• El Café de Colombia

    June 9, 2024 in Colombia ⋅ ☁️ 22 °C

    Nach einer weiteren Fahrt mit dem Nachtbus kommen wir morgens früh um 7 Uhr ziemlich unausgeschlafen in Salteno, mitten im sogenannten Kaffedreieck, an. Dieses Mal können wir unser Zimmer leider noch nicht beziehen. Kurz frisch machen, dann erst mal Kaffee trinken gehen. Auf der Suche nach noch mehr Koffein und um der Müdigkeit entgegen zu wirken, entscheiden wir uns spontan zu einer Kaffee-Tour auf der Finca Luger. Es ist eine nette kleine Finca mit nur 1,5ha. Der Kaffee wird ausschließlich direkt vor Ort produziert und verkauft.

    Mit dem Willys Jeep werden wir hingebracht. Schon der erste Eindruck ist großartig. Zu Beginn bekommen wir, bei einer Tasse Kaffee, eine kurze Einführung in die Theorie. Anschließend geht's im traditionellen Kaffeepflücker-Outfit direkt auf's Feld, ein paar Kaffeekirschen ernten. 100% Handarbeit, denn weil hier das ganze Jahr über Kaffee wächst, sind an einem Baum immer reife und unreife Früchte, was maschinelles Ernten unmöglich macht. Danach wird (je nach Aufbereitungsart) maschinell entpulpt, fermentiert, gewaschen und getrocknet. Dieser Prozess ähnelt der Verarbeitung von Kakaobohnen. Die schon trockenen Bohnen rösten wir daraufhin selbst über dem Gasherd und snacken währenddessen Patacones & Arepas mit Hogao (lecker!), bevor wir die Bohnen schließlich mahlen und unseren eigenen Kaffee zubereiten/ verkosten. Natürlich süß, leicht nussig, mild und dennoch intensiv. Ein tolles Erlebnis, welches natürlich auf Touristen ausgelegt, aber trotzdem nett und authentisch ist. Wir haben Glück und bekommen die zweistündige Führung ganz privat.

    Kolumbien belegt den vierten Platz der weltweit größten Kaffeeproduzenten. Der Großteil ist für den Export bestimmt, denn qualitativ soll der kolumbianische Kaffee zu den besten der Welt gehören. Etwa 120 verschiedene Kaffeearten gibt es, jedoch ist nur rund die Hälfte für den menschlichen Verzehr geeignet. Die beiden bekanntesten Arten sind Robusta und Arábica, wobei in Kolumbien nur letztere angebaut wird. Je nach Anbaugebiet (Höhenlage) variiert das Aroma von zitrus, über fruchtig süß bis hin zu schokoladig. Generell werden die Bohnen in Kolumbien weniger stark geröstet, als es bei uns der Fall ist.
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