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  • Day 159

    Wow! Was für eine tolle Wanderung

    April 23, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 19 °C

    Vom Parque Nacional Villarrica machen wir uns auf den Weg in das nördlich gelegene Reserva Nacional Villarrica. Unser Ziel sind natürliche Hot Pools nahe des Vulkan Sollipulli.

    Wir hatten vorab gelesen, dass ein Fluss durchquert werden muss um dorthin zu gelangen, also folgen wir brav der Empfehlung und packen Wechselschuhe ein. Kaum sind wir unterwegs, ist es schon so weit. Das mit dem Schuhe wechseln machen wir genau einmal, schon bei der zweiten Flussdurchquerung kurze Zeit später ist uns das zu blöd und wir behalten die Wandersteifel an. Stöcke wären sinnvoller gewesen. Wir verstecken also unser zweites Paar Schuhe unter einem Stein, schnappen uns anstattdessen jeder einen Bambusstock und weiter geht's.

    Wir kraxeln über Stock und Stein, kriechen unter Bäumen hindurch und laufen durch dichtes Gestrüpp. Der Weg ist nur sehr schwer bis gar nicht zu erkennen, lediglich ein paar Steinmännchen oder ein Stofffetzen im Gebüsch sagen grob wo's lang geht. Des öfteren müssen wir wieder zurück, weil es so eben doch nicht weiter geht. Irgendwann hören wir auf zu zählen wie oft wir durch den Rio Alpehue stiefeln, 20-30 Mal werden es schon sein. Meist knietief, manchmal stehen wir auch bis zur Hüfte drin. Gegen Ende geht es durch einen schmalen Canyon einige hundert Meter am Stück durchs Wasser. Unsere Nasen sagen uns, dass es nicht mehr weit sein kann, ein leichter Schwefelgeruch liegt in der Luft. Die bunt gefärbten Steinwände wie auch die kleinen Wasserfälle sind teilweise schon warm und aus einigen Löchern dampft es ordentlich heraus.

    Da wir erst ziemlich spät los marschiert sind, kommen uns die wenigen anderen schon entgegen und meinen wir sollen uns beeilen, wir seien schon viel zu spät. Gerade als wir die heißen Quellen erreichen, brechen die letzten auf. Wir haben das kleine Paradies und die heißen Pools ganz für uns allein. Nach 45min treten dann auch wir schon wieder den 5km langen Rückweg an, um es vor Einbruch der Dunkelheit zurück zu schaffen. Trotz Sorgen aller anderer überhaupt kein Problem, wir sind nicht die letzten.

    Mit aufgeriebenen Beinen, nass bis oben hin und mit breitem Grinsen im Gesicht kommen wir unten an. Eine herausfordernde, wunderschöne Tour ganz nach unserem Geschmack. Beim nächsten Mal dann mit Zelt.
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