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  • Day 223

    Salta

    June 26, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 27 °C

    Über die RN51 fahren wir durch ein zerklüftetes Tal voll riesiger Kakteen nach Salta hinab auf unter 1.200m.

    Die Altstadt Saltas ist bekannt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur. Gefällt uns gut. Am Sonntagnachmittag wirkt die achtgrößte Stadt Argentiniens wie ausgestorben, erst gegen Abend füllen sich die Gassen.

    Am zentralen Plaza 9 de Julio befindet sich das MAAM (Museo de Arqueología de Alta Montaña), wo u.a. drei sehr gut erhaltene Mumien "Los Niños de Llullaillaco" und deren Grabbeigaben zu sehen sind. Die Kinder wurden 1999 auf einer Höhe von über 6.700m nahe des Gipfels des Vulkan Llullaillaco gefunden, wo sie vor etwa 500 Jahren von den Inka im Rahmen einer Capacocha Zeremonie geopfert wurden. Auf diese Weise sollte der Kosmos ins Gleichgewicht gebracht und eine wechselseitige Beziehung zu den Göttern, Vorfahren und Huacas hergestellt werden. Ganz nach dem Motto: wenn man das Beste gibt, wird einem selbst das Beste widerfahren. Die Mumien werden in speziellen Kapseln aufbewahrt, in denen optimale Hochgebirgsbedingungen herrschen. Der Museumsbesuch ist sehr interessant, aber auch anstrengend. Noch nie waren wir in einem Museum, durch das sich so viele Menschen durchgeschoben haben. (https://youtu.be/YPMzMB01_P0)

    Auf Empfehlung gehen wir am Abend ins Restaurant Doña Salta. Wir sind verblüfft, als wir kurz nach Öffnung um 20 Uhr - mit der Annahme wir seien die ersten - zur Tür rein stolpern und das Lokal bereits proppenvoll ist. Es sind bestimmt 100 Tische besetzt, das Ambiente ist dennoch gemütlich, der Service top und das Essen ausgezeichnet. Wir freuen uns über die abwechslungsreichere Küche im Nordwesten Argentiniens und bezahlen für Vorspeise, Hauptgang, Wasser und eine Flasche Wein umgerechnet 23€ für 2 Personen. Neben klassischen Empanadas, Asado, Pasta und Pizza stehen auf der Speisekarte auch regionale Eintöpfe wie Cazuela, Locro und Guiso oder traditionelle süd- und zentralamerikanische Gerichte wie Humitas und Tamales. Es scheint, als können sie hier besser mit Gewürzen umgehen als im Rest des Landes.

    Den Montag lassen wir ruhig angehen, schlafen aus und genießen das herrliche Wetter. Am Nachmittag machen wir ein paar Besorgungen, füllen die Gasflasche auf und fahren *Trommelwirbel* zu Fiat. Jetzt sind es die vorderen Stoßdämpfer, die ihre Lebensdauer erreicht haben. Auf dem Camping Municipal Xamena sind wir damit in allerbester Gesellschaft, nahezu jedes Overlanderfahrzeug muss zum Mechaniker. Bei Fiat kann man uns allerdings mal wieder nicht weiterhelfen, da es unseren Ducato (Bj 2015) hier noch nicht gibt und die passenden Ersatzteile daher nicht bestellt werden können.

    Naja, darum werden wir uns die nächsten Tage kümmern, denn den Abend verbringen wir im Krankenhaus. Wir bereiten gerade alles für ein Asado vor, als sich Julian beim Holzhacken ziemlich tief in den Finger hackt. Die Notaufnahme im Hospital San Bernardo ist übervoll, wir warten 1,5 Stunden. Julian bekommt Antibiotika verschrieben, genäht werden muss zum Glück nicht. Die Behandlung ist komplett kostenlos und bei der Apotheke gegenüber können wir auch um 22:15 Uhr das Rezept gleich noch einlösen. Anstelle von Asado gibt's heute ein Lomito Sandwich und Alfajores zum Abendessen.
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