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  • Dzień 368

    Cusco - die Hauptstadt des Inkareiches

    18 listopada 2023, Peru ⋅ ☁️ 20 °C

    Es ist bereits dunkel als wir Cusco erreichen, der Verkehr durch die Stadt ist ätzend. Einen Großteil davon hätten wir uns bestimmt ersparen können, wenn wir vorab geprüft hätten, wie das Navi führt. Dann hätten wir uns selbst auch nicht in diese verzwickte Lage gebracht, denn die Straßen Cusco's sind zum Teil sehr schmal und steil. Das erste Schild erlaubt die Einfahrt bis 4,5 Tonnen - kein Problem für uns. Doch schon als wir noch am überlegen sind, ob auch das zweite Schild "solo autos y camionetas" für Berry passt, stecken wir schon mittendrin im Schlamassel. Die Straße ist so schmal, dass wir gerade so durchpassen, es wird steiler und steiler - bisher noch kein Problem - wir geben weiter Gas, doch dann an der steilsten Stelle eine enge 90° Kurve. Mist, in dem Tempo unmöglich und geradeaus Sackgasse. Wir kommen zum Stehen, wollen nur ein kleines Stück zurücksetzen, um langsam um die Kurve zu steuern, aber keine Chance. Die Reifen drehen auf den glatten Pflaster- und Flusssteinen durch, zum Anfahren auf über 3.400m viel zu steil. Bei jedem Versuch rutscht Berry weiter zurück, bis wir schließlich an der kniehohen Bordsteinkante kleben. Es scheint als gäbe es kein Vor und kein Zurück mehr. Wir haben bereits einige Zuschauer und von unten kommt das nächste Auto. Unsere Nerven liegen blank. Letzten Endes schaffen wir es aber doch irgendwie ganz vorsichtig am Bordstein entlang zu schrammen und die Straße rückwärts wieder runter zu fahren, ohne nennenswerten Schaden. Am Campingplatz endlich angekommen, stellen wir erfreut fest, dass ein paar bekannte Gesichter da sind, unter anderem Véronique und Markus. Als die beiden später zurück kommen, wissen auch sie längst, dass wir da sind, denn sie konnten die ganze Show, die wir gerade eben abgeliefert haben, vom Restaurant aus beobachten. Bei all dem Chaos vergessen wir am 16. November ganz auf unser einjähriges Reisejubiläum anzustoßen.

    Bis Ende des 16. Jahrhunderts der letzte Inkakönig enthauptet wurde, war Cusco die Hauptstadt des gesamten Inkareiches und das spürt man an jeder Ecke. Die aus der damaligen Zeit stammenden Grundmauern haben sämtliche Kriege und Erdbeben überstanden. Total beeindruckend wie präzise und fugenlos die Steine aneinandergereiht wurden. Zudem gibt es in der Stadt noch einige alte Inkaruinen und sogar Tempel, die nie zerstört wurden, und das obwohl während der Kolonialzeit in aller Regel genau an diesen Stellen Kirchen errichtet wurden. Im 19. Jahrhundert verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung, bis Anfang des 20. Jahrhunderts Machu Picchu entdeckt wurde. Heute ist Cusco eine Touristenhochburg und die Altstadt gehört mit ihren schönen Gassen zum UNESCO Weltkulturerbe. An jeder Straßenecke bekommt man Souvenirs und eine Massage angeboten oder die Menükarte unter die Nase gehalten.

    Um in kurzer Zeit möglichst viel über die interessante Stadt zu erfahren, nehme ich wieder mal an einer Free Walking Tour teil. Sowohl in der Stadt als auch in der Umgebung könnte man problemlos viel mehr Zeit verbringen, doch die haben wir momentan leider nicht. Pisac und Moray, die Salineras de Maras, das Valle Sagrado, viele interessante Museen, diverse Wanderungen im Umland und den Manu Nationalpark merken wir uns fürs nächste Mal.
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