• Iquitos - eine Großstadt im Dschungel

    February 25, 2024 in Peru ⋅ ☁️ 31 °C

    Der Stadtteil Belén ist auch bekannt als das Venedig Lateinamerikas. Außer dass die Stelzenhäuser von Wasser umgeben sind, sehe ich allerdings keine Parallelen. Die Menschen hier leben in großer Armut. Der Grund, weshalb es uns dennoch hierhin zieht, ist der Mercado Belén, 2.000 - 2.500 Stände sollen es sein. Mehrfach wird uns gesagt, wir sollen wachsam sein, nur vormittags hingehen und uns von der Wasserfront besser fern halten. Zu gefährlich, denn der Mercado Belén gilt auch als berüchtigter Wildtiermarkt. Auf den ersten Blick gleicht er jedem anderen südamerikanischen Markt - von Lebensmittel über Kleidung bis hin zu Elektrogeräten wird alles angeboten. Bei genauerer Betrachtung, ist er doch etwas exotischer. Neben den gewöhnlichen Produkten findet man auch Kaiman-, Paka- und anderes Wildtierfleisch oder Schildkröteneier. Lebendige 50 Jahre alte Schildkröten werden für 80 Soles (weniger als 20€) verkauft - als Haustier sind sie nicht gedacht. Die Pasaje Paquito, auch Hexenflur genannt, kann mit dem Hexenmarkt in La Paz allemal mithalten. Anstatt Lamaföten findet man hier Kaimanköpfe, ausgestopfte Schlangen oder große Schildkrötenpanzer. Vom unteren Teil des Marktes halten wir uns fern, hier ist uns nicht wohl. Mehr Bilder und weitere informative und zugleich traurige Einblicke in den Wildtierhandel auf dem Belén Markt gibt dieser Artikel von National Geographic: https://www.nationalgeographic.de/tiere/2021/10… Die größte Gefahr für die Natur und die wilden Tiere ist und bleibt leider der Mensch. Die indigene Bevölkerung soll eine Sondergenehmigung für die Wildtierjagd haben, der Verkauf ist dennoch verboten.

    Außerdem besuchen wir das kleine, aber feine Museo de Culturas Indígenas Amazónicas. Es bietet spannende Einblick in die Traditionen, Rituale und in das tägliche Leben verschiedener indigener Amazonasvölker in Peru, Ecuador, Kulombien, Venezuela und Brasilien. Wir erfahren auch einiges über religiöse Aspekte und über ihre Beziehung zu der Natur. Sie kämpfen dafür ihren Lebensraum und den Regenwald zu schützen. Politik, Holz- und Ölindustrie wollen davon wie es scheint nichts wissen. Erst im Januar wurde ein neues Forst- und Wildtiergesetz verabschiedet, wodurch die Rechte der indigenen Bevölkerung weiter bedroht werden und es künftig leichter sein soll Wald in landwirtschaftliche Flächen umzuwandeln.
    Read more