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  • Day 287

    Festgefahren - Der Weg ist das Ziel

    August 29, 2023 in Bolivia ⋅ 🌬 10 °C

    Gegen 10:30 Uhr sind wir abfahrbereit. Entlang des Ostufers der Laguna Colorada wollen wir gen Norden, wieder auf die Hauptroute fahren. Doch irgendwie finden wir das richtige Sträßchen nicht. Anstattdessen folgen wir einer Strecke, die auf unseren Karten nur gestrichelt eingezeichnet ist. Mmmh, ob das eine gute Idee ist? Wir wissen, dass hier einige Strecken nur 4x4 geeignet sein sollen. Naja, werden wir gleich sehen.

    Schon nach wenigen Minuten stecken wir fest. Fahrfehler - gebremst im weichen, tiefen Sand. Eigentlich wäre die Stelle kein Problem gewesen, doch nun stehen wir - und das ist ein Problem. Zuerst schaufeln wir zu dritt die Reifen frei, was in dieser Höhe ganz schön anstrengend ist. Dazu der ganze Staub und Wind. Dann kommen zum ersten Mal unsere Sandbleche zum Einsatz. Wir kommen ein Stück voran, sinken aber gleich wieder ein. Alles nochmal von vorn, bis es beim dritten Anlauf endlich klappt. Wir sind raus. Super Teamwork!

    Doch das sollte nur Übung sein, für das was uns 5km weiter erwartet. Wieder eine lange Sandpassage, dieses Mal allerdings in einer Linkskurve und es geht bergauf. Und das auf 4.500m, da haben die Fahrzeuge ohnehin viel weniger Power. Wir geben Gas und Berry schafft es auf Anhieb. Pedro leider nicht. Sollen wir besser umdrehen? Nein, so schnell geben wir nicht auf. Der Blick von hier auf die Laguna Colorada ist fantastisch. Rechts und links des Weges liegen viele flache Steine, die schleppen wir heran und bauen damit eine Fahrbahn über die sandigsten Stellen. Es sind bestimmt 20-25m. Der erste Versuch klappt schon richtig gut, aber irgendwo mittendrin ist Schluss. Pedro kommt zum Stehen. Mist! Wieder zurückrollen oder versuchen von da aus weiterzukommen? Wir entscheiden uns für zweiteres. Wir schieben die Sandbleche wieder unter die Reifen, bessern die steinerne Fahrbahn aus und schieben zusätzlich zu dritt an. Das Ganze machen wir noch weitere drei Mal. Schwerstarbeit. Gut, dass wir bereits akklimatisiert sind. Und dann klappt es tatsächlich, nach etwa 1,5h ist Pedro durch. Juhuuu, die Freude ist groß! Es gibt Restepizza zur Stärkung, dann kann's weiter gehen.

    Es liegen noch knapp 9km und 400hm vor uns, bevor wir wieder auf der Hauptroute sind. Wir haben keine Ahnung, was uns da noch erwartet. Doch zum Glück war das die kniffligste Stelle und wir schaffen es ohne weitere Zwischenfälle. Ab da ist die Straße wieder in ganz akzeptablem Zustand - rippio und teilweiße Schlaglöcher, doch da waren manche Straßen in Patagonien schlimmer. Wir fahren noch 40km bis zur Laguna Capina. Alle sind ziemlich platt, daher beschließen wir, dass es für heute gut ist. Die Nacht verbringen wir am Mirador auf 4.550m. Alt werden wir heute nicht. Duschen, essen und ab ins Bett.
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