und ich hätte Angst, dort überfallen zu werden. Ich habe zwar gelesen, man soll auf seinem Hotel beharren, weil die Taxifahrer oft Kommision bekommen, wenn sie Touristen zu bestimmten Hotels bringen, das ist mir dann aber auch recht. Hauptsache sicher!

    Wisst ihr, was ich als erstes gemacht habe hier? Ein Café gesucht, um nach 8 Wochen Instantkaffee (mit Ausnahme von 1-3x Starbucks) endlich mal einen guten Kaffee zu trinken! Durch Zufall trinke ich meinen Kaffee auch gleich in dem von Lonley Planet empfohlenen Cafe. Frisch gestärkt laufe ich zum "Plaza de Bolivar", wo ich den hässlichsten Weihnachtsbaum, den ich je gesehen habe bestaunen kann!!! Ein Plastiktannenbaum fast komplett zugehangen mit Sonnenblumen und irgendwelchem roten anderen Zeug. Immerhin feiern sie Weihnachten nicht wir in Chile mit Schnee etc. sondern sehr christlich. Und in Jerusalem, als Jesus geboren wurde, hatte es ja auch keinen Schnee! Überall stehen wunderschöne traditionelle Krippen. Ich habe auch das Glück, einen Gottesdienst in einem der wichtigsten und schönsten historischen Gebäuden, der "Catedral Primada" mitzuerleben. Ist schon interessant, mal einen Gottesdienst mal in Spanisch mitzuerleben. Ein großer Unterschied ist es nicht, nur, dass kurz nach der Hostienvergabe alle Leute aus der Kirche stürmen.Die Kirche ist atemberaubend schön und es gibt eine Ausstellung über verschiedene Weihnachtsfeste in aller Herren Länder. Es gibt Tonfiguren, aus Holz geschnitzte Figuren etc. Sogar Deutschland ist vertreten.
    Ich schlendere weiter kreuz und quer durch die Stadt, besuche einen Artesenal-Markt (wo ich mir ganz tolle Schuhe kaufe, nachdem ich meine anderen in Santiago durchgelaufen habe!!!) und bestaune die seltsamen Sachen, die hier zum Essen angeboten werden. Ich kann das leider alles noch nicht zuordnen. Ganz komische Früchte haben die hier und Waffeln und süßes Zeug wird überall angeboten. Ohne es zu wissen, laufe ich fast die Tour, die Lonely Planet empfielt. Das sehe ich aber erst später, als ich nachlese, wo es was zu sehen gibt und ich an all diesen Sachen schon vorbeigelaufen bin.

    Morgen geht es weiter nach Bucamaranga. Lonely Planet sagt hierzu: "There is not much do see or do here [...] the only reason to stop here is to break up an overland journey [...]". Das mache ich auch, unterwegs nach Cartagena. Ich habe noch einen weiteren Vorteil: ich treffe einen alten Freund aus Kanada! :-) Die Busfahrt nach Bucamaranga ist übrigens nur schlappe 8 Stunden. ;-) Nach Caragena sind es dann weitere 12 Stunden. Fliegen ist normalerweise nicht viel teurer, aber spontan über Weihnachten/Neujahr ist nicht mehr so viel zu kriegen. Und so sehe ich wenigstens ein bißchen Landschaft. Ich habe leider nur 2,5 Wochen in Columbien. Und nächstes Jahr mache ich dann wirklich Europa in 3 Tagen!

    Das Nachtleben ist übrigens auch ganz toll hier! ... Videogucken im Hotelzimmer! ;-) Haha! Allein Ausgehen ist halt nicht. Aber ist auch mal schön, einfach nur Hotelzimmer genießen. Drum wollte ich auch gar nicht in ein Hostel wechseln. Die 8-Dorms kommen wieder früh genug!
    Machts gut!!
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