• 4 Tage Rockies - Tag 2: Jasper

    27 août 2004, Canada ⋅ 31 °C

    Ein Wunder eigentlich, dass ich beim Weckerklingeln eigentlich recht fit war. Eine halbe Stunde später haben wir uns auch schon vom Pförtner verabschiedet. Unser erstes Ziel war das Fairmont Banff Springs Hotel. Nach eiligem Fotoshooting waren wir schon unterwegs zum Lake Minnewanka. Das ist der größte See der Rocky Mountains. Und obwohl er mir das erste mal nicht sehr gut gefallen hat, lag er dort recht schön. Auch nicht zu viele Touristen. Aber was nicht so toll war: keine Bergziegen. Ich versprach Nico ja, dass wir auf jeden Fall jede Menge Tiere sehen werden. Und ich dachte bei denen wäre es sicher. Bei uns waren jede Menge da und auch Birgit und Paula haben sich von ihnen belästigen lassen. Aber immerhin gaben wir eines der Columbian Ground Squirrels gesehen. Richtig süß!

    Weither gings zum Two Jack Lake. Ich hab mich gleich wieder an den schönen Grillabend denken, den ich dort mit Flo (im Juni) verbracht hatte. Wir schossen ein paar Bilder und fuhren gleich weiter zum Johnson Lake. Auch der gefiel mir besser als das letzte Mal. In der Sonne sieht aber alles gleich viel schöner aus. Haben aber auch hier nur ein paar Bilder geschossen und saßen gleich wieder im Auto Richtung Lake Louise. Sind erst die Bow Valley Parkway # 1A gefahren. Dies Straße ist von März bis Juni beschränkt befahrbar, zwischen 6 Uhr Abends und 9 Uhr Morgens soll sie nicht befahren werden, Höchstgeschwindigkeit ist 60 km/h. Hier sieht man normalerweise viele Tiere, wir hatten diesmal allerdings kein Glück. Außer einem Reh haben wir keine zu Gesicht bekommen.
    Wir machten Halt am Johnston Canyon, der ca. 30 Minuten von Banff entfernt ist. Der Canyon an sich ist im Gegensatz zum Mistaya Canyon nicht so schön, allerdings ist der Weg zum Canyon (ca. 15-20 Minuten) auf Stegen gehalten, was die kurze Wanderung sehr schön macht. Man gelangt außerdem durch eine kleine Höhle direkt vor dem Wasserfall und bekommt den Wasserstaub ins Gesicht geweht.
    Nächster Stop war dann schon Lake Louise, wo wir zuerst auch den gleichnamigen See anfuhren. Ich war schon beim ersten Mal etwas enttäuscht von diesem Lake, wegen dessen Bildern ich mich in die Rockies verliebt hatte. Der See an sich kann ja gar nichts dafür, es sind einfach viel zu viele Touristen dort. Das war im Juni nicht anders als jetzt. Eine tolle Farbe hat er trotzdem und lohnt daher einen Abstecher. Ich hab mich allerdings viel mehr auf unser nächstes Ziel gefreut, Moraine Lake. Das ist und bleibt mein Lieblingssee. Und diesmal hatte er richtig viel Wasser. Ich war nun insgesamt 4 Mal dort und er hatte jedes Mal seinen Wasserstand erhöht, an seiner Schönheit aber nichts geändert. Die Bergkette außenrum, die 10 Peaks, macht das Gesamtbild komplett. Und auf die andere Seite erstreckt sich ein endlos wirkendes Tal bestehend aus bewaldeten Hügeln. Hier könnte ich ewig verweilen. Aber für uns war es auch schon bald wieder soweit weiter zu ziehen. Was ich noch erwähnen möchte: mittlerweile war es an diesem See nur mehr erlaubt, in einer Gruppe mit mindestens sechs Personen zu wandern, wegen der Bären, die, wohl wegen der vielen Touristen, aggressiv geworden sind. Mein Freund und ich waren noch allein unterwegs gewesen!

    Die nächsten kurzen Fotosessions waren am Hector Lake und am Bow Lake, beides sehr schöne Seen, die direkt an der Straße liegen und daher einen kurzen Stopp wert sind. Was aber auf jeden Fall bei der Tour durch die Rocky Mountains auf dem Plan stehen muss ist der Peyto Lake. Dieser hat mitunter eine der schönsten Farben von allen und auch die Form und Hinterlandschaft beeindrucken.

    Nach den vielen Seen war nun wieder ein Canyon an der Reihe, der Mistaya Canyon. Ohne diesen gesehen zu haben, darf man die Rockies nicht wieder verlassen. Man kann hier tolle Fotoshootings veranstalten und sieht einfach nur winzig aus auf diesen riesigen Felsen und Schluchten.

    Eine kurze Pause legten wir dann bei den Columbia Icefields ein. Ich war etwas geschockt. Das im Juni noch so saubere Eis war braun überzogen. Vielleicht ein Erdrutsch. Wir hatten aber eh keine Zeit mehr, länger dort zu bleiben und so haben wir nur ein paar Bilder von diesen riesigen Schneeraupen gemacht und sind weitergedüst. Ob wir das Eisfeld nun betreten werden oder nicht, wollten wir spontan am nächsten Tag auf dem Rückweg entscheiden.

    Die letzten Sehenswürdigkeiten, die Sunwapta Falls und die Athabasca Falls, haben wir dann alle ausgelassen und sind direkt bis nach Jasper durchgefahren. Wir wollten den gleichen Weg noch mal zurückfahren und so hatten wir am nächsten Tag noch Zeit. In Jasper suchten wir wieder nach einem günstigen Hotel, waren allerdings auf alles vorbereitet. Kurz vor Jasper sind einige Bungalows, wo man auch Zimmer mieten kann, für CAD 99,00 (plus Tax). Das war schon mal ein guter Anfang. In Jasper direkt gab es dann wieder nur welche für CAD 140,00 und aufwärts. Im Whistlers Inn, das ausgebucht war, hat Nico dann nach einem günstigen Insidertip gefragt (frag nie nach einem Insidertip. Die wollen Dich dann auf eine Party schicken. Und frag nie nach einem cheap motel, da meinen sie wohl Nutte + Stundenhotel). Die Dame hat uns dann die Adresse von einem Privatmann gegeben, der untervermietet. Da sind wir dann auch hin. Und, die Welt ist doch so klein, der Besitzer kam aus Deutschland, aus dem Schwarzwald und hatte schon in Garmisch Patenkirchen gewohnt. Aber die Wohnung war der Hammer. Riesiges Wohnzimmer mit Küche, schönes Bad mit europäischer Dusche (!) und ein großes Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank. "The Treehouse" für CAD 100,00. Das war ok. Sind dann noch kurz ins "Zentrum" gefahren und haben einen, ganz nebenbei super leckeren, Salat von einer Pizzabude gegessen. Dann heim und Fotos geguckt. So alles, was wir geschossen hatten und dann noch die von Nico von vorher. Dazu ein Gläschen Martini, oder zwei, den wir noch in Lake Louise gekauft hatten und dann ab ins Bett. Wir wollten ja um 7 wieder aufstehen. Wegen der Stunde, die in Alberta vorgestellt wird. Es war also dann eigentlich schon acht, B.C.-time.
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