• Salento & Valle de Cocora

    June 10, 2024 in Colombia ⋅ ☁️ 19 °C

    Früh klingelt der Wecker, denn wir wollen vor den großen Touristenströmen im Valle de Cocora sein. Dieses Tal sowie die nahegelegene Stadt Salento gehören zu den populärsten Touristenzielen in Kolumbien.

    Wieder werden wir mit Willys hin chauffiert. Inklusive Fahrer sitzen meist ± 13 Leute in der kleinen Kiste, bzw. die, die keinen Sitzplatz mehr bekommen, stehen hinten auf dem Trittbrett und klammern sich fest. So hat man auf jeden Fall die bessere Sicht, wir haben's getestet. Wir gehören zu den ersten, die das Valle de Cocora heute betreten und können die riesigen Quindío-Wachspalmen (Kolumbiens Nationalbaum) ganz ungestört bestaunen. Die Palmenart, welche in Bergwäldern auf 2.000-3.000m wächst, gilt als die höchste der Welt. Bis zu 60m hoch können sie werden. Die Gärtner, die gerade dabei sind junge, etwa 4 Jahre alte Pälmchen zu pflanzen, erzählen uns, dass die meisten Palmriesen in diesem Tal etwa 200-350 Jahre alt sind. Die Rinde einer ausgewachsenen Palme ist mit einer dicken Wachsschicht überzogen. Immer wieder zieht Nebel auf, was der ganzen Umgebung eine mystische Atmosphäre verleiht. Aber wir sind ja schließlich umgeben von Nebelwald. Kurzfristig entscheiden wir uns gegen die große Runde, die uns noch ein Stück weiter durch den Nebelwald führen würde. Wir gucken lieber noch ein bisschen Palmen. Die gibt's übrigens nicht nur hier im beliebten Valle de Cocora, sondern zum Beispiel auch im Valle de la Carbonera oder im Valle de Samaria. Beide Orte sind kaum bekannt, auch wir erfahren erst zu spät davon. Die Anreise ist nicht ganz so einfach und die Touren sind daher wesentlich teurer, dafür geht man dem Trubel aus dem Weg und es soll viel viel mehr Wachspalmen geben, da die Gebiete bis vor wenigen Jahren noch von Guerilla Gruppen kontrolliert wurden, wodurch die Natur wiederum eher geschützt wurde.

    Nach knapp 4 Stunden treten wir den Rückweg an und schlendern noch ein wenig durch's farbenfrohe Salento. Wir staunen nicht schlecht, als die Warteschlange für die Willys mittlerweile fast einmal um den Plaza de Bolívar reicht. Auf die rund 10.000 Einwohner kommt ein Vielfaches an Touristen - über 1 Million sollen es pro Jahr sein. Vor allem am Wochenende sind die Hauptgassen poppenvoll. Am frühen Morgen gefällt's uns besser (eine für uns doch eher untypische Aussage), wenn die bunten Türen noch geschlossen und kaum Menschen auf der Straße unterwegs sind. Den Abend verbringen wir mit Billiard spielen. Große Pool Cafés/ Bars gibt's in Kolumbien überall.
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